"Riesige Ungerechtigkeit": Kammerjäger erhebt heftige Vorwürfe gegen Alfons Schuhbeck

Der gefallene Star-Koch Alfons Schuhbeck fordert Geld von einem Schädlingsbekämpfer, der jahrelang für ihn arbeitete. Jetzt müsse er den Preis dafür zahlen, sagt er.
von  Kimberly Hagen
Alfons Schuhbeck sitzt nun in der JVA Rothenfeld bei Andechs.
Alfons Schuhbeck sitzt nun in der JVA Rothenfeld bei Andechs. © dpa

Im Laufe seiner Karriere musste er schon in viele gastronomische Untiefen schauen. Der Schädlingsbefall ist schließlich sein Geschäft. Mäuse, Kakerlaken, Insekten, oft dort, wo sie am wenigsten hingehören. Ja, Wolfgang Weber (W & S Insekt-Control e. K.) hat schon viel erlebt und ist mittlerweile ziemlich abgehärtet. Doch diese Post, die nun bei ihm in den Briefkasten flatterte, hat ihn mehr schockiert als manch ein Ekel-Zoo in einer Restaurantküche.

Schädlingsbekämpfer Wolfgang Weber und Alfons Schuhbeck im Mäuse-Streit

Jetzt tobt der Mäuse-Streit um Alfons Schuhbeck (75). Bitte, wie? Viele Jahre arbeitete Weber, der seinen Fachbetrieb für Schädlingsmanagement und Umwelthygiene im bayerischen Markt Rettenbach hat, für den gefallenen und inhaftierten Münchner Platzlhirsch (Steuerhinterziehung in Höhe von 2,3 Millionen Euro; Haftstrafe in Höhe von drei Jahren und zwei Monaten).

Kammerjäger Wolfgang Weber.
Kammerjäger Wolfgang Weber. © privat

Der Kammerjäger hat Post vom Insolvenzverwalter bekommen

Nun bekam Weber Post von Schuhbecks Insolvenzverwalter Max Liebig. In den beiden Schreiben wird er aufgefordert, insgesamt fast 16.000 Euro für erhaltene Zahlungen zurückzuzahlen.

"Eine riesige Ungerechtigkeit des Insolvenzverwalter"

Kammerjäger Weber zur AZ: "Ich finde ich es eine riesige Ungerechtigkeit des Insolvenzverwalters, jetzt Gelder von geleisteten Zahlungen der Schuhbeck Unternehmen von unserem Unternehmen zurückzufordern! Die Schuhbeck Unternehmen haben bei uns Verbindlichkeiten in Höhe von weit über 30.000 Euro und jetzt kommt die Forderung des Insolvenzverwalters, unrechtmäßige Zahlungen von 2017 bis 2021 in Höhe von 15.673,20 Euro zurückzuzahlen!"

"Schon fast kriminelle Machenschaften"

Und weiter: "Wir sind ein kleines Unternehmen und können durch diese schon fast kriminellen Machenschaften in ernste Schwierigkeiten geraten. Wir haben unsere Arbeiten immer sauber und ordentlich durchgeführt, zahlen pünktlich unsere Rechnungen und Steuern und müssen jetzt den Preis dafür bezahlen."

Wie kann das sein? Weber dazu: "Man kann es kaum glauben, aber die Rechtssprechung ist so. Leider. Herr Schuhbeck hat uns engagiert, als er längst nicht mehr zahlungsfähig war. Allerdings hätte das alles nicht passieren müssen, wenn Herr Schuhbeck nicht jahrelang Gelder seiner Firmen unterschlagen hätte. Dann wäre es ihm auch möglich gewesen, die Rechnungen seiner Lieferanten und Dienstleister zu begleichen."

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