Käfer bekommt den grünen Punkt
MÜNCHEN Uli Hoeneß läuft die Treppe hoch zu seinem Bayern-Tisch, Michael Käfer steht am aufgebauten Grill vorm Eingang, isst zwischendurch schnell eine Wurst und oben in der Küche heißt es: „Die Canelloni müssen in drei Minuten fertig sein! Zack, zack! Und wo bleibt der Hummer?“
Ein ganz normaler Mittwochmittag bei Käfer in der Prinzregentenstraße. Oben sitzen 15 Gastro-Experten, die nicht nur darauf warten, dass ihnen fünf Gänge serviert werden, auch der neue Küchenchef: Werner Seeber war 2005 schon mal bei Käfer und ist nun zurückgekehrt. Restaurantleiter Manuel Lechner schwärmt über den 43-Jährigen: „Es gibt viele laute Köche. Er ist das Gegenteil. Er ist ruhig und zeigt, was er kann.“
Es werden Seeteufel, Canelloni und Kaiserkalb aufgetischt - dann kommt Hausherr Michael Käfer in den Raum und sagt, was einen guten Koch bei ihm ausmacht: „Er muss einfach toll kochen können. Klingt simpel, ist es aber nicht.“
Die Tage bis zur Wiesn empfindet er als „langweilig“. „Ich will wirklich, dass es jetzt losgeht. Es juckt schon in meinen Fingern. Die Wiesn ist jedes Jahr mein Highlight!"
Nach der Wiesn dann das nächste Projekt. Im Sommer 2013 wird das Käfer-Haus „kosmetisch verändert“ – Fassade, Restaurant und Feinkost-Laden werden renoviert. Warum? Käfer: „Wir wollen noch grüner, also mehr Bio, werden.“ Das Markenzeichen, der Käfer, bleibt allerdings rot. „Aber er kriegt vielleicht einen grünen Punkt dazu.“