K1 im P1: Hip Hopper Kay One rappt das Stüberl
Der Star-Hip-Hopper ist bekannt für seine frechen Texte. Jetzt stellt er sein neues Album in der Promi- Disco vor – und rappt über München: „Es geht Schluck für Schluck, wir wollen ganz viel Schnee“
München - Wenn sich Hunderte von Fans am frühen Nachmittag vors P1 stellen, stundenlang ausharren und dabei immer wieder seinen Namen schreien – ja, dann muss er berühmt sein: Kay One (27, eigentlich Kenneth Glöckler) wurde erst von Bushido entdeckt, dann entdeckten ihn die Fans und klickten seine Videos auf YouTube unfassbare 70 Millionen Mal.
Bekannt wurde er als Rüpel-Rapper mit dem Hit „Style und das Geld“. Doch das Gangsta-Getue und die Aneinanderreihung schlimmer Schimpfworte hat er hinter sich gelassen – genauso wie die Hauptstadt. Denn sein neues Album „Prince of Belvedair“ stellt er in München vor, weshalb es in Berlin schon Proteste gab.
Aber das ist den Münchnern egal, hier wird er begeistert empfangen. Vor der wilden und Schampus-reichen Party am Abend (Dresscode: weiß), stellt er einer exklusiven Runde seine neuen Songs vor. „München ist die geilste Stadt“, erklärt Kay One. „Die schönsten Menschen sind hier, die besten Clubs. Ich hab mit diesem Assi-Zeug nichts zu tun. Das wäre auch nur geheuchelt. Ich komme aus keinem Plattenbau, sondern aus L.A. – Landkreis Allgäu.“
Deshalb klingen seine Lieder auch nicht (mehr) nach aggressiver Depri-Stimmung. „Ich habe nicht dieses triste Leben und nur Drogendealer-Freunde. Ich lache gerne mit meinen Jungs und mache Gute-Laune-Mucke. Wer im Sozialbau hockt, will doch nicht noch hören, wie Scheiße es im Sozialbau ist. Ich will Sunshine!“
Neben dem Sonnenschein dreht sich auf seinem absolut Chart-tauglichen Album viel um Party – und München.
Kay One hat einen Song „P1“ genannt und rappt darin: „Es geht Schluck für Schluck, ich mach’ die Nacht zum Tag, wir wollen ganz viel Schnee, ohne Ende wird bestellt, Scheiße, draußen ist es hell."
In dem von David-Guetta-inspirierten „Rain On You“ wird von Kay, der sich auch gern als „Mister Moet“ betitelt, wieder das P1 erwähnt und empfohlen, im Champagner zu duschen.
Zuerst fließen aber noch Tränen. Denn Kay One ist nicht alleine ins Stüberl gekommen. Neben einer ziemlich verrückten Crew, die sich ständig mit „Du geile Sau“ ruft, sind auch seine Eltern vom Bodensee da. Der Vater Oliver Brodowski ist seit Weihnachten auch sein Manager, die philippinische Mutter Ana Maria steht selbst in der P1-Küche und bereitet Essen aus ihrer Heimat vor.
Als er ihnen eine Liebeserklärung macht („Fame und Frauen gehen, Eltern bleiben“) kullern dem Papa die Tränen runter. Später sagt die Mama bei einem gegrillten Hähnchenschenkel: „Ich bin froh, dass er nicht mehr so böse Wörter benutzt, reifer und seriöser geworden ist – nicht nur wegen unserer Nachbarn.“ Der Vater ergänzt: „Er kann viel mehr als ,Fuck’ schreien. Zum Glück. Wir sind stolz auf ihn.“
Darauf einen – na, klar – Champagner.