Jutta Speidel: "Auch der italienische Mann ist nur ein Mann"

In "Wir haben gar kein Auto" radelten Jutta Speidel und Bruno Maccallini gemeinsam von München nach Meran, jetzt spielen die beiden in "Wir haben gar kein' Trauschein" wieder Seite an Seite.
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Um seiner Mutter vorzuspielen, er sei verheiratet, müssen sich Bruno (Bruno Maccallini) und Jutta (Jutta Speidel) auf einen Ehering einigen
ZDF/Bernd Schuller Um seiner Mutter vorzuspielen, er sei verheiratet, müssen sich Bruno (Bruno Maccallini) und Jutta (Jutta Speidel) auf einen Ehering einigen

In "Wir haben gar kein Auto" radelten Jutta Speidel und Bruno Maccallini gemeinsam von München nach Meran, jetzt spielen die beiden in "Wir haben gar kein' Trauschein" wieder Seite an Seite. Die Nachrichtenagentur spot on news traf das Paar, um mit ihnen über den Film und ihre Beziehung zu sprechen.

München – Jutta (Jutta Speidel) betreibt eine Wellness-Oase in einem 5-Sterne-Hotel in Kitzbühel, während ihr Lebensgefährte Bruno (Bruno Maccallini) den Haushalt schmeißt. Die Situation dreht sich, als das Hotel unerwartet von einer Immobiliengesellschaft übernommen wird und sich Jutta plötzlich ihrer ehemaligen Studienkollegin Sylvie Terboven gegenüber sieht. Als diese ausgerechnet Bruno als neuen Hoteldirektor einsetzt, wird Jutta misstrauisch und findet heraus, dass ihre Rivalin nicht aus gutem Willen heraus handelt, sondern ganz eigene Pläne verfolgt. Zu allem Überfluss kommt schließlich auch noch Brunos italienische Mutter zu Besuch, der er vorspielen muss, in Deutschland geheiratet zu haben.

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In "Wir haben gar kein Auto" bewiesen Jutta Speidel und Bruno Maccallini 2012, dass man allein mit dem Fahrrad von München nach Meran kommen kann, jetzt müssen sie sich mit der Tatsache "Wir haben gar kein' Trauschein" auseinandersetzen. Die Produktion wird am 13. Oktober um 20.15 Uhr im Rahmen des ZDF-Herzkino gezeigt. Die Nachrichtenagentur spot on news traf Jutta Speidel (59) und Bruno Maccallini (53) vorab und sprach mit dem Paar ihnen über den Film und ihre Beziehung.

Frau Speidel, in "Wir haben gar kein' Trauschein" spielen Sie erneut Seite an Seite. Ist es etwas anderes, mit seinem Lebenspartner zu drehen statt mit einem normalen Kollegen?

Jutta Speidel: Grundsätzlich ja, wobei Bruno am Set für mich wie ein normaler Kollege ist. In dem Moment vor der Kamera erwarte ich von ihm etwas Bestimmtes und möchte ihm als seine Kollegin auch etwas Bestimmtes geben. Wenn die Rollen "Jutta" und "Bruno" heißen, ist das schwerer, denn wir spielen uns auch ein bisschen selbst. Dinge, die im Drehbuch stehen, nehmen wir eventuell persönlich, weil wir eben doch Jutta und Bruno sind. Insofern ist das eine Ausnahmesituation, die nicht sehr oft in der Filmgeschichte vorkommt.

Bruno Maccallini: Für mich sind wir vor der Kamera immer auch Bruno und Jutta. Ich denke, das ist ein bisschen wie bei "Big Brother". Es gibt eine Kamera und natürlich spielen wir verschiedene Charaktere, aber grundsätzlich bleiben wir eben Jutta und Bruno.

Speidel: Ein Film ist eine fiktive Geschichte und die muss auch eine gewisse Distanz zu mir als Mensch haben. Ich versuche, zu vermeiden, dass ich im Film Bruno gegenüber eine persönliche Haltung habe. Auf der anderen Seite ertappe ich mich dabei, dass ich ihn - wie im Leben auch - immer in Schutz nehme. Ich schaue immer, ob alles in Ordnung ist für ihn, ich kann das fast nicht abstellen. Wenn ich arbeite, möchte ich mich auf mich konzentrieren und darauf, dass ich gut bin. Wenn ich mit Bruno zusammen spiele, denke ich immer auch für ihn mit, was ich bei einem anderen Kollegen nicht tue. Ein Kollege, mit dem ich sonst nichts zu tun habe, hat seine Arbeit gut zu machen, sonst bin ich sauer (lacht).

Maccallini: Aber wir frühstücken doch zum Beispiel zusammen, dann sind wir gemeinsam in der Maske und zehn Minuten später stehen wir als Schauspieler vor der Kamera. Für mich ist Jutta zu allererst "meine" Jutta und erst dann eine Kollegin.

Frau Speidel, gibt es einen Grund, warum jede Frau einen Italiener an ihrer Seite haben sollte?

Speidel: Habe ich das einmal gesagt? Ich würde eher sagen - egal ob Italiener, Spanier oder Franzose - dass man sich die Männer genau anschauen muss. Ich bin immer gerne nach Italien gefahren, wenn mir die deutschen Männer zu ungehobelt waren, denn die Italiener sind charmant. Ich habe einmal gesagt: "Jede Frau soll einmal im Jahr für eine Woche nach Italien fahren, dann ist sie mit Komplimenten aufgetankt. Sie muss aber dann auch schnell wieder abreisen, bevor die Illusion zusammenfällt." Auch der italienische Mann ist nur ein Mann. Aber es ist schön, weil die Italiener anders mit Frauen umgehen, mit deutschen, blonden Frauen sowieso (lacht). Wenn sie dann aber auf Dauer mit deutschen, blonden Frauen wirklich konfrontiert sind, haben sie ihre Probleme...

Wo liegen denn die Probleme, wenn italienische Männer mit deutschen Frauen konfrontiert werden?

Maccallini: Italiener lieben Autos und deutsche Frauen. Am Anfang machen sie keine Probleme, aber dann, nach 3, 4, 5 Jahren wird es schwierig. Deutsche Frauen sind sehr temperamentvoll.

Speidel: Das ist interessant. Viele Italiener glauben nämlich, dass deutsche Frauen langweiliger sind als italienische Frauen, das stimmt aber nicht.

Maccallini: In Italien wollen die Frauen einen Mann, an den sie sich anlehnen können, ein Kissen. In Deutschland wollen sie einen Felsen.

Speidel: Nein, sie wollen einen Ritter.

Maccallini: Ok, du hast die Hosen an. Eine Lederhosn (lacht).

Haben Sie denn eine Lederhosn?

Speidel: Er hat sogar zwei. Er hat sich jetzt eine kurze gekauft.

Herr Maccallini, sind Sie denn der typische Italiener, der den Frauen auf der Straße hinterher pfeift?

Speidel: Nein, das ist er überhaupt nicht.

Maccallini: Ich bin ein Süßer (lacht).

Sind Sie Hausmann?

Maccallini: Ja.

Speidel: Ich sage dazu nichts (lacht).

Wie sollte denn die Rollenverteilung in einer Beziehung sein?

Speidel: Auf gleicher Ebene. Wir Frauen sind mit so vielen Dingen belastet. Ich zum Beispiel habe meine Kinder alleine erzogen, das Geld nach Hause gebracht, alles organisiert. Mein Ex-Mann hat übrigens viele Aufgaben im Haushalt übernommen und das sehr gerne. Das ist das Männerbild, das Frauen sehr mögen.

Maccallini: Und warum bin ich besser?

Speidel: Der Bruno ist nicht besser, der ist hundsmiserabel im Haushalt (lacht). Aber wir haben uns Gott sei Dank in einer Zeit getroffen, als meine Kinder flügge waren. Wir mussten keinen Haushalt mehr aufbauen.

Herr Maccallini, erzählen Sie uns, warum Sie besser sind?

Maccallini: Weil ich sehr viel Geduld habe.

Speidel: Weltweit wollen Frauen Männer auf Augenhöhe - jedenfalls in westlichen Ländern. Das ist in der heutigen Zeit auch nicht anders möglich.

Maccallini: Aber Vorsicht. Wo bleibt die Weiblichkeit?

Speidel: Die kann man doch trotzdem leben. Allerdings muss ich sagen, dass Frauen meiner Generation in Italien ganz anders sind als hier. Die deutschen Frauen hatten Mütter, die den Krieg miterlebt haben und die am Wiederaufbau beteiligt waren. Meine Mutter war unglaublich selbständig, weil sie in diesem Krieg schrecklich viel leisten musste. Die Männer waren alle weg und ich bin so aufgewachsen, dass auch ich extrem viel leisten kann.

Wie muss man den Alltag in einer Fernbeziehung gestalten, wie Sie sie führen?

Speidel: Ich glaube, die Frage stellt sich für uns gar nicht, da wir eine andere Generation sind. Wir haben uns schon auf einer ganz anderen Ebene getroffen, weil wir keinen Aufbau mehr vor uns haben, sondern beide inzwischen unabhängig sind und wir das Leben genießen können.

Heißt das, Liebe ist im Alter einfacher?

Speidel: Ob sie einfacher ist, weiß ich nicht, aber wir haben einfach andere Prioritäten. Ich muss meine Kinder nicht mehr betreuen, ich habe keine Schulprobleme, keine Erziehungsprobleme. Dafür haben Bruno und ich gemeinsame Projekte, Ideen und Visionen.

Was sind denn Ihre nächsten Projekte?

Speidel: Wir gehen auf Recherchetour für unser viertes Buch.

Maccallini: Wir fahren nach Apulien, Kalabrien und Basilikata. Aber wie wir fahren, ist eine Überraschung.

Aber weiter ohne Trauschein?

Speidel: Ja, weil "Jutta" und "Bruno" nicht verheiratet sind.

Und auch im echten Leben kommt der Trauschein nicht?

Speidel: Nein.

Maccallini: Im nächsten Leben, da gibt es eine große Hochzeit.

Speidel: Aber ich bestehe auf einen fünfkarätigen Brillanten! Wenn du mir so einen kaufst, dann heirate ich dich (lacht).

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