Lob und Kritik für Quentin Tarantino
Los Angeles - Er hat es geschafft: Bei "The Hateful Eight" konnte Kultregisseur Quentin Tarantino (52) endlich Ennio Morricone (87) für den gesamten Soundtrack gewinnen. Zuvor steuerte der legendäre Filmkomponist lediglich einzelne Stücke für einige Tarantino-Werke bei. "Er ließ einfach nicht locker", erklärt Morricone der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", wie die Zusammenarbeit zustande kam. "Tarantino suchte mich in Rom auf, sein Enthusiasmus hat mich überzeugt."
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Für Morricone, der mit der Filmmusik diverser Italo-Western-Klassiker berühmt wurde, ist es der erste Genre-Soundtrack seit über 30 Jahren. Dennoch wollte er sich nicht in der eigenen Vergangenheit bedienen: "Ich habe mich weder an den Kanon der Italo-Western gehalten, noch habe ich versucht, mich Tarantinos Stil anzupassen", sagt er der "FAS". "Ich wollte eine Musik schreiben, die ganz anders ist, als man es vielleicht von mir erwartet. Es ist mir gelungen. Tarantino sagte: 'Damit hätte ich nie gerechnet, aber es ist phantastisch!'"
Dabei sieht Morricone Tarantinos Schaffen teilweise durchaus kritisch, so sei ihm "Django Unchained" "mitunter zu brutal" gewesen. "Gewalt um ihrer selbst willen schreckt mich ab. Dennoch habe ich allergrößten Respekt vor Tarantino und fühle mich geehrt, dass er meine Musik immer wieder einsetzen will", stellt der Komponist klar. Wenn es um die Soundtracks geht, finde er Tarantinos "Ansatz, Musikstücke verschiedener Komponisten und Popgruppen in einem Film zu vereinen, mitunter nicht passend für den Gesamteindruck [...]. Das beherrschte nur Stanley Kubrick perfekt."
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