Kitzbühel: Promis im Partystress

Das Hahnenkammrennen als Dauer-Event: Während in der Altstadt von Kitzbühel die Post abgeht , lassen sich die VIPs mit dem Shuttle von einer Party zur nächsten chauffieren.
von  Abendzeitung
Genießt seine erlaubte Zigarrenpause: Ralf Möller (Mitte), mit den Raucher-Kollegen Norbert Dobeleit und Carsten Maschmeyer (r.).
Genießt seine erlaubte Zigarrenpause: Ralf Möller (Mitte), mit den Raucher-Kollegen Norbert Dobeleit und Carsten Maschmeyer (r.). © Brauer

KITZBÜHEL - Das Hahnenkammrennen als Dauer-Event: Während in der Altstadt von Kitzbühel die Post abgeht , lassen sich die VIPs mit dem Shuttle von einer Party zur nächsten chauffieren.

Wollte man einem Freund erklären, wie es am Wochenende in Kitzbühel zugegangen ist, würde man vielleicht sagen: Du kennst doch diese Après-Ski-Schirmbars, wo die Leute betrunken in Skistiefeln tanzen und „Zehn nackte Friseusen“ grölen. Genau so geht es in Kitzbühel zu. Die ganze Stadt ist eine einzige Schirmbar.

Am Wochenende des Hahnenkamm-Rennens drängeln sich Tausende Menschen durch die Gassen der Altstadt, die mit Bierbuden vollgestopft sind. Viele haben sich verkleidet, gerne als Spiderman oder Gespenst. Nach Promis hält man hier natürlich vergeblich Ausschau. Obwohl auch die sich gerne verkleiden, bevor sie aufbrechen zu den notorischen Partys beim Stanglwirt, im Hotel Tenne oder in Rosi’s Sonnbergstub’n (Anmerkung am Rande: Kann dieser Rosi vielleicht mal jemand sagen, dass sie ihr Lokal mit zwei falschen Apostrophen schreibt? Danke.) Man erkennt den typischen Kitzbühel-Besucher der gehobenen Klasse sofort am Outfit. Die Dame trägt zum Beispiel einen goldenen Glanz-Anorak mit Pelzkapuze, Highheels und Louis-Vuitton-Täschchen, der Herr eine Fellweste mit Hirschmotiven und weißem Schal.

Genug gewitzelt, hinein nun ins tobende Promi-Leben! Man beginnt die Tour am besten im „Race-Club“ gleich am Zielhang der Streif. Draußen hat es ungefähr minus zehn Grad – für den normalen VIP ist das natürlich unzumutbar, weshalb eine monströse Halle aufgebaut wurde, um den ganzen Tag über Hummerschwänze, Sushi, Carpaccio und andere typische Tiroler Spezialitäten servieren zu können. Es gibt auch morgens schon Weißbier oder Schnaps, die meisten Besucher halten sich allerdings lieber an das Getränk des Sponsors Red Bull, um den stressigen Tag durchzustehen. Auch Rauchen ist erlaubt. Das Schöne daran: Immer, wenn es nach Zigarrenrauch riecht, weiß man, dass Ralf Möller nicht weit ist.

Etwa 20 Meter Fußweg sind es nun bis zur VIP-Tribüne. Manchen Race-Club-Gästen ist das zu umständlich, sie bleiben lieber sitzen und sehen sich das Rennen auf dem Bildschirm an und essen dabei weiter. Die anderen schlendern rüber, zum Beispiel Hardy Krüger Junior und Kai Wiesinger, und natürlich Lokalmatador Hansi Hinterseer, der sich ständig mit total aufgedrehten weiblichen Fans fotografieren lassen muss. Eine Stunde später leert sich die VIP-Tribüne wieder, obwohl erst die Hälfte der Läufer gestartet ist. Aber die Favoriten sind durch, das muss reichen. Schließlich gilt es nun, sich mental auf die Kitz Race-Party am Abend vorzubereiten.

Wer auf sich hält, kommt zu diesem Großevent natürlich mit dem Shuttle. Am Eingang werden dann Ugg-Boots mit Stöckelschuhen getauscht. Überhaupt interpretieren die Gäste den Dresscode „smart casual“ recht interessant. Von glanzvoller Abendrobe (Fiona Swarovski) bis grauer Pulli (Mario Barth): alles da.

Beliebtestes Objekt der Fotografen ist Veronica Ferres (mit schwarzem Dress sowie Freund Carsten Maschmeyer), abgesehen von diversen Landeshauptmännern und anderen Ösi-Stars. Und natürlich Überraschungs-Sängerin Amy Macdonald.

Für den Promi als solchen gibt es in Kitzbühel eigentlich nur ein Problem: Wer auf einer Party ist, kann auf den etwa 17 zeitgleich stattfindenen anderen Partys gerade nicht sein. Na, dann halt nächstes Jahr. mak

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