John Goodman ergattert Rolle im neuen Film der Coen-Brüder
Schauspieler John Goodman ist im neuen Film der Coen-Brüder "Inside Llewyn Davis" mit dabei. Der Nachrichtenagentur spot on news verriet er, was diese Filme so besonders macht und was ihn am Leben hält.
Los Angeles - John Goodman (61) ist einer der erfolgreichsten Schauspieler Hollywoods. Bekannt wurde er in Deutschland vor allem durch seine Rolle als Mann von Roseanne in der gleichnamigen Fernsehserie. Später war er auch Fred Feuerstein in "Die Familie Feuerstein". Beim BFI London Filmfestival sprach die Nachrichtenagentur spot on news mit ihm über seinen neuen Film "Inside Llewyn Davis". Dabei verriet der Amerikaner, was ihn nervt, am Leben hält und begeistert.
Schon zum sechsten Mal haben Sie mit den Brüdern und Regisseuren Joel (58) und Ethan (56) Coen zusammengearbeitet: Wie würden Sie diese spezielle Beziehung beschreiben?
Goodman: Ich wünschte, ich könnte das. Und ich wünschte auch, ich dürfte noch mehr mit ihnen zusammenarbeiten. Ich hatte das Glück, dass es ihnen gefallen hat, was ich im ersten gemeinsamen Film "Raising Arizona" gezeigt habe. Denn danach haben die beiden angefangen, Rollen für mich zu schreiben.
Wie läuft es am Set eines Coen-Films ab?
Goodman: Die beiden Coens wissen einfach, was sie wollen. Sie verbreiten eine gute Stimmung. Sie kennen die Leute, mit denen sie arbeiten. Es gibt keinen Stress, jeder ist locker und jeder amüsiert sich.
Am Ende des Films taucht auch Bob Dylan (72) auf. Wie war die Zusammenarbeit mit ihm?
Goodman: Oh Mr. Bob, er hörte einfach ständig Musik. In den Pausen zog er sich oft zurück und spielte auf seiner Gitarre. Ein paar Mal habe ich mich von hinten an ihn herangeschlichen und er ließ mich mitsingen. Das war eine tolle Zeit. Ich habe unglaublich viel Respekt vor Bob. Er ist einfach ein Visionär, der die Musik liebt. Wirklich beschreiben kann ich ihn aber nicht. Er ist ein Genie mit einer Bestimmung.
Er interpretiert sich auch häufig neu.
Goodman: Ja, das muss man auch und das mache ich auch. Wenn man sich nicht ändert, stirbt man - und wenn ich mich nicht ändere, sterbe ich.
Wie haben Sie sich denn verändert?
Goodman: Ich bin viel dankbarer als früher. Stehe mir nicht mehr selbst im Weg. Ich dachte immer, dass ich mit mir kämpfen müsste, um kreativ zu sein. Das stimmt aber nicht. Auch in dieser Rolle habe ich es einfach passieren lassen. Nach dem Dreh schaue ich mir die einzelnen Szenen noch einmal selbst an und überlege, was ich vieleicht besser machen könnte.
Schauen Sie sich gerne selbst an?
Goodman: Nicht wirklich. Ich finde, ich klinge immer nach mexikanischem Radio.
Wie entspannen Sie sich?
Goodman: Ich meditiere. Naja, ich gebe vor, zu meditieren. Habe ich aber ehrlich gesagt schon länger nicht mehr.
Einige Ihrer Filme haben in Deutschland Kultstatus, wie zum Beispiel "The Big Lebowski". Wie reagieren Sie, wenn Sie auf der Straße jemand imitiert?
Goodman: Das ist lustig. Und es passiert schon häufig, dass auf der Straße jemand etwas aus "The Big Lebowski" zitiert.
Nervt Sie das auch manchmal?
Goodman: Nein, das überhaupt nicht. Aber "Yabba Dabba Doo", das ist unglaublich nervig.
Glauben Sie an Karma?
Goodman: Ich versuche davon Abstand zu halten, denn es ist etwas zu abstrakt für mich. Zeitweise habe ich schon daran geglaubt. Heute denke ich aber, dass man gute Dinge nicht für die Belohnung tun sollte.
Was würden Sie dafür geben, um so auszusehen wie Brad Pitt?
Goodman: Das ist so weit hergeholt. Ich werde wohl nie zufrieden mit meinem Aussehen sein und auch nicht so aussehen wie Brad Pitt. Wenn ich anfangen würde, so zu denken, stürze ich mich morgen aus dem Fenster.
Was mögen Sie an Deutschland und den Deutschen?
Goodman: Den Humor, die Arbeitshaltung und - im Gegensatz dazu - auch das Genießen der Freizeit. Ich liebe Deutschland und könnte mir vorstellen, einmal länger hierzubleiben, gar nach Deutschland zu ziehen!
- Themen:
- Brad Pitt