Jesse Hughes ätzt gegen den "March for Our Lives"
Jesse Hughes (43), Leadsänger der Band Eagles of Death Metal, sorgt mit seinen kruden politischen Ansichten mal wieder für Negativ-Schlagzeilen. In mehreren Instagram-Posts kritisierte er unter anderem die "March for Our Lives"-Kundgebung und verhöhnte eine der Überlebenden des Amoklaufs an der Parkland High School in Florida.
Am gestrigen Sonntag stellte Hughes auf seinem Instagram-Account ein Comic-Bild online, auf dem eine Frau zu einem Mann sagt: "Ich habe meine Waffe abgeben, um meinen Teil zum Ende der Waffengewalt beizutragen". Der Mann hingegen antwortet: "Ich habe mir meinen Penis abgeschnitten, um Vergewaltigungen zu verhindern." Dazu schrieb Hughes: "Natürlich. Das Beste, was man tun kann, um chronischen Missbrauch von Gesetzten (wie das Gesetz gegen Mord) oder Gesetzesbrecher zu bekämpfen, ist ein anderes Gesetz zu verabschieden", beginnt der Musiker seinen Post.
"Aber bevor wir es verabschieden, schlachten wir den Tod von 16 Klassenkameraden für ein paar Facebook-Likes und ein wenig Medieninteresse aus und verunglimpfen so ihr Andenken", nimmt der Musiker auf die "March for Our Lives"-Kundgebung Bezug, bei der sich am Samstag allein in Washington D.C. rund 800.000 Menschen versammelt hatten, um gegen die Waffengewalt in den USA zu demonstrieren. Die ganze Bewegung sei "erbärmlich" und "ekelhaft", so der Musiker.
Hughes überlebte selbst das Bataclan-Attentat
Doch damit noch nicht genug, nimmt Hughes im weiteren Verlauf seines Post auch noch Bezug auf den Terroranschlag am 13. November 2015 im Pariser Club Bataclan - bei dem der Sänger selbst überlebte: "Und schaut nur, wie gut Bürgerrechtsverletzungen in Bezug auf Schusswaffen dazu beigetragen haben, mich und meine Freunde in Paris zu schützen", so Hughes. Damals waren während eines Konzerts seiner Band Eagles of Death Metal zwei Attentäter mit Schnellschussgewehren in den Club eingedrungen und hatten insgesamt 90 Menschen ermordet.
"Als Überlebender einer Massenschießerei, kann ich euch aus erster Hand sagen, dass ihr alle, die ihr protestiert und dazu die Schule schwänzt, die Erinnerung an diejenigen beleidigt, die damals getötet wurden. Durch eure Taten beleidigt ihr mich und jeden freiheitsliebenden Menschen", so Hughes weiter. Damit stellt er den Protest gegen Waffengewalt und für schärfe Waffengesetzte gleich mit der Beleidigung von Toten.
Er beschimpft Emma González als Verräterin
In einem weiteren Post, den Hughes mittlerweile gelöscht hat, bezeichnete er Emma González als "Verräterin" und "Verliererin". Die Schülerin gehört zu den Überlebenden des Parkland-Massakers vom 14. Februar, bei dem ein 19-jähriger Amokläufer an ihrer Schule 17 Menschen tötete. Sie wurde nach dem Amoklauf zu einem der führenden Persönlichkeiten der Bewegung gegen die Waffenlobby in den USA und hatte am Samstag während der Kundgebung eine flammende Rede gehalten.
Das Bild, das der Musiker gepostet hatte, zeigte eine Fotomontage von González, in der die Teenagerin scheinbar die US-amerikanische Verfassung zerreißt. Auf dem Originalfoto zerreißt González allerdings eine Zielscheibe. Die Montage war unter Vertretern der Alt-Right-Bewegung in den USA tausendfach geteilt worden.
Er startet einen zweiten Instagram-Account
In einem letzten Post äußerte sich Hughes zudem zu der Welle an Kritik, die ihm seither entgegen schwappt. "Ich habe immer an das Motto geglaubt, dass ich vielleicht nicht mit dem übereinstimme, was ihr sagt, aber ich werde für euer Recht sterben, es sagen zu dürften. Es macht mich traurig, dass so viele Menschen nicht nach dieser Devise leben", so der Musiker. Als Konsequenz werde er jetzt einen zweiten Instagram-Account anlegen, der allein für seine politischen Überzeugungen da sein soll. Seinen aktuellen Account werde er in Zukunft nur noch dem Rock'n'Roll widmen.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Musiker aufgrund seiner absurden Aussagen in die Kritik gerät. 2016 hatte Hughes in einem Interview mit dem "Taki" Magazine wirre, rassistische Verschwörungstheorien aufgestellt, gegen Araber gehetzt und behauptet, Muslime hätten während der Anschläge in Paris in den Straßen gefeiert.
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