Interview

"Irgendwie beste Freunde": Caro Matzko und Hannes Ringlstetter im Interview

Das kongeniale Duo Caro Matzko und Hannes Ringlstetter beim AZ-Walk & Talk über Achtsamkeit.
von  Daniela Schwan
Moderator Hannes Ringlstetter und Sidekick Caro Matzko.
Moderator Hannes Ringlstetter und Sidekick Caro Matzko. © Foto: BR

Caro Matzko und Hannes Ringlstetter – beliebt, spontan, schlagfertig: Seit 2016 moderieren sie die Personality-Show "Ringlstetter" (BR-Fernsehen, donnerstags, 22 Uhr).

Die AZ traf den Musiker, Schauspieler, Kabarettisten (mit "Ringlstetter & Band" am 18. Juni am Tollwood) und seine Co-Gastgeberin Caro (u. a. "Planet Wissen", am Samstag live auf der "Blauen Couch" im BR, demnächst in den BR-"Lebenslinien") am Gelände der TV-Produktion Plaza-media in Ismaning (dort wird auch die Sendung aufgezeichnet) zur Reihe Walk & Talk.

AZ: Servus miteinander! Heute mal die letzte Frage zuerst: Was haben Sie noch nie jemandem erzählt?
Hannes Ringlstetter: Was viele nicht wissen: Caro und ich sind auch privat gut befreundet, achten sehr die Bedürfnisse des anderen, beschützen uns gegenseitig. Worüber wir noch nie geredet haben: Wie diese Minuten vor der Sendung ablaufen. Die Leute glauben immer, dass das so ein Riesen-Tralala-Auftritt ins Rampenlicht ist. Dabei sind wir so eine armselige Truppe hinter der Wand, die Stimmung ist eine Mischung aus Konzentration und Lockerheit, in die wir versuchen zu kommen.
Caro Matzko: Und ich erschrecke immer noch, wenn ich die Leute draußen sehe. Hannes geht viel näher ran, ich bin da distanzierter. Ich habe Angst vor Applaus, denke, jetzt muss ich ganz was Tolles machen.
Ringlstetter: Das ist auch unser Streitpunkt – dass die Caro kein Gefühl für ihre Bedeutung hat. Die Leute lieben sie – basta!
Matzko: Ich war kürzlich bei einer Gala. Mein Name war nicht auf der Gästeliste. Da stellte sich heraus, ich stand auf der VIP-Liste – auf so eine Idee wäre ich nie gekommen! Ich sehe mich halt nicht als Promi, den Hannes aber schon.
Ringlstetter: Sehen S', genau das mein ich!

Matzko: "Ich bin eine semi-permeable Membran"

Apropos "beschützen" – wie schaut das aus?
Matzko: Ich bin, was den Hannes angeht, eine semi-permeable Membran, versuche also im Vorfeld alles, von dem ich weiß, dass es ihn ärgert oder stört, aus dem Weg zu räumen.
Ringlstetter: Eine große Achtsamkeit, von der so viel geredet wird! Und wir passen aufeinander auf, irgendwie wie siebenjährige beste Freunde.

Jetzt mal zur "Ringlstetter"-Show: Was waren die Highlights in 189 Sendungen?
Ringlstetter: Rund 400 Persönlichkeiten hatten wir schon bei uns. Anfangs hab ich noch die Visitenkarten gesammelt. Aber so viele Leute kann man gar nicht privat treffen (lacht).
Matzko: Die Mischung macht's, wir holen gerne Leute zu uns, die sonst nicht aufeinandertreffen – und bei uns dann feststellen, wie viel sie gemeinsam haben, wie zum Beispiel Gloria Gray und Gerhart Baum oder Michaela May und der Kabarettist Alfons, das waren berührende Abende. Die Anfänge waren unfassbar hysterisch – wir wussten nach jeder Sendung gar nicht, ob es weitergeht und haben es dann jede Woche krachen lassen. Wegen des vielen Feierns hab ich Stress mit meinem Ehemann bekommen (Musiker Rainer Schaller, d. Red.), er musste mich jede Woche in die Stadt fahren, damit ich das Auto samt Strafzettel wieder holen kann, das ich stehenlassen musste. Inzwischen haben wir eine ambitionierte Routine.

Ringlstetter: Ein Walk mit der Leberkässemmel in der Hand

Apropos Walk & Talk: Gehen Sie zusammen spazieren?
Matzko: Keine Zeit! Aber wir sind beide Flaneure, laufen unabhängig voneinander sehr viel herum, jeder mit seinem Mischlingshund, ich bei mir im Süden Münchens. Ich habe ja Familie mit einem jugendlichen Patchwork-Sohn, will auch meiner neunjährigen Tochter noch ein paar Dinge im Leben beibringen: Achtsam mit sich und anderen zu sein und selbstbewusst, liebevoll und aufmerksam für die Umwelt ihren Weg zu gehen.
Ringlstetter: Als wir noch unser Büro in Schwabing hatten, sind wir oft gemeinsam mit Leberkässemmeln in der Hand gewalkt. Inzwischen bin ich wieder mehr gen Straubing gezogen. Jedenfalls bin ich ein wahnsinniger Rumgeher beim Denken und beim Telefonieren.

Worüber können Komiker wie Sie eigentlich noch lachen?
Matzko: Über Menschen, die über sich selbst lachen können. Also auch über uns!
Ringlstetter: Je älter ich werde, desto mehr merke ich, dass ich nur noch über Sachen lachen kann, wo es nicht zynisch, perfekt oder besonders klug zugeht, sondern jemand sympathisch scheitert. Ich kann immer noch wahnsinnig über die Caro lachen!

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