»Kerner schlimmer als Dschungel-Camp«
Witzig oder würdelos – nix spaltet die TV-Nation so sehr wie „Ich bin ein Star, holt mich hier raus! Die Münchnerin und Dschungelcamp-Bewohnerin Barbara Herzsprung verteidigt exklusiv in der AZ die Show.
Vom Rattenbiss bis zum Nervenkollaps – Millionen sahen die dritte RTL-Dschungel-Show. Auch eine Woche, nachdem Ross zum König gekrönt wurde, werden Stimmen laut, dem Ekel-TV für immer ein Ende zu setzen. „Was für ein Blödsinn“, meint Barbara Herzsprung. Die Designerin und Noch-Ehefrau von Schauspieler Bernd Herzsprung war selbst Kandidatin und über zwei Wochen im Dschungel.
Exklusiv in der AZ spricht Barbara Herzsprung über ihre Erfahrungen im Dschungel-Camp.
Der Igitt-Faktor:
„Die Ratten im Dschungel stammen nicht aus Manhattans Untergrund, sondern sind gezüchtet. Es sind dressierte Mickey Mäuse, vor denen sich niemand fürchtet. Das ganze Camp ist so sauber und geschützt, da ist nichts eklig. Das Klo haben wir ständig geputzt und mit selbst gebastelten Matten versehen – am Schluss war es schicker wie ein Wellness-Spa.“
Die Trash-Vorwürfe:
„Dass nur abgehalfterte Pleite-Promis in den Dschungel ziehen, ist Schmarrn. Wenn Uschi Glas gerade eine Creme zu vermarkten hätte, würde sie auch reingehen – falls sie sich das ohne Visagisten traut. Keine Sendung ist so ehrlich wie diese. Wir haben uns alle so gezeigt, wie wir wirklich sind. Ohne Makeup, ganz authentisch. Leider haben viele Deutsche keinen Humor. Der Dschungel ist Comedy.“
Der Verlust der Menschenwürde:
„Ich finde, Kerner ist schlimmer als das Dschungel-Camp. Bei ihm in der Show werden Menschen vorgeführt und öffentlich zerrissen. In den Dschungel sind wir freiwillig gegangen und auch die Prüfungen wollten alle unbedingt machen. Wir Kandidaten hatten vorab ausgemacht, dass ein ,Nein’ mehr zählt als ein ,Ja’. Es hätte also jeder jederzeit eine Prüfung verweigern oder abbrechen können.“
Die Kandidaten:
„Anfangs habe ich Lisa Bund gefragt, wer diese Michaela ist. Woher man die kennen muss. Da meinte die: ,Das ist Gina Wild’. Irre, ich hätte die Michi nie für eine Porno-Trulla gehalten. Genervt hat mich zu Beginn nur Björn-Hergen Schimpf mit seiner wahnsinnig klugen Art. So einen Mann hatte ich 28 Jahre um mich, das brauch ich nicht noch im Dschungel.“
Dschungel-König Ross:
„Natürlich wurden vor allem die Wein-Szenen gezeigt. Ross ist halt emotional, das mag ich an ihm. Wenn er morgens aufwacht, geht das Theater los. Das Leben ist für ihn eine Bühne. Er hat den Sieg verdient, denn er hat alle Ängste hinter sich gelassen.“
DJ Tomekks Hitlergruß:
„Der wurde provoziert. Wir wurden nachts aus dem Bett gepfiffen, sollten stramm zum Auto marschieren und durften auf der zweistündigen Fahrt ins Camp nicht sprechen. Ein Wachmann schrie stets ,Shut up’, alles war verdunkelt. Da hatte ich echt Angst, das war Hardcore.“
Der Känguruhoden:
„Ich hatte Zitronengras im Mund, habe nichts geschmeckt. Wäre es teuer wie Kaviar, würden es alle essen wollen.“
Der Noch-Ehemann:
„Ich kam aus dem Dschungel nach Hause und Bernd sagte, ich hätte das Peinlichste überhaupt getan. Da kann ich nur lachen. Jetzt ist er ausgezogen und soll bitte mit seiner neuen Freundin, dieser Jungschauspielerin Susanne Kellermann, glücklich werden. Gegen die Realität ist der Dschungel Disney-Land.“
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