Lily Collins hungert sich fast zu Tode

Netflix sorgt mit seinem neuen Film für Aufsehen: Im Drama "To the Bone" geht es um das Tabu-Thema Magersucht. Hauptdarstellerin Lily Collins schockiert darin mit ihrem dramatischen Gewichtsverlust.
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Netflix sorgt mit seinem neuen Film für Aufsehen: Im Drama "To the Bone" geht es um das Tabu-Thema Magersucht. Hauptdarstellerin Lily Collins schockiert darin mit ihrem dramatischen Gewichtsverlust.

Netflix polarisiert weiterhin. Nachdem bereits die Serie "Tote Mädchen lügen nicht", die den Selbstmord einer Schülerin behandelt, für reichlich Gesprächsstoff sorgte, legt der Streamingriese nun mit dem nächsten Tabu-Thema nach. Im Film "To the Bone", der am 14. Juli weltweit veröffentlicht wird, geht es um Magersucht. Schauspielerin Lily Collins (28, "Chroniken der Unterwelt - City of Bones") spielt darin die 20-jährige Ellen, die sich fast zu Tode hungert. In einer Wohngruppe, die kein Geringerer als Keanu Reeves (52, "Matrix") ärztlich beaufsichtigt, versucht sie sich selbst zu finden - auf teils unkonventionelle Weise. Die Kritik lässt nicht lange auf sich warten: Verharmlost der Film die Krankheit? (Lily Collins hatte selbst mit Essstörungen zu kämpfen - und erzählt davon in ihrem Buch "Unfiltered: No Shame, No Regrets, Just Me.")

Wenn Essen zum Problem wird


Keanu Reeves als Dr. William Beckham und Lily Collins als Ellen in "To the Bone" Foto:Gilles Mingasson/Netflix

Lily Collins, die Tochter von Sänger Phil Collins (66, "In the Air Tonight"), kämpfte selbst mit Essstörungen. In ihrem Buch "Unfiltered: No Shame, No Regrets, Just Me." erzählt sie offen über ihre Probleme mit ihrem Körperbild und was das mit ihrem Selbstvertrauen gemacht hat. Im Vorfeld der Veröffentlichung von "To the Bone" erklärte Collins im Interview mit dem Magazin "The Edit" des Internetversandhauses Net-a-Porter, dass sie von Magazinen boykottiert wurde - denn sie sei schlichtweg zu dünn gewesen. Könnte diese Rolle ihrer Karriere schaden?

Die 28-Jährige hat für "To the Bone" radikal abgenommen. Sie wirkt im gesamten Film gebrechlich und schwach. Ihr Schlüsselbein zeichnet sich deutlich ab, ebenso ihre Wirbelsäule, und ihr Gesicht wirkt durch die hervorstehenden Wangenknochen wie eingefallen. Sie sieht krank aus - und soll es als Ellen auch sein. Wenn Männer ihren Körper für Filmrollen an ihre Grenzen treiben - wie etwa Christian Bale (43) für "Der Maschinist" - schwingt durchaus ein Hauch der Bewunderung mit. Bedenkt man also Lily Collins' eigene Vorgeschichte, ist es mutig von der Schauspielerin, sich den Dämonen ihrer Vergangenheit auf diese Weise erneut zu stellen. Oder schlichtweg wahnsinnig?

Nach "To the Bone" dürfte dem Zuschauer der Appetit schnell vergangen sein. Denn hier ist Essen ein Problem und darüber gesprochen werden, darf auch nicht. Das führe zu nichts und sei langweilig, erklärt Keanu Reeves in seiner Rolle als Dr. William Beckham. Warum Lily Collins' Figur überhaupt magersüchtig ist, weiß am Ende weder sie noch der Zuschauer. Aber können eine zarte Annährung an einen Gleichgesinnten sowie eine Nahtoderfahrung wirklich den Wunsch wecken, gesund zu werden? Reicht es, die schönen Seiten des Lebens aufzuzeigen, um am Leben bleiben zu wollen? Der Streifen scheint nur an der Oberfläche des Tabu-Themas zu kratzen. Vielleicht kann er aber dazu beitragen, dass darüber gesprochen wird...

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