Justin Bieber: Erfolgswelle statt Rüpel-Image
Es ist womöglich das Comeback des Jahres. Seit 2012 war es musikalisch ruhig geworden um Justin Bieber, jetzt heizt der Kanadier der Musikwelt jedoch wieder mächtig ein. Die Single-Auskopplung seines vierten Studio-Albums "Purpose", das Mitte November erscheinen wird, schoss in diversen Ländern der Welt auf Rang eins der Charts. "What Do You Mean?" wurde außerdem mehrfach mit Gold und Platin ausgezeichnet. Am Sonntag durfte sich der Sänger indes als großer Gewinner der MTV Europe Music Awards feiern lassen. Insgesamt fünf Preise nahm der 21-Jährige mit nach Hause. Darunter die Trophäe für den besten männlichen Künstler, sowie den besten Künstler in Nordamerika/Kanada. Auch die Auszeichnung für den besten Look ging an ihn.
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Wie Phönix aus der Asche. Nach den Eklats und Negativ-Schlagzeilen der vergangenen Monate scheint sich der Teenie-Schwarm offenbar wieder gefangen zu haben und nun seinen Weg ins Erwachsenenleben zu finden. Seine Auftritte, erst am Samstag hatte sich Bieber beispielsweise in der Unterhaltungsshow "Schlag den Raab" präsentiert, zeugen von deutlich mehr Reife. Auch in Interviews reflektiert der Jung-Star seine Vergangenheit zunehmend kritisch.
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Betrachtet man die Timeline seines Instagram-Accounts zeigen die neusten Bilder einen jungen Mann, der mit beiden Beinen im Leben zu stehen scheint, der reist, Abenteuer erlebt, hart für seine Karriere arbeitet, Spaß mit Freunden hat und sich um seine Familie kümmert. Anzügliche Bilder sind verschwunden, erst kürzlich löschte er ein Foto, auf dem sein blanker Po zu sehen war.
Er gelobt stetig Besserung
"Ich habe so vieles getan, wofür ich eigentlich nicht mehr auf diesem Planeten sein sollte. Ich glaube, das war die Gnade Gottes", berichtete Bieber beispielsweise erst kürzlich in einem Interview mit dem Magazin "Complex". "Ich bin durch diesen Müll gegangen und auf der anderen Seite wieder herausgekommen. Jetzt zeige ich euch, dass es besser wird." Er warf Eier auf das Haus der Nachbarn, hatte mehrfach Ärger mit Polizei und Paparazzi und landete letzten Endes sogar eine Nacht im Gefängnis. Seine On-Off-Beziehung mit Selena Gomez (23) bescherte ihm zusätzliche Schlagzeilen.
Doch auch sein Liebesleben betrachtet der junge Mann kritisch. Schon mit 18 sei er mit seiner Freundin zusammengezogen, viel zu früh aus heutiger Sicht. "Aber wir waren so verliebt, nichts anderes hat gezählt. Es ging nur um uns beide. Aber wenn es so ist und man seinen Selbstwert daraus zieht, werden einen Menschen immer enttäuschen", zitiert ihn "Complex". Man könne nicht seine volle Persönlichkeit von jemand anderem abhängig machen. "Die Filmemacher haben einem das Gefühl gegeben, dass Liebe ein Märchen ist. Aber das ist es nicht. Man muss sich dafür entscheiden, seine Freundin zu lieben. Das musste ich im Leben erst herausfinden", so Bieber.
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Es sind Worte aus dem Mund eines Jungen, der erwachsen wird und aus seiner Vergangenheit lernt. "Ich bin es leid, eine Maske aufzusetzen und eine Show zu spielen", weiß Bieber jetzt. "Ich weiß, dass ich eine Menge Leute in den vergangenen Jahren vor den Kopf gestoßen habe. Aber ich weiß auch, dass ich immer noch gute Musik machen und alles wieder in die richtigen Bahnen bringen kann", sagte Bieber bereits im März im Rahmen der Fernsehshow "Roast". Das hat er mit seinem aktuellen Erfolg nun deutlich bewiesen.
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