Jochen Busse: So kämpft der 83-Jährige nach seinem Blackout auf Münchner Theaterbühne

Er ist ein Bühnen-Titan und TV-Star – Jochen Busse. Bei der Premiere des Stücks "Weiße Turnschuhe" Ende Februar in der Komödie im Bayerischen Hof hat er zuletzt aber einen beunruhigenden Aussetzer gehabt – und das ausgerechnet bei der Premiere. Der AZ verrät der 83-jährige Schauspieler, der in Düsseldorf und in Schwabing lebt, wie es ihm inzwischen geht. Und was die Gründe dafür waren.
"Das war furchtbar! Aber hinterher habe ich tagelang von allen möglichen Seiten Tipps bekommen, was ich alles tun soll, alle haben sich rührend um mich gekümmert", blickt Busse im AZ-Gespräch zurück. "Aber ich bin wieder auf dem Damm, spiele noch bis zum 7. April, jeden Abend außer montags, das Stück ist immer recht gut ausverkauft". Bereits im Jahr 2015 wurde bei ihm die sogenannte "Migraine-sans-migraine", also eine Migräne ohne Migräne, sprich ohne Kopfschmerzen, diagnostiziert. Und die äußert sich so: "Sie sucht mich alle paar Monate heim, dauert an die 18 Minuten und tritt zum Glück meistens tagsüber auf. Es fühlt sich dann an, als hätte ich ein Kaleidoskop in den Augen und meine Reaktionen sind komisch."
Jochen Busse betont nach Blackout: "Übernommen habe ich mich nicht"
Und entgegen der Meinung vieler habe er sich auf der Bühne – er spielt da ja einen sehr fitnessorientierten älteren Herrn – nicht übernommen. "Im Gegenteil: Sport, Gymnastik und viel Bewegung steuern dem Ganzen entgegen." Täglich dreht er seine Runden im Hofgarten, trinkt viel Wasser, absolviert Yoga-Übungen, lässt minutenlang den Hula-Hoop-Reifen kreisen, achtet auf sein Gewicht, ernährt sich gesund mit viel frischem Obst und Gemüse vom Viktualienmarkt, trifft sich mit Freunden und Kollegen.

Kein Karriere-Aus für Jochen Busse: "Ans Aufhören denke ich nicht"
Busses Text-Ausfall und wie er damit umgegangen ist, war ein großes Thema bei der Premiere am 29. Februar in der Komödie im Bayerischen Hof – und auch die Art, wie Jochen Busse damit umgegangen ist. Schauspiel-Kollege Aykut Kayacik sagte damals der AZ: "Wenn man da vorne steht und einen Satz vergisst, dann ist das die Hölle! Man fühlt sich so hilflos, Jochen Busse hat das grandios gelöst".
Jochen Busse weiß eben, wie man auf der Bühne professionell improvisiert. Und meint dann auch: "Ans Aufhören denke ich im Moment noch nicht. Man wird sehen, wie es weitergeht, Projekte habe ich das ganze Jahr über noch genug. Denn natürlich ist mein Beruf meine Berufung – und seit jeher mein Jungquell."