Königs zum Anfassen

Ein EU-Land setzt auf Monarchie: Beim 60. Geburtstag von Kronprinzessin Margarita feiern die rumänischen Royals mit dem internationalen Adel – Michael Graeter verbeugt sich
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Drei Tage dauerte das Fest: Kronprinzessin Margarita von Rumänien genoß es.
AZ Drei Tage dauerte das Fest: Kronprinzessin Margarita von Rumänien genoß es.

Ein EU-Land setzt auf Monarchie: Beim 60. Geburtstag von Kronprinzessin Margarita feiern die rumänischen Royals mit dem internationalen Adel – Michael Graeter verbeugt sich

Sie sind im Moment Europa einzige Königs zum Anfassen. Dafür befand sich Rumäniens Monarchie auch lange Zeit im Schweizer Exil und man sah den Blaublut-Clan nur, wenn die anderen Königshäuser was zum Feiern hatten. Das ist jetzt anders: Den rumänischen Royals wurden ein gestutzter Status und die Schlösser zurückgegeben. Eines davon, das Pelesh Castle in Transsilvanien, sieht fast so aus, als würde dort Dracula noch immer um Mitternacht zum blutigen Biss herumkurven. Es ist die Residenz von König Michael von Rumänien, der in Genf lebt. Seine schaurig schöne Gruselburg diente als einer der Schauplätze für das drei Tage und Nächte dauernde Fest von Kronprinzessin Margarita von Rumänien anlässlich ihres 60. Geburtstages.

Der Monarch gibt sich bürgerlich

AZ-Fotograf Frank Rollitz durfte als einziger alles im Bild festhalten. Es fiel auf, dass sehr viel Fleisch serviert wurde. Dazu schenkte das servile Schlosspersonal landeseigenen Rot- und Weißwein ein. Zur Krönung gab’s die „Lustige Witwe“ in der Oper von Bukarest. Die Prinzessin, verheiratet mit dem zwölf Jahre jüngeren Beau Radu, der im Zuge der Verehelichung zum Prinzen befördert wurde, hat sich schon längst wieder in Bukarest niedergelassen. Ihr 87-jähriger Vater zieht es jedoch vor, zu pendeln. Zu sagen haben die edlen Rumänen nichts, sind aber beim Volk mindestens so beliebt wie Queen Elizabeth in England, an deren Hof sie öfters weilen. Der fitte Monarch, der bei dem Versuch einen Stammhalter zu zeugen, fünf hübschen Töchtern das Leben schenkte, gibt sich überraschend bürgerlich. Er fotografiert „seit den 30er Jahren nur mit Leica“, setzt sich auch schon mal auf einen Heizkörper und schwingt sich, wie nach dem ersten Partyabend, selbst ans Steuer des royalen BMW 750.

Die Frontscheibe zerbrach

Dass der King selbst den Wagen fährt, muss eine rumänische Autofahrerin dermaßen verunsichert haben, dass sie mit ihrem Auto in den königlichen Konvoi geriet, was zu einer Karambolage der beiden Busse führte, in denen die weit gereisten Geburtstagsgäste saßen. Die große Frontscheibe, hinter der Erzherzog Martin von Habsburg saß, zerbrach. Es passierte ihm nichts. Aber er brauchte sich beim Abendessen auch nicht über Spott von seinem in Brüssel lebenden Bruder, Erzherzog Lorenz von Habsburg, verheiratet mit Astrid, der Tochter des belgischen Königs, zu beklagen.

Rückreise in der Holzklasse

Die Rückreise traten Erzherzog Lorenz und der um einen Kopf kleinere Prinz Alexander von Jugoslawien vom Bukarester Flughafen aus an. In der Halle war sehr häufig der Name Tiriak zu lesen. Tiriaks Airline, Tiriaks Autohandel und Tiraks Geldinstitut. Entweder handelte es sich immer um Boris Beckers ehemaligen Manager oder der Name ist in Rumänien so häufig wie bei uns Hinz und Kunz. Lorenz von Habsburg flog übrigens sehr bürgerlich nach Brüssel zurück. Er nahm Holzklasse, Reihe 4 F, Fenster.

Michael Graeter

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