Kris Hünecke: "Tommy Haas findet Revolverheld nicht schlecht"
Die neue Platte "Immer in Bewegung" von Revolverheld steht in den Startlöchern und greift erneut nach den Top-Platzierungen in den Charts. Die Nachrichtenagentur spot on news traf den Gitarristen und Sänger Kris Hünecke zum Interview und plauderte mit ihm über die Pause, das Wiedersehen und über Tommy Haas.
Endlich sind sie wieder da! Revolverheld veröffentlichen nach drei Jahren wieder ein neues Album. "Immer in Bewegung" steht ab dem 20. September im Handel und soll nahtlos an die früheren Erfolge der Hamburger anknüpfen. Ihre neue Single "Das kann uns keiner nehmen" schaffte es diese Woche als höchster Neueinsteiger bereits auf den 10. Platz der deutschen Single-Charts. Die Nachrichtenagentur spot on news nutzte die Gelegenheit und traf sich mit Sänger und Gitarrist Kris Hünecke zum Gespräch. Der 35-Jährige plauderte über die Band-Pause, über die neuen Arbeiten im Studio und auch über seinen Ex-Tennispartner Tommy Haas.
Steht eigentlich Tommy Haas auf Revolverheld?
Kris Hünecke: Ja, er findet uns nicht schlecht und kennt natürlich die Band und einige Songs. Ich habe ihn das letzte Mal vor einem Jahr in Hamburg getroffen.
Sie haben an der Seite von Haas in der Jugend überaus erfolgreich Tennis gespielt und standen vor dem Sprung zum Profi. Eine Verletzung hat dies allerdings verhindert. War das im Nachhinein betrachtet Glück oder Pech?
Hünecke: Ich bin jetzt Mitte 30 und kann sagen: Das war Glück! Meine Tenniskarriere wäre jetzt so langsam vorbei und der Körper von Tommy ist auch deutlich gezeichneter als meiner. Er hat ihn mit jahrelangem Leistungssport ganz schön heruntergewirtschaftet.
Also war Musik die richtige Wahl, wenn auch nicht ganz freiwillig.
Hünecke: Ich bin auf jeden Fall ziemlich zufrieden damit. Man kann das bis ins hohe Alter machen. Ich hoffe auch, dass das bei uns so passieren wird.
Seit eurem letzten Album sind bereits drei Jahre ins Land gezogen. Hat Ihnen die Pause von Revolverheld gut getan?
Hünecke: Total! Unser letzte Album "In Farbe" war sehr intensiv. Wir haben allein drei Tourneen dazu gespielt und natürlich auch viele Festivals. Nach so einem Marathon braucht man als Band einfach eine kleine Pause vor dem nächsten Album.
Warum?
Hünecke: Es ist einfach wichtig, sich als normale Person, fernab des Tour-Lebens, zurecht zu finden, um auch mal Freundschaften zu pflegen. In dieser Phase kann man sich sehr gut kritisch hinterfragen und auch als Band eine Entwicklung vorantreiben. Nur so kann man neue Inspiration sammeln.
Haben das Ihre Band-Mitglieder ähnlich gesehen?
Hünecke: Absolut! Wir haben uns dann wiedergetroffen und saßen quasi vor einem leeren Blatt Papier. Es hat sehr viel Spaß gemacht, das neue Album zusammen zu erarbeiten.
Eure ersten drei Alben habt ihr alle in den Top Ten platziert. Spürt man einen besonderen Druck, wenn man dann etwas Neues anpackt?
Hünecke: Nein, eigentlich nicht. Man hofft natürlich immer, dass das auch erfolgreich wird. Aber wir haben, mehr denn je, ein Album gemacht, indem jeder in der Band voll zufrieden ist.
Wie habt ihr diese Zufriedenheit hergestellt?
Hünecke: Wenn ein Bandmitglied mit einem Song nicht einverstanden war, dann ist der sofort wieder vom Album geflogen. Wir sind Musiker und machen das, auf das wir Lust haben und was wir in dem Moment fühlen. Aber jetzt, wo wir das Baby laufen lassen, hoffen wir natürlich, dass es erfolgreich wird.
Dennoch habt ihr davon gesprochen, dass die Arbeit am Album intensiver und spannender war. Was war anders?
Hünecke: Wir haben ein bisschen unsere Prozesse aufgebrochen. Früher haben wir ein Demo aufgenommen und das dann später im Studio eingespielt. Jetzt haben wir vielmehr an den Songs gearbeitet. Wir haben Aufnahmen weggeschmissen, mit denen wir früher mehr als zufrieden gewesen wären. Wir waren mit unserem eigenen Kram wesentlich kritischer als sonst, aber das hat uns sehr gut getan.
Wenn Sie einem Fan erklären müssten, was ihm beim neuen Album erwartet, was würden Sie ihm sagen?
Hünecke: Es ist ein schönes Pop-Album geworden, mit größerem Sound als man es von Revolverheld gewohnt ist. Weg von diesem klassischen Gitarre-Bass-Schlagzeug-Sing-Sang-Zeugs. Wir haben experimentiert und getüftelt, viel mit Pianos und Melodien gearbeitet. So wie Coldplay, The Killers oder Kings of Leon. Es ist ein großer Schritt für uns.
Eure erste Singleauskopplung "Das kann uns keiner nehmen" läuft in den Radiostationen rauf und runter und hat es bereits in die Top Ten geschafft. War euch gleich klar, dass es dieser Song werden wird?
Hünecke: Ja, das war eine sehr schnelle Entscheidung. Es ist ein sehr persönlicher Song, der ein Stück weit von uns selbst handelt. Wir wollten als erste Single etwas bringen, das uns sehr nah ist. Dieses Lied haben wir von Anfang an geliebt.
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