Lars Eidinger: "Ich bin der beste Schauspieler der Welt!"
Berlin - Lars Eidinger zählt zu den spannendsten deutschen Schauspielern - dem Publikum ist das spätestens im vergangenen Jahr klargeworden, als der Mime im "Tatort" einen verrückten Postboten geben durfte. Häufiger ist Eidinger allerdings auf den Theaterbrettern in der Berliner Schaubühne und anderswo zu sehen. Größere Wellen könnte nun wieder ein Interview schlagen, das er dem "Tagesspiegel" gegeben hat. Darin geizt Eidinger nicht mit starken Sprüchen. Er berichtet unter anderem, dass er davon träumt, sich zu prügeln - und nach der Vorstellung "die ganzen Frauen mit nach Hause zu nehmen".
Mehr über sich und sein Leben verrät Eidinger in dem Buch "Eidinger: Backstage"
So sagt Eidinger, dass er es durchaus ernst meine, wenn er sich als "bester Schauspieler der Welt" bezeichnet: "Man könnte denken, das ist meine Form von Humor. Ich meine es ernst", betonte er. Ihn zeichne unter anderem aus, dass er weiter gehe als seine Kollegen - etwa bei inszenierten Stürzen. "Die anderen schonen sich und gehen auf Nummer sicher, um sich nicht wehzutun. Ich riskiere mehr." Auch vor einer ganz realen Prügelei würde er nach eigenen Angaben nicht zurückschrecken. "Ich stelle es mir wie eine Entjungferung vor", scherzte Eidinger im Gespräch mit dem Blatt. "Zum ersten Mal jemandem ungebremst ins Gesicht schlagen, verstehen, wie fragil ein Gesicht ist. Ich warte, bis mich jemand reizt."
Auch zu einigen anderen Themen, wie etwa Frauenfußball, hat der Schauspieler seine eigene Meinung: "Frauenfußball ist ein Fall für die Paralympics", konstatiert er etwa mit Blick auf die Berliner Theatermeisterschaft der Kicker. Er selbst habe hingegen nicht nur einmal vier Tore im Finale des Turniers geschossen, sondern auch in Jugendtagen einen Gegner beim Tennis mit dessen Schläger besiegt - nachdem er seine eigenen drei zetrümmert hatte. Dass nicht alle Schauspieler so selbstbewusst auftreten wie er selbst, geht dem Mimen nach eigenen Angaben auf die Nerven: "Mich frustriert, dass viele Schauspieler und Künstler so kokett sind. Die Leute wissen doch um ihre Qualitäten."
Allerdings ist sich Eidinger scheinbar durchaus auch des Unterschieds zwischen wilder Gedankenwelt und der manchmal arg schnöden Realität bewusst: So gesteht er einerseits, dass er "diese Robbie-Williams-Allmachtsphanatsien" habe. "Ich geh' jetzt mit den ganzen Frauen nach Hause und schlafe mit denen." Andererseits betont er: "Am Ende ist es gar nicht so, und man geht allein den Ku'damm runter. Ich meine, ich bin ja eh verheiratet." Und auch das mit der Prügelei sei vielleicht gar nicht so ernst zu nehmen. "Vielleicht bin ich in letzter Konsequenz doch ein Schisser, der das alles romantisiert."
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