Karl-Theodor zu Guttenberg macht emotionales Geständnis: Untauglich für die große Politik

Karl-Theodor zu Guttenberg spricht in seinem Buch "3 Sekunden" so offen wie nie zuvor über private Themen – darunter auch Depressionen und Midlife-Crisis.
Agnes Kohtz |
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Karl-Theodor zu Guttenberg bei der Vorstellung seines Buches "3 Sekunden – Notizen aus der Gegenwart"
Karl-Theodor zu Guttenberg bei der Vorstellung seines Buches "3 Sekunden – Notizen aus der Gegenwart" © dpa/Sebastian Gollnow

Der ehemalige Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg blickt auf ein bewegtes Leben und auch ein bewegtes Jahr zurück. Nach der Trennung von seiner Frau Stephanie (46) erscheint nun passend zu seinem Neuanfang sein Buch "3 Sekunden – Notizen aus der Gegenwart" (drei Sekunden ist laut Neurowissenschaftlern die Zeitspanne, die wir subjektiv als Gegenwart wahrnehmen). 

Karl-Theodor zu Guttenberg: Psychische Erkrankungen und Scheitern als Thema

In seinem Buch spricht der ehemalige Politiker ungewohnt private Themen an. Darunter auch seelische Tiefpunkte: "Über Scheitern spricht man bei uns nicht gern. Allzu oft aus Angst vor Häme und Stigmatisierung. Lieber erfreut man sich an der Not der anderen als an der Überwindung der eigenen.

Dabei leiden in Deutschland knapp 28 Prozent der Bevölkerung an einer psychischen Erkrankung. Das sind etwa 17,8 Millionen Menschen", erklärt er laut "Bunte". Er bemerkt auch, dass die USA bei dem Thema wesentlich weiter seien als Deutschland: "Das Einräumen seelischer Verletzungen ist in den USA salonfähig. Wir sind hingegen bestenfalls Entwicklungsland."

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Auch er habe unter einer psychischen Krankheit gelitten, wie er offenbart: "Auch mir sind Depressionen nicht fremd, Ihr Verdrängen hat mich wahrscheinlich noch untauglicher für die große Politik gemacht, als ich es ohnehin schon war. Erst langsam beginnt man in unseren Eitelkeitsblasen von Politik, Wirtschaft und Medien zu begreifen, dass ein Bekenntnis zu seelischen Erkrankungen kein Zeichen von Schwäche sein muss. Wenigstens müssten wir dann nicht mehr flüstern."

Karl-Theodor zu Guttenberg bekam Oxycodon nach Unfall

Neben seiner Seele blieb aber auch sein Körper in den vielen Jahren nicht unverletzt. Ein Unfall hätte dabei leicht in einer Tablettenabhängigkeit enden können – wäre seine Frau Stephanie zu Guttenberg nicht gewesen:  "Eines Tages war ich der Meinung, meine Midlife-Crisis mit Springreiten bekämpfen zu müssen. Ich fand mich in einem US-Krankenhaus wieder, fröhlich lallend unter der Decke schwebend. Selten war ich – trotz zahlreicher Knochenbrüche – so euphorisch. Ohne die Fürsorge meiner Frau würde ich wohl heute noch lallen. Indes ohne Euphorie und Perspektive. Sie nahm mir unverzüglich die vom Arzt verschriebene Dose mit 87 (!) Pillen Oxycodon weg."

Das Schmerzmittel Oxycodon steht seitJahren in der Kritik, da es stark abhängig macht. Auch wenn die Ehe mit Stephanie zu Guttenberg in die Brüche gegangen ist, ist er ihr offenbar noch heute dankbar, dass sie ihn vor der Abhängigkeit bewahrt hat. 

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3 Kommentare
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  • Wolff am 19.10.2023 15:30 Uhr / Bewertung:

    In den USA dieses, in den USA jenes - ich kann es nicht mehr hören. Dann geht doch hin und werdet glücklich - aber bleibt da!

  • am 19.10.2023 08:21 Uhr / Bewertung:

    Bei notorischen Hochstaplern und Narzissten ist eines der verachtenswertesten Wesensmerkmale diese weinerliche Mischung aus Selbstmitleid und Selbstüberhöhung.

  • Boettner-Salm am 19.10.2023 13:00 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von

    Urteilen Sie bitte nicht vorschnell!

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