Kritik wird laut: Querdenker verbreitet bei Frauke Ludowig auf dem heißen Stuhl Falschaussagen
Nicht Steffen Hallaschka, sondern "Exklusiv"-Moderatorin Frauke Ludowig und RTL-Politik-Chef Nikolaus Blome präsentierten am Sonntagabend eine Sondersendung von "Stern TV" zum Thema Corona-Politik, Impfpflicht und die aktuell geltenden Maßnahmen. Neu war, dass der "heiße Stuhl" wieder rausgekramt wurde. Darauf hatten schon in den Neunzigern Personen mit provokanten Thesen Platz genommen, die anschließend ins Kreuzverhör genommen wurden.
Querdenker Marcus Fuchs auf dem "heißen "Stuhl"
Diesmal auf dem "heißen Stuhl": Marcus Fuchs, ein umstrittener Kritiker der aktuellen Corona-Maßnahmen. Angekündigt wurde er als führender Kopf der "Querdenker"-Bewegung in Dresden.
Promis statt Experten befragen Marcus Fuchs
Ausgefragt wurde Fuchs von den anwesenden Promi-Gästen, darunter "Let's Dance"-Juror Joachim Llambi und Schauspielerin Elena Uhlig. Außerdem saßen in der Runde Ex-Kicker Stefan Effenberg und Radsportlerin Kristina Vogel.
Bei vielen TV-Zuschauern kam das aber gar nicht gut an, wie auf Twitter zu lesen ist. Fuchs konnte seine Ansichten öffentlich äußern – ganz ohne Prüfung samt möglicher Richtigstellung. Kritisch wurden auch die Fragesteller gesehen. Ein Twitter-Nutzer beschwerte sich: "Wieso in aller Welt konfrontiert RTL Dresdens Querdenken-Kopf Marcus Fuchs mit den Fragen eines 'Let‘s Dance'-Jurors? Wieso werden keine Reporter oder Reporterinnen eingeladen, die sich auskennen, die Proteste selbst begleiten, vielleicht sogar aus Dresden?"
Falsche Fakten verbreitet: Richtigstellung erst nach "Stern TV"
Es kam, wie von vielen befürchtet: Marcus Fuchs brachte falsche Behauptungen. Er sagte live bei RTL, dass Ungeimpfte besser gegen Omikron geschützt seien. Erst nach der Sendung gab "Stern TV" auf Twitter bekannt: "Das ist falsch! Unser Faktenchecker bezieht sich auf fehlerhafte Zahlen vom RKI, die Anfang Januar korrigiert wurden."
"Stern TV" teilte am Sonntag außerdem mit, dass man sich mit Lob oder Kritik bitteschön direkt an RTL wenden sollte. Die Abgrenzung vom Spezial-Format könnte nicht deutlicher sein.
"Die Sendung wird nicht wie sonst von i&u TV produziert. Die inhaltliche Ausgestaltung sowie die Auswahl der Themen und Gäste verantwortet die Redaktion von RTL, die heute als Gast aus unserem Studio sendet", hieß es.
"Steffen Hallaschka, wenn er sieht, wie seine Sendung ruiniert wird", schrieb eine Nutzerin bei Twitter. RTL hat sich bislang noch nicht zu der Kritik geäußert. Und auch "Stern TV"-Moderator Steffen Hallaschka schweigt.
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