Jörg Pilawa ist froh über seine Absage für "Wetten, dass..?"
"Der Kelch ist an mir vorübergegangen!" - TV-Star Jörg Pilawa zeigt sich in einem Interview alles andere als betrübt darüber, dass er die schwer kriselnde Traditionsshow "Wetten, dass..?" nicht übernommen hat. Anders als viele Beobachter lastet er den Niedergang des Formats aber nicht dem Kollegen Markus Lanz an.
In diesen Monaten scheint sich halb Deutschland am schleichenden Niedergang der Traditionsshow "Wetten, dass..?" zu weiden. Klar, dass TV-Moderator Jörg Pilawa (48) sich da nicht grämt, das Format nicht übernommen zu haben. Ein entsprechendes Angebot hatte er nach dem Abgang Thomas Gottschalks abgelehnt. "Dieser Kelch ist an mir vorübergegangen", scherzte Pilawa nun in einem Interview mit dem Männermagazin GQ.
Der Moderator zeigt sich in dem Gespräch froh, nicht in der Haut seines Kollegen Markus Lanz zu stecken - dem die Krise von "Wetten, dass'..?" von vielen Zuschauern angelastet wird. "Ich bewundere Markus, dass er da alle paar Monate rausgeht und sich wirklich bemüht, dem einen neuen Anstrich zu geben", sagte Pilawa. Die Fehler lägen aber nicht bei Lanz, sondern seien "ganz klar redaktionell" gemacht worden: Eigentlich sei nach dem Abschied von Erfolgsmoderator Gottschalk ein größerer inhaltlicher Schnitt notwendig gewesen, ist sich der gebürtige Hamburger sicher. Das sei freilich bei einer "so stark eingeführten Marke" kein Leichtes.
"Ich habe damals aus gutem Grund abgesagt", fasst Pilawa seinen Standpunkt in dem Gespräch zusammen. Ohnehin habe er nicht das Verlangen, so stark im Fokus der Öffentlichkeit zu stehen, wie das ein Moderator der größten deutschen TV-Show nun einmal tue.
Während Pilawa "Wetten, dass..?" trotz allem aber noch nicht abschreiben will - "die Zuschauer müssen sich gewöhnen", vermutet er - sieht er allgemein schwere Zeiten auf das deutsche TV zukommen. "Die Relevanz des Fernsehens wird weniger. Es werden immer weniger Menschen immer weniger fernsehen", prophezeit der 48-Jährige. Auch er selbst schaffe es kaum, "pünktlich um 20.15 Uhr" vor dem Fernseher zu sitzen. Angesichts solcher Probleme seien das Internet oder "gute DVD-Sammlungen" mit ihrer zeitungebundenen Verfügbarkeit eher die Medien der Zukunft.
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