Jeremy Renner: "Ich war arm wie eine Kirchenmaus"

Als investigativer Reporter in seinem neuen Film "Kill the Messenger" steckt Jeremy Renner (43, "The Hurt Locker") viel Frust weg. Eine Erfahrung, die der 43-Jährige auch im echten Leben "schon mehrfach machen musste", wie er im Gespräch mit spot on news zugab.
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"Ich komme aus einer Stadt, in der du schnell heiratest, ein paar Babies in die Welt setzt und in meinem Alter deine dritte Scheidung hinter dich bringst", so Renner, dessen Eltern "genau in dieses Muster verfallen sind". Er selbst allerdings wollte sich aus diesem Teufelskreis befreien und sei auch deshalb nach Hollywood ausgewandert.
Für ihn seien Widerstand und offensichtlicher Alltagsfrust immer so etwas wie Kraftstoff gewesen. "Je öfter jemand Nein zu mir gesagt hat, desto vehementer wollte ich mich durchsetzen", erklärt Renner, der seit 18 Monaten Vater einer kleinen Tochter ist. Ein Umstand, so sagt er selbst, "der alles in meinem Leben auf den Kopf gestellt hat".
Alles, "was ich in der Vergangenheit für wichtig gehalten habe, verblasst im Vergleich mit der Rolle des Vaters", so der Schauspieler, der stolz darauf ist, "jeden Morgen die Windeln meiner Tochter zu wechseln". Als ältestes von sieben Kindern habe er "reichlich Erfahrung im Windelwechseln". Und witzelt abschließend: "Ich habe wahrlich reichlich Praktika in Sachen Kindererziehung genossen."
Seinen eher späten Erfolg als Schauspieler schreibt Renner übrigens seinem "Fleiß und der Fähigkeit, auch mal Nein sagen zu können", zu. So habe er auch als bettelarmer Mime "den ein oder anderen lukrativen Job sausenlassen, weil ich das Gefühl hatte, dass er einfach nicht zu mir passen würde".
Der oscarnominierte US-Amerikaner kann sich noch heute sehr gut daran erinnern, dass "ich nicht genug Kohle hatte, meine Stromrechnung zu bezahlen. Ich war arm wie eine Kirchenmaus", so der 43-Jährige gegenüber spot on news. Diese Realität hat sich freilich seit "The Hurt Locker" und der Neuauflage von Jason Bourne in "Das Bourne Vermächtnis" positiv verändert.