Jetzt spricht Ladyboy Giulia: "Der Reiz des Außergewöhnlichen"
Nach dem ersten öffentlichen Auftritt und dem AZ-Bericht kennt ganz München Ladyboy "Giulia". Die gibt jetzt ein Fernseh-Interview: „Männer suchen das Außergewöhnliche“
München - Ihr Leben hat sich komplett verändert. Vor wenigen Tagen feierte sie gern auf Promi-Partys, jetzt ist sie selbst ein Promi. Irgendwie. Ladyboy Giulia war am vergangenen Donnerstag auf dem Glamour-Fest von Star-Friseur Wolfgang Lippert – und mit dem Gang über den roten Teppich wagte sie auch den Schritt in die Öffentlichkeit. „Das ist der Ladyboy“ titelte daraufhin die AZ. Jetzt weiß die Bussi-Bussi-Welt also Bescheid. Für Giulia kein Grund, sich zu verstecken – im Gegenteil.
Auf ihrer Facebook-Seite postete sie einen Ausschnitt des AZ-Artikels über sich. Ihr selbstbewusster Kommentar dazu: „Hübsch“. Eine hübsche Überraschung war ihr Outing auch für manche Freundin, die nie geahnt hätte, dass Giulia nicht nur eine Lady, sondern unterhalb des Bauchnabels ein Boy ist. Für Giulia ist die Resonanz nun durchweg positiv, viele finden sie mutig – und sie selbst freut sich über ihre neue Blitzlicht-Berühmtheit.
Nach ihrem Outing gibt sie prompt ihr erstes Fernseh-Interview. Mit „RTL Explosiv“ spricht Giulia, die sich lieber als Transsexuelle als als Ladyboy bezeichnet, am Wochenende über sich und andere „besondere Wesen“: „Meist sind das zerrüttete Menschen, die tief im Inneren kaputt sind. Sie versuchen, auch durch OPs, sich mit was zu identifizieren, was sie nie sein können.“
Giulia selbst stammt aus Brasilien, wurde vergewaltigt, als sie sechs Jahre alt war. Mit zwölf Jahren hatte sie eine Hormonstörung, ihr wuchsen Brüste. „Ich wurde immer als Mädchen angesehen“, so Giulie im RTL-Interview. „Nur nicht von meiner Familie. Ich stehe jetzt hier, bin glücklich, aber ich weiß, dass ich ein Ausnahmefall bin. Jeder Therapeut hätte mir damals gesagt, dass ich nie wieder lieben und Sexualität erfahren kann.“
Dass sie die Männer erpressen würde, dementiert sie: „Wenn ich die erpressen würde, würden die das nicht machen. Heute habe ich noch eine SMS bekommen.“ Der Inhalt: „Wann sehen wir uns? Ich vermisse dich.“ Der Absender: ein – natürlich – Prominenter.
Giulia kennt nach eigener Aussage viel mehr Männer. „Sie suchen das Außergewöhnliche. Es ist der Reiz, das zu haben, was sonst niemand hat.“
Hinzu kommt der Reiz, dass sie schweigt – zumindest über die Namen ihrer Männer.
- Themen:
- RTL