Karl Lagerfeld: "Es ist besser, dass Leute wie ich keine Kinder haben
Karl Lagerfeld ist auch mit 80 Jahren noch unermüdlich. Neben Fendi, Chanel und seiner eigenen Marke arbeitet er regelmäßig an Mode- und Fotografie-Projekten. Im Interview mit der "Gala" verrät der Modezar, warum er sich keinen Urlaub gönnt, wie er seine Angestellten behandelt und wie streng er mit seinem kleinen Patensohn ist.
Karl Lagerfeld ist mittlerweile stolze 80 Jahre alt (zumindest den verlässlicheren Quellen zufolge) und gönnt sich dennoch keine Pause. Neben seiner Arbeit für Fendi, Chanel und sein eigenes Label übernimmt er regelmäßig weitere Projekte rund um Mode und Fotografie. In der aktuellen Ausgabe der "Gala" verrät der Modezar, warum er sich keine Zeit zum Faulenzen nehmen will: "Ich tue nichts anderes als Faulenzen, nur kann ich mein Faulenzen gut ausschlachten. Ich habe jeden Tag Urlaub und nie Urlaub. Das ist doch eine tolle Lösung."
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Was ihm die Arbeit erheblich erleichtert, sind seine Angestellten, die den Alltag für den Modeschöpfer erledigen. "Ich bin auf meine Leute angewiesen. Meine Kochkünste hören mit dem Öffnen des Eisschrankes auf", so Lagerfeld. "Ich selbst kann nix. Ich kann zeichnen, reden und habe ein paar Ideen. Aber ich kann nicht kochen, weiß nicht, wie man ein Bett macht, nichts. Ich brauche meine Leute." Nicht zuletzt deswegen behandelt er sein Team mit größtem Respekt. "Ich habe nie das Gefühl, dass ich Angestellte habe, ich habe Mitarbeiter. Ich will niemals Chef sein und niemanden rausschmeißen. Mein Team ist immer das gleiche, einige sind seit 30 Jahren bei mir."
Ob die engen Arbeitsverhältnisse auch als Familienersatz herhalten? Auf die Frage nach Freundschaften reagiert Lagerfeld jedenfalls ausweichend: "Ich weiß nicht, was Sie darunter verstehen. Das muss gegenseitig sein, ohne analysiert zu werden." Offener spricht er über seinen kleinen Patensohn. Der 5-jährige Hudson ist der Sohn von Model Brad Kroenig und nimmt bei dem eigenwilligen Modezaren einen besonderen Platz ein. "Der Hudson, das ist ne Nummer. Er brauche Kammerdiener, sagt er. Und im Restaurant steht er auf und ruft 'Bedienung, Bedienung, schneller, schneller!' Ich lache mich tot, aber deshalb ist es besser, dass Leute wie ich keine Kinder haben, die würden alle so erzogen." Streng zu sein liege ihm nämlich ganz und gar nicht.
Möglicherweise kann Hudson seinen Patenonkel eines Tages in die Welt der Technik einführen; mit Internet kann Lagerfeld nämlich gar nichts anfangen: "Nichts, kein Facebook, kein Twitter. Alle, die bei Facebook sind, die tun mir leid, das ist ein Armutszeugnis, diese angeblichen vielen Freunde. Ich habe es nicht nötig, mit Unbekannten zu sprechen." Verbringt er seine wenige freie Zeit dann lieber auf Parties? "Social Life ist Zeitverlust, ich bin lieber zu Hause und lese." Oder wahrscheinlich bei der Arbeit.