Lilly Becker ist nach Urteil zusammengebrochen: "Zweieinhalb Jahre sind zu hart"

Lilly Becker (45) sprach in einem britischen TV-Interview über die mehr als zweijährige Gefängnisstrafe, zu der der Vater ihres Sohnes, Boris Becker (54), verurteilt worden war. Besonders schwer ist die Situation für den gemeinsamen Sohn Amadeus (12) – aber auch für seine Mutter, die dem Kind die traurige Nachricht überbringen musste. Das tat sie zwei Tage nach der Urteilsverkündung, wie Lilly im Interview mit dem TV-Moderator Piers Morgan (57) in dessen Sendung "Piers Morgan Uncensored" laut "Mail Online" erzählte.
Lilly Becker: So erfuhr ihr Sohn von Boris Beckers Gefängnisstrafe
Demnach habe sie dem Jungen erklärt, dass "Papa nicht auf das Gesetz gehört hat". Sie fügte hinzu: "Ich hatte keine andere Möglichkeit, als mir oder ihm letzten Sonntag das Herz zu brechen, und das wünsche ich niemandem. Es war das Schwerste, was ich einem Zwölfjährigen antun konnte."
"Das Internet ist grausam": Sohn Amadeus könnte von Becker als Häftling erfahren
Amadeus reagierte mit Unverständnis. "Er konnte es einfach nicht begreifen. Das kann er immer noch nicht. Es bricht mir das Herz, aber es hat mich auch zur 'Tiger-Mama' gemacht." Lilly fuhr fort: "Ich habe gerade einem Zwölfjährigen erzählt, dass sein Vater im Gefängnis sitzt, und das Traurigste daran war, dass ich es nicht herunterspielen konnte, weil diese Kinder jetzt auf YouTube und im Internet unterwegs sind. Das Internet ist grausam."
Doch Amadeus habe "auch ein liebevolles Unterstützungssystem um sich herum". Er sei neugierig "und ich habe ihm gesagt, dass wir alle Fehler machen", so Lilly Becker. Amadeus wolle seinen Vater sehen und sie hoffe, dass sie ihn im Gefängnis besuchen können.
Lilly Becker: Zusammenbrach nach Urteil
Als am vergangenen Freitag das Strafmaß verkündet wurde, konnte sich Lilly Becker kaum beruhigen: "Ich bin völlig zusammengebrochen. Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte, denn ich war bis zur Urteilsverkündung überzeugt, dass er weniger als zweieinhalb Jahre bekommt. Ich musste mich zusammenreißen und wusste nicht, wie ich das machen sollte. Irgendwie habe ich es geschafft.“
Zum Urteil sagt sie zu Morgan: "Ich denke, es ist zu hart. Sollte es eine Strafe geben? Auf jeden Fall. Ich persönlich bin natürlich voreingenommen, ich bin ein Teil der Familie, aber ich denke, dass zweieinhalb Jahre zu hart sind.“
Die Patchwork-Familie hält zusammen
Lilly und Boris Becker heirateten 2009, im Jahr danach kam Sohn Amadeus zur Welt. Seit Mai 2018 sind die beiden getrennt. Die Tennis-Legende ist inzwischen mit der politischen Risikoanalystin Lilian de Carvalho Monteiro (33) liiert.
Von 1993 bis 2001 war Becker zudem mit Barbara Becker (55) verheiratet. Aus dieser Ehe stammen die Söhne Noah (28) und Elias (22). Vor dem Hintergrund dieser großen Patchwork-Familie fügte die gebürtige Niederländerin im Morgan-Interview hinzu: "Wir haben alle an einem Strang gezogen – die Ex-Frau, die Kinder, seine jetzige Freundin Lilian – als erstes haben wir uns gegenseitig die Hand gereicht."
Die Situation sei schwer, weil es öffentlich und überall sei, so Lilly weiter. "Es ist schwer, weil jeder eine Meinung dazu hat, und das zu Recht. Ich bin hier, um allen zu zeigen, dass er [Boris Becker, d. Red.] einen Haufen wirklich starker Frauen hinter sich hat, die nicht für ihn sprechen, sondern ihn beschützen wollen."
Über den seit Freitag inhaftierten Becker sagte sie: "Gott sei Dank ist seine geistige Gesundheit so stark und er ist wahrscheinlich auf solche Momente vorbereitet. Denn das Leben mit Boris ist nie langweilig, es gibt eine Schlagzeile nach der anderen."
Die Haftstrafe von Boris Becker
Richterin Deborah Taylor verurteilte den sechsfachen Grand-Slam-Champion wegen Insolvenzverschleppung am Freitag in London zu einer 30-monatigen Haftstrafe, von der er die Hälfte absitzen muss. Zuvor war er in seiner Wahlheimat von einem Geschworenengericht in vier von 24 Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Becker und sein Team können gegen den Schuldspruch und das Strafmaß noch Berufung einlegen.