Keiner will Dolly Busters Bilder

Die ehemalige Erotik- und Pornodarstellerin Dolly Buster wartet lieber, bis man auf sie zukommt, weil man ihre Kunst gut findet
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„Was? Dolly Buster malt?“
neunlive 13 „Was? Dolly Buster malt?“
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Gregor Feindt 13 Freiwillig verließ auch die Porno-Königin Dolly Buster das Camp. Es wird gemutmaßt die Show sei unter ihrem Niveau gewesen.
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Das waren noch Zeiten ...
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... so haben Dolly buster wohl noch einige in Erinnerung.
Dolly Buster GmbH 13 ... so haben Dolly buster wohl noch einige in Erinnerung.
Ausstellung in Fürth: Keiner will Dolly Busters Bilder - Promis - Abendzeitung München
Dolly Buster GmbH 13
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AP 13 Das Kernkraftwerk in Fukushima vor und nach der Explosion.
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Martha Schlüter 13 Dolly Buster und Sybille Rauch im Dolly Buster Videoverleih an der Passauerstraße in München
Dolly Buster bei Hertie
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Dolly Buster bei der Eröffnung ihres ersten Ladens in München.
Gregor Feindt 13 Dolly Buster bei der Eröffnung ihres ersten Ladens in München.

Die ehemalige Erotik- und Pornodarstellerin Dolly Buster wartet lieber, bis man auf sie zukommt, weil man ihre Kunst gut findet.

Fürth Dolly Buster ist bisher vor allem bekannt als Darstellerin von Erotik- und Pornofilmen. Doch die im Oktober 1969 in Prag als Nora Dvorak geborene Blondine kann weitaus mehr, als in aufreizender Weise vor der Kamera zu agieren: Sie kann hervorragend malen.

Einen Querschnitt durch das künstlerische Schaffen der 41-Jährigen mit 31 Acrylbildern zeigt die Galerie Kannegiesser ab Donnerstag in ihren neuen Räumen in Fürth. „Was? Dolly Buster malt?“ So ähnlich habe sie auf den Vorschlag eines Bekannten reagiert, erzählt Galerie-Besitzerin Heidrun Kannegiesser, als ihr dieser nahegelegt habe, doch die Werke des Ex-Pornostars auszustellen.

Inzwischen sei sie vom Talent des ehemaligen Busenwunders aber restlos überzeugt und freue sich schon sehr auf die Zusammenarbeit. „Dolly Buster kann was“, schwärmt die quirlige Frau mit den kurzen grauen Haaren.

„Sie hat alles, um als Künstlerin groß zu werden.“ Das Talent der Nora Dvorak wurde schon früh entdeckt: Mit 13 Jahren kam sie auf die staatliche Kunstschule in Prag, musste diese aber kurze Zeit später verlassen, als ihre Familie 1983 nach Deutschland auswanderte.

Dort nahm ihr Leben dann einen anderen Weg: Sie lernte 1989 ihren heutigen Ehemann Dino Baumberger kennen und wurde zum Pornostar. Erst 2006 kehrte sie zur Malerei zurück und studierte mehrere Jahre an der Kunstakademie in Düsseldorf.

Inzwischen ist die Malerei für Dolly Buster ein wichtiges Hobby geworden, um zu entspannen – und nicht, um damit Geld zu verdienen. Auch wenn die Galerie Kannegiesser ihre Bilder für 3.000 bis 7.000 Euro pro Stück anbietet. „Wenn ich darauf angewiesen wäre, davon zu leben, müsste ich verhungern“, sagt Dolly Buster und lacht.

Sie habe den Luxus, dann zum Pinsel greifen zu können, wenn sie auch in der Stimmung dazu sei. „Ich male eigentlich nie, wenn es mir nicht so gut geht, ich mache das nur, wenn es mir sehr, sehr gut geht“, betont sie. Und wenn sie Zeit dazu hat.

Denn auch wenn sich inzwischen vor allem ihr Ehemann um die Produktion der Porno-Filme kümmere, sei sie hinter den Kulissen immer noch involviert. Daher komme es durchaus vor, dass sie mehrere Monate gar nicht male, dann aber wieder jeden Tag.

Neue Werke erzählen Geschichten

Auffallend ist, dass sich durch fast all ihre Bilder ein roter Faden zieht: die Erotik. Dolly Buster malt vor allem nackte Frauenkörper und Frauengesichter mit großen Augen und aufreizend rotem Mund. „Ich habe schon als junges Mädchen nur Frauen gemalt, weil ich sie schön finde“, erzählt sie.

Ihre Karriere als Pornodarstellerin habe sie bei der Wahl ihrer Motive nicht weiter beeinflusst. Sehr wohl aber ihre Einstellung zur Erotik. „Ich finde, dass Erotik einfach zum Leben gehört, und unabhängig von mir und meinem Beruf ist es das, was das Leben so ein bisschen spannend macht“, erzählt sie.

„Erotik gehört einfach zu mir.“ Mit ihren jüngeren Werken ist Buster etwas weggekommen vom reinen Frauenbild und will in erster Linie Geschichten erzählen, wie die von Michael Jackson. „Von der Tragik seines Lebens und den Verrat, den man an ihm ausgeübt hat“, erklärt sie.

Dass sie aufgrund ihrer Vergangenheit von manchen Menschen nicht als Künstlerin ernst genommen wird, ist ihr egal. „Ich kann damit leben“, sagt sie lakonisch. Sie distanziere sich auch nicht von ihrem Beruf. Schließlich gebe es viele Menschen, die ihre Kunst gerade deshalb spannend fänden und in ihre Ausstellungen gingen. Etwa acht hatte sie schon, darunter in Hamburg, Wien und Kitzbühel.

„Es ist nicht so, dass ich hinter den Galerien her bin und darum bettle, ausgestellt zu werden“, erzählt sie. „Ich warte, bis man auf mich zukommt, weil man meine Kunst gut findet.“ Und wenn alles passe, stelle sie gerne aus. „Aber ich muss es nicht. Es ist für mich nicht lebensnotwendig.“

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