J.J. Abrams über Harvey Weinstein: "Er ist ein Monster"
Eine Gala ist nicht der richtige Ort, um über Harvey Weinstein (65) - und die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs, der Nötigung, der Belästigung und der Vergewaltigung gegen ihn - zu sprechen. Das dachten sich offenbar zahlreiche Hollywood-Stars, die bei der beliebten Hammer Museum's Gala in the Garden am Wochenende lieber schwiegen und feierten. Ein paar wenige wollten mit dem Branchenblatt "The Hollywood Reporter" aber doch sprechen - darunter Regie-Star J.J. Abrams (51, "Star Wars: Das Erwachen der Macht"), Schauspielerin Emmy Rossum (31, "Shameless") und ihr Mann Sam Esmail (40, "Mr. Robot"). (Hier bekommen Sie "Star Trek: Into Darkness" und viele weitere Filme von J.J. Abrams auf Blu-ray und DVD)
"Jemand hat mir erst vor Kurzem gesagt, dass er es leid sei, Leute darüber reden zu hören, wie ekelhaft das Ganze ist", erzählt Abrams. Weinstein soll in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder sexuell übergriffig geworden sein - unter seinen Opfern auch Schauspielstars wie Gwyneth Paltrow (45), Angelina Jolie (42) oder Rose McGowan (44). "Ich glaube, dass man gar nicht genug darüber reden kann, wie teuflisch abstoßend sein Machtmissbrauch war. Er ist ein Monster", erklärt Abrams weiter. Die Gala sei seiner Meinung nach für alle diejenigen, die gegen solche Monster kämpften.
Andere verarbeiten die Sache noch
"Wir alle verarbeiten die Sache noch", meinte dagegen Rossum. "Manche Informationen sind für uns alle neu; manche von uns scheinen [von Weinstein] gewusst zu haben." Manche? Die Übergriffe des Filmmoguls und die allgemeine Casting-Couch-Kultur Hollywoods gelten wohl als die am schlechtesten gehüteten Geheimnisse der Traumfabrik. Laut Esmail müsse in allen Belangen viel für Frauen in Hollywood getan werden. "Die Dinge, die passieren, sind verachtenswert und haben am Arbeitsplatz nichts zu suchen - und schon gar nicht in unserer Industrie", erklärt der "Mr. Robot"-Schöpfer. Im Filmgeschäft würden besonders Frauen oft sexualisiert oder es werde verlangt, dass sie sich verletzlich geben, doch an das Thema müsse man mit mehr Sensibilität herangehen, "und nicht mit weniger".
Es war schon immer so
In der US-Morningshow "Good Morning America" sprach auch Blake Lively (30, "The Shallows,) über das Thema. Man müsse anerkennen, dass es nun nicht nur um Hollywood gehe, sondern dass das alles seit "Anbeginn der Zeit" Frauen auf der ganzen Welt passiere. Nur jetzt sprächen die Menschen endlich darüber. Einfach nur zu sagen, dass man in Solidarität mit den Opfern stehe, sei jedoch nicht genug. Eine konkrete Lösung bietet Lively gleichzeitig nicht. Sie selbst habe mit Weinstein auch nur positive Erfahrungen gemacht, aber das zeige, "dass man nicht immer mitbekommt, was hinter verschlossenen Türen passiert."
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