Julia Roberts findet eigene Berühmtheit unwirklich

Seit über zwei Jahrzehnten gehört Julia Roberts zur Hollywood-Elite. Doch selbst mit soviel Erfahrung sieht die Schauspielerin die Berühmtheit kritisch. Im Interview sprach die 46-Jährige über Ruhm, ihr Familienbild und ob sie sich Hoffnung auf den Oscar macht.
Los Angeles - Julia Roberts (46, "Eat, Pray, Love") zählt seit über zwei Jahrzehnten zu Hollywoods Super-Stars. Teilweise hadert allerdings auch sie nach wie vor mit dem Ruhm, den ihr Beruf mit sich bringt. "Die Berühmtheit ist irreal, ja", betonte sie im Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit". "Und ja, sie definiert trotzdem die Verhältnisse, auch das ist wahr", räumt die Schauspielerin ein.
Für "Erin Brockovich" gewann Julia Roberts bereits den Oscar - hier gibts die DVD
Vor allem die Paparazzi und die rasche Verbreitung von deren Arbeit sei schwierig. Alles geschehe heute in Echtzeit. "Es gibt keine Atempause mehr zwischen dem Moment, in dem man etwas tut, und dem Moment, in dem es alle Welt weiß. Und manche Schauspieler verwechseln diese Echtzeit-Omnipräsenz mit Bedeutung." Vor allem Nachwuchs-Stars kämen nur schwer mit dieser Entwicklung klar, weshalb der Weg oft "von der Berühmtheit direkt in die Entzugsklinik" führe.
Auch auf ihre Familie kommt Roberts zur Sprache - ein heikles Thema angesichts des augenscheinlichen Selbstmordes ihrer Halbschwester Nancy Motes vor wenigen Wochen. "Es gibt da etwas, das man nur in der Familie empfindet, in der man die Kindheit verbracht hat. Man kann es Stress, Unbehagen oder eben Anspannung nennen. Es ist quasi genetisch einprogrammiert. Man fährt nach Hause. Man kommt mit den besten Absichten, aber sobald man durch die Tür geht, ist alles wie weggeblasen." Motes, die lange mit Drogenproblemen zu kämpfen hatte, hatte kurz vor ihrem Tod schwere Vorwürfe gegen Roberts erhoben und sie als Grund für viele ihrer Probleme genannt. Auch wenn diese Anschuldigungen von vielen Insidern aus Roberts' Umfeld dementiert wurden, scheint die Schauspielerin keine Illusion einer perfekten Familie zu haben.
Lesen Sie auch: Erbstreit um Julia Roberts' tote Halbschwester
Auch Roberts' aktuellem Film "Im August in Osage County", der am 6. März in den deutschen Kinos anläuft, erzählt die Geschichte einer disfunktionalen Familie. Für ihre Leistung im Film wurde Roberts für einen Oscar als beste Nebendarstellerin nominiert. Trotz der starken Konkurrenz in ihrer Kategorie macht auch die 46-Jährige sich Hoffnungen auf die Statue: "Jeder will den Oscar. Punkt."