Kays-Bistro-Wirt Kay Wösching liebt seinen Halbbruder

Kult-Wirt Kay Wörsching und sein Lebensgefährte Achim Neumann sind seit über 30 Jahren ein Paar – und haben denselben Vater! Dieses unglaubliche Familiengeheimnis lüftete jetzt Kays Mutter.

Sie sind wie Siegfried und Roy aus München – nur ohne die weißen Tiger: Kult-Wirt Kay Wörsching und sein Lebensgefährte Achim Neumann (ihr Alter lesen beide höchst ungern) gelten als unzertrennlich. Mit ihren langen Mähnen, der auffälligen Kleidung und ihrer stets fröhlichen Art schmücken sie jedes Fest. Jeder kennt das Paradiesvogel-Paar, das so lange Grünwald belebte und nun in einem Landhaus in Königsdorf seine Ruhe fernab der roten Teppiche genießt.

Doch was niemand weiß, ja, noch nicht einmal ahnen konnte – weil sie beide selbst jahrzehntelang keinen blassen Schimmer davon hatten: Kay Wörsching und Achim Neumann sind Halbbrüder! Was nach einer „Hilfe, ich liebe meinen Bruder“-Folge der TV-Soap „Verbotene Liebe“ klingt, ist die überraschende Wahrheit.

Wie kommt’s? Die beiden Männer haben den gleichen Vater, der als Internist arbeitete, aber sein Geheimnis mit ins Grab nahm. Genauso wie Achims Mutter, die ihrem Sohn verschwieg, dass er seinen Halbbruder liebt. Die letzte Person, die davon wusste, ist Kays Mutter. Bevor sie vor über einem Jahr stark dement wurde, vertraute sie ihrem Sohn und seinem Lebensgefährten das unglaubliche Familiengeheimnis an.

„Wir fielen natürlich erstmal aus allen Wolken“, sagt mir Achim Neumann. „Immerhin kannten wir uns seit der Kindheit. Wir dachten, dass unsere Mütter einfach sehr gut befreundet sind und sich deshalb so oft zwischen München und der Pfalz besuchen. Wir dachten immer, dass wir uns eben gut verstehen und halt so einfach ähnlich sind. Dass wir Halbbrüder sind, konnte ja keiner ahnen. “

Von klein auf waren Kay und Achim zusammen. Sie wurden schnell gute Freunde. Die Liebe kam 1972 ins Spiel. Damals arbeitete Achim als Model und Schauspieler („Schulmädchenreport“), Kay eröffnete sein Promi-Paradies „Kay’s Bistro“ am Viktualienmarkt, in dem Weltstars wie Leonard Bernstein und Mick Jagger verkehrten.

Über ihre homosexuelle Liebe sprachen sie in der Öffentlichkeit kaum. Sie waren halt ein Paar. Basta. Ihre gemeinsamen Auftritte auf Partys oder in Kays neuem Lokal, der Champagneria im Karstadt am Bahnhofsplatz, sollten als Statement reichen.

Wie fühlt man(n) sich jetzt, wenn man(n) seinen Halbbruder liebt? „Anfangs waren wir schon ein bisschen geschockt“, so Achim Neumann weiter. „Heute lachen wir drüber. Ist schon eine irre Geschichte. Aber ein schlechtes Gewissen haben wir nicht. Wir machen ja nichts Verbotenes.“ An eine Heirat denken die beiden Halbbrüder nicht. „Antje-Katrin Kühnemann fragt uns ständig, wann wir denn endlich heiraten“, erzählt Achim Neumann. „Es ist doch schön genug so wie es ist.“ Und verbunden sind die zwei Männer miteinander sowieso.

Kimberly Hoppe