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Sie lacht, sie singt, sie redet viel – ein Abend mit der betörenden Barbara Schöneberger
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Moderatorin, Schauspielerin, Sängerin: Barbara Schöneberger hat sehr viele Talente – und die zeigt sie auch gerne.
Babirad Moderatorin, Schauspielerin, Sängerin: Barbara Schöneberger hat sehr viele Talente – und die zeigt sie auch gerne.

Sie lacht, sie singt, sie redet viel – ein Abend mit der betörenden Barbara Schöneberger

Übrigens, der Hund, der hier überall umherläuft, war schon bei den Musikaufnahmen mit dabei, aber eben noch klein, jetzt ist er ja groß, und natürlich ein Weibchen, man möchte doch kein Tier besitzen, das ständig mit ausgefahrenem Geschlechtsteil durch die Straßen rennt, echt nicht, obwohl, rennen tut sie eh nicht so viel, sie ist eher eine Gemütliche, und ach, die Interviews zur DVD, die sind im Garten der Eltern entstanden, wurde das schon gesagt?

Ja, ein Abend mit Barbara Schöneberger ist wortreich, ist lang, ist intensiv. Eigentlich ist die Moderatorin und Sängerin da, um die DVD zu ihrem gefeierten Bühnenprogramm „Jetzt singt sie auch noch“ vorzustellen, welche ab Ende Oktober zu kaufen ist – doch in Wahrheit ist dieser Abend in der Käfer-Schänke ein fünfstündiger Soloauftritt der 34-Jährigen. Oft schrill und laut, manchmal total überdreht, immer grundiert mit beißender Selbstironie und dem absoluten Willen, dem Publikum, in diesem Fall den Journalisten, eine perfekte Show zu liefern.

Und die liefert Frau Schöneberger dann. Vom ersten Augenblick an. Kommt rein, nachdem alle schon ihren Begrüßungsdrink in den Händen halten, strahlt, scherzt, flirtet. Große Augen, fester Händedruck, herausforderndes Lachen. Sie wird den ganzen Abend über herausfordernd lachen, und wenn sie es einmal nicht tut, dann erzählt sie Anekdoten. Unaufgefordert. Dass sie Olli Dittrich angerufen habe, und der auf seine Mailbox als Begrüßung den Satz „Ich nehme den Preis an“ gesprochen habe – eine Anspielung auf Marcel Reich-Ranicki. Findet sie stark.

Dass sie ihren Papa, den Soloklarinettisten Hans Schöneberger, gefragt habe, ob er mit ihr auf der Bühne ein Duett spielt – doch der habe abgelehnt, weil er jetzt Rentner sei. Findet sie lustig. Dass sie nicht kapiere, warum das Licht in den Umkleidekabinen bei H&M so scheußlich sei – bei besserem Licht könnten sie doch viel mehr verkaufen. Findet sie extrem unverständlich.

So geht das in einem fort. Gute Geschichten, erzählt von einem Profi, der weiß, dass er selbst viel reden muss, wenn er wenig von sich preisgeben will – und schon gar nichts Privates. Man sitzt da, hört, wie Frau Schöneberger von ihrem Umzug in Berlin erzählt und dabei so ziemlich alle Berlin-Betrachtungen von Florian Illies als persönlich Widerfahrenes verkauft, man lacht über ihre Parodien, man kommt ihr kein bisschen nahe.

Zwischendurch gibt es Essen, wird aus der DVD vorgespielt. Da sieht man, dass Frau Schöneberger eine talentierte Sängerin ist. Und eine großartige Entertainerin. Das aber ist nach diesem Abend keine Überraschung.

Jan Chaberny

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