Ingrid Steegers trauriger (und bitterer) Abschied von München

"Klimbim"-Star Ingrid Steeger ist tief gefallen. Die 72-Jährige zieht für einen Neustart weg und sagt, dass sie sich in München nie wirklich wohlgefühlt habe.
München – Vielleicht war alles auch nur ein großes Missverständnis. Ingrid Steeger (72, "Klimbim") war die Ulknudel der TV-Nation – dazu ein bisserl das frivole Sexsymbol der frühen 70er – ihr Spruch "Dann mach ich mir ‘nen Schlitz ins Kleid und find es wunderbar", wird heute noch von wildfremden Menschen zitiert, die sie auf der Straße trifft. Doch wirklich lustig ging es bei Ingrid Steeger fernab der Bühne nie zu.
Jetzt versucht sie einen Neustart – weit weg von München. Der Stadt, mit der sie nie warm geworden ist. Oder wie Ingrid Steeger es ausdrückt: "Ich habe die Nase voll von dieser Schickimicki-Stadt."
Steeger ist kein Schickimicki, sie sehnt sich nicht nach Blitzlicht und roten Teppichen – spätestens als im letzten Jahr Fotos von ihr im verwahrlosten Zustand aufgetaucht sind, wurde das auch ihren vermeintlichen Freunden klar.
Ingrid Steeger war einsam in München
"Ich hatte hier nie wahre Freunde", lautet Steegers München-Bilanz. Sie fühlt sich ausgenutzt und hintergangen.
Ein Gefühl, das sie von früh auf kennt. Schon ihre Kindheit begann traurig: Ihre Mutter nannte sie "ausgetrocknete Pflaume" und gab ihr weder Liebe noch Selbstbewusstsein mit auf den Weg.
Danach hatte Steeger immer wieder Pech mit Männern, die sich in ihrem "Klimbim"-Glanz sonnen wollten, dem Geld, der Gesundheit. Bis heute leidet sie unter einem Schluckauf, der nicht aufhört, das Knie ist von der "Klimbim"-Rolle taub, weil sie sich immer überschlagen musste. Zuletzt kämpfte sie mit Alkoholproblemen und stürzte beim Gassigehen – Herzstillstand.

Ingrid Steeger zieht nach Bad Hersfeld
Von der Intensivstation wurde sie nun in ein normales Zimmer verlegt. Und während sie sich weiter erholt, sieht sie erstmals etwas Licht am Ende des Tunnels. Guido Straßburg (60) heißt ihr "Lebensgefährte", so nennt sie ihren guten Bekannten, weil er neuerdings ihr Leben begleitet. Das Wort "Freund" mag sie nicht mehr.
Er war es, der sie ins Krankenhaus brachte und gerade ihren Umzug organisierte. Mit einem Lkw fuhr er ihre Sachen aus der Schwabinger Wohnung, die sie räumen musste, zu sich nach Bad Hersfeld in Hessen. "Endlich ein Mann, der nicht schwul ist und auf den ich mich trotzdem verlassen kann." Hoffentlich hat sie recht.
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