Jorge González: Das würde er Angela Merkel beibringen

Ab dem heutigen Dienstag ist bei VOX die Coaching-Doku "Chicas Walk Academy by Jorge González" zu sehen. Was der Catwalk-Trainer seinen Chicas beibringt und was er von Angela Merkels Style hält, verriet er im Interview.
von  (hub/spot)
"Chicas Walk Academy by Jorge González" läuft ab Dienstag bei VOX
"Chicas Walk Academy by Jorge González" läuft ab Dienstag bei VOX © VOX/Markus Hertrich

VOX präsentiert ab dem heutigen Dienstag (20.15 Uhr) die Coaching-Doku "Chicas Walk Academy by Jorge González". Die Suche nach der richtigen Location für seine Academy gestaltet sich darin für den kubanischen Laufstegprofi schwieriger als erwartet. Das frisst wertvolle Zeit - Zeit, die der 46-jährige Kubaner eigentlich nicht hat, denn der erste Auftrag steht schon ins Haus. Das Danceteam der Hamburger Eishockeymannschaft hat um Jorges Hilfe gebeten... Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät González, wie es mit seiner Academy läuft, ob er auch privat immer gut gelaunt ist und was er an Bundeskanzlerin Angela Merkel gerne verändern würde.

Das Buch "Hola Chicas! Auf dem Laufsteg meines Lebens" von Jorge González können Sie hier bestellen

Ihre Coaching-Doku "Chicas Walk Academy by Jorge González" startet am Dienstag um 20.15 Uhr auf VOX. Sind Sie schon aufgeregt?

Jorge González: Ja, es ist eine positive Aufregung. Ich Freude mich, dass es jetzt losgeht.

Ihre Schule, die "Chicas Walk Academy", gibt es schon seit Januar in Hamburg. Was können Frauen dort lernen?

González: Ja, ich gebe in Hamburg schon seit Januar Kurse. Und das kommt sehr gut an, ich könnte jeden Tag Unterricht geben. Alleine schaffe ich das gar nicht. Es gibt noch weitere Coaches, die dort arbeiten. Die Academy war immer mein Traum. Wir bringen den Frauen die richtige Haltung bei, nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich. Wir verbessern die ganze Körpersprache und bringen den Chicas bei, wie man richtig auf High Heels läuft. Das ist die Basis. Aber die Teilnehmerinnen sollen auch ihren inneren Glam finden. Jede Frau kann glamourös sein, sie muss es nur fühlen und zeigen. Einige können das sofort, andere brauchen mehr Motivation. Wir versuchen herauszufinden, was die Frauen in sich tragen und wirklich wollen und das aus ihnen rauszuholen.

Und diese Frauen sind auch in der Doku zu sehen?

González: Ja. Die "Chicas Walk Acadamy" ist für alle Frauen ab 14, die älteste Dame war bisher 62. Alle haben andere Ziele und andere Motive. Und das zeigen wir in der Show. Wie sich diese Frauen verbessern, was sie dabei fühlen und wie viel Spaß sie haben. Die Frauen lernen ihren Gang zu perfektionieren, sich zu schminken. Sie bekommen richtig Lust auf Mode. Sie werden das vielleicht nicht jeden Tag anwenden, aber sie wissen, was sie brauchen und wie es geht. Und das will ich erreichen: Dass die Frauen, egal mit welchem Motiv sie zu mir kommen, lernen, wie sie etwas aus sich machen können.

Sie haben bei "Germany's next Topmodel" angehende Models gecoacht. Wie ist es, mit ganz normalen Frauen zusammenzuarbeiten?

González: Ich habe an der "Chicas Walk Academy" nur tolle Frauen, denn für mich hat jede Frau schöne Seiten, sie muss sie nur erkennen. Aber auch Models sind unter den Teilnehmerinnen. Eine Chica war eine wunderschöne, intelligente Frau, fein, elegant, mit wunderschönem Teint. Und sie hat es durch die Kurse geschafft, sich ihren Model-Traum zu erfüllen. Aber auch die Frauen mit 62 oder 45 Jahren, die zu mir kommen, sehen top aus, sie haben nur bisher nicht an sich geglaubt.

Was können Sie aus dem Gang einer Frau herauslesen?

González: Viel. Eine Frau kann mit ihrem Gang und ihrem Hüftschwung viele Signale geben. Aber auch mit dem Blick, mit der Art, wie sie sich kleidet, mit High Heels und Make-up kann eine Frau kokettieren. Das lässt sich gut verfolgen, sobald es Sommer wird. Die Frauen tragen dann leichte Kleider und Miniröcke, mehr Make-up. Die ganze Körperhaltung verändert sich. Wenn eine Frau richtig elegant und sexy läuft, dann schaut jeder. Andererseits sieht man auch sofort, wenn eine Frau keine Lust auf Kommunikation hat...

Sie kommen aus Kuba: Worin liegt der Unterschied zwischen den Frauen aus Ihrem Heimatland und deutschen Frauen?

González: Das ist eine Frage der Mentalität. In Deutschland heißt es oft: Schmink dich nicht so viel, vergiss den Minirock und die High Heels - Hauptsache nicht auffallen. Und das prägt die Frauen hier. In Kuba fangen die Drei- und Vierjährigen schon an, Fräulein zu spielen. Kubanische Frauen bewegen viel lieber ihre Hüften, sie senden mehr Signale an die Männer aus. Dieses Spiel zwischen Mann und Frau passiert in Kuba ständig auf den Straßen. Aber dort ist es im Gegensatz zu Deutschland auch das ganze Jahr über warm. Wenn hier die Sonne rauskommt, verhalten sich die Chicas auch sofort ganz anders. Wenn es kalt ist und regnet, ist das natürlich was anderes.

In Ihrer Show geht es auch um Selbstbewusstsein: Kann jede Frau Minirock und High Heels tragen?

González: Ja, natürlich. Ich habe auf Kuba Tanten und Cousinen mit einem breiteren Popo. Die tragen auch High Heels und Minirock. Und wenn die sich bewegen, sieht das toll aus. Das ist wirklich eine Frage des Selbstbewusstseins. Aber nicht jede Frau muss in Minirock und High Heels rumlaufen. Was ihnen steht, wo sie vielleicht etwas kaschieren müssen und welche Körperpartie sie besser betonen, das lernen sie in der "Chicas Walk Academy". Die Frauen müssen sich frei fühlen. Und nicht alle müssen aussehen wie Catwalk-Models, das ist falsch.

Apropos High Heels: Wie nehmen Sie den Frauen die Angst vor schmerzenden Füßen?

González: Indem ich ihnen zeige, wie viel Freude es macht, auf High Heels richtig zu laufen. Sie lernen, wie man richtig damit geht und die Hüften bewegt. Die Hüfte dominiert den ganzen Gang. Und ganz wichtig: Sie sollen Spaß daran haben. Wir machen Zumba, Aerobic, Salsa-Tanzen, alles auf High Heels.

Wie hoch sind die höchsten Absätze, die Sie haben?

González: 24 Zentimeter. Aber das muss man nicht machen. Das ist schon sehr hoch.

Wenn Sie sich eine prominente Lady aussuchen dürften, um sie in Ihrer "Walk Acadamy" zu schulen: Wer wäre das?

González: Da gibt es ganz viele. Namen nenne ich lieber nicht...

Ist Bundeskanzlerin Angela Merkel darunter?

González: Ja, die ist auch dabei.

Was würden Sie ihr beibringen?

González: Mehr Mut zum Styling. Aber nur so viel, dass sie noch unsere Bundeskanzlerin ist, nur mit ein bisschen mehr Style.

Gibt es etwas, was Sie an sich selbst verbessern würden?

González: Ich verbessere mich jeden Tag. Wenn ich in Kontakt mit anderen Leuten trete, lerne ich von ihnen. Ich versuche, ein immer besserer Mensch zu werden und mehr Verständnis für andere Leute zu haben. Ich bin aber insgesamt ein sehr zufriedener Mensch.

Sie waren bei "Germanys next Topmodel" der heimliche Star und sind der Sympathieträger in der "Let's Dance"-Jury. Sind Sie privat auch immer top gestylt und gut gelaunt?

González: Ja, ich bin einfach so. Ich habe es schon immer genossen, mich zu stylen und schöne Kleider zu tragen. Meine Großmutter hat mich da sehr geprägt. In meiner Familie wurde auch schon immer von morgens an gelacht und getanzt. Auch in den schwierigen Zeiten. Ich habe drei Jahre lang meine krebskranke Mutter gepflegt. Aber trotz dieser Krankheit haben wir viel gelacht und immer versucht, positiv zu sein. Schlechte Energie bringt einen nicht weiter. Wenn meine Freunde in Hamburg über das graue Wetter schimpfen, sage ich: Das ist nicht grau, das ist silbern.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.