Kate in der Kritik: Beschönigt die Prinzessin die Brutalität der Chemotherapie?

Mit ihrem neuen Video wollte Prinzessin Kate anderen Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen, Mut machen. Doch eine britische Autorin kritisiert die Frau des Thronfolgers nun für die beschönigte Darstellung einer solchen Krebsbehandlung.
von  Eva Meeks
Prinzessin Kate verkündete das Ende ihrer Chemotherapie. Eine Autorin kritisiert sie nun für das Video.
Prinzessin Kate verkündete das Ende ihrer Chemotherapie. Eine Autorin kritisiert sie nun für das Video. © dpa/Will Warr/Kensington Palace

Prinzessin Kate teilte vor wenigen Tagen ein rührendes Video im Netz: In dem dreiminütigen Clip erzählt die Frau von Prinz William, dass sie ihre Chemotherapie beendet habe. Das Video zeigt sie im Einklang mit der Natur und in Gesellschaft ihrer Familie. Doch was anderen Krebs-Patienten eigentlich Mut machen sollte, wird nun in der britischen Presse kritisiert.

Britische Autorin kritisiert Prinzessin Kate für Krebs-Video: "Echte Diskrepanz"

Polly Hudson ist als Autorin für den britischen "Mirror" tätig und hat eine klare Meinung zum Video von Prinzessin Kate. Auch wenn sich Hudson über die Genesung der künftigen Königin natürlich sehr freue, sehe sie den Inhalt des Clips mit kritischen Augen: "Jeder, der schon einmal miterlebt hat, wie jemand eine Chemotherapie durchmacht, weiß, dass dies das genaue Gegenteil davon ist, auf einer sonnenbeschienenen Wiese herumzutollen."

Hudson empfindet die Darstellung von Prinzessin Kate als äußerst unrealistisch: "Es gibt eine echte Diskrepanz zwischen der glänzenden, perfekten Ästhetik, die in dem dreiminütigen Film dargestellt wird, und der brutalen Realität für die Tausenden von Briten, die derzeit wegen Krebs behandelt werden."

Autorin sicher: Prinzessin Kate genießt Privilegien, die andere Krebs-Patienten nicht haben

Dass Prinzessin Kate trotz ihrer Privilegien sehr gelitten habe, möchte ihr Polly Hudson keineswegs absprechen: "Der gesunde Menschenverstand diktiert, dass sie natürlich einige unglaublich schwierige Zeiten erlebt hat. Aber alles, was wir auf dem Bildschirm sehen, ist eine lebendige, märchenhafte Version dessen, was für viele eine Horrorstory war und ist."

Hudson ist nämlich überzeugt davon, dass die Erfahrung der Prinzessin sich von der anderer Patienten unterscheiden würde: "Viele der Annehmlichkeiten, die sich Kate leistet, sind für normale Menschen einfach nicht möglich." Dabei denke Hudson an die Freiheit, seine Arbeit auf unbestimmte Zeit niederzulegen oder auch die langen Wartezeiten beim Arzt.

"Extrem allein und ungesehen": Autorin von einseitiger Darstellung in Prinzessin-Kate-Video enttäuscht

Polly Hudson hat daher eine klare Meinung zu dem Clip: "Kate Middletons Krebs-Airbrushing spiegelt nicht die Brutalität der Chemotherapie für normale Menschen wider." Sie befürchtet sogar, dass sich Betroffene nach dem Video "extrem allein und ungesehen" gefühlt haben könnten. Letztendlich ist sich jedoch auch Hudson sicher, dass Prinzessin Kate bei einem so heiklen Thema niemals den Geschmack aller Zuschauer habe treffen können.

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