"Ich kann nicht ohne 'GZSZ' sein"

Bei "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" ist Jörn Schlönvoigt eine feste Institution. Seit 2004 spielt er nun schon in dem RTL-Dauerbrenner mit. Im Interview hat der Berliner verraten, wie er sich seinen Ausstieg bei "GZSZ" vorstellen würde.
(hom/spot) |
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Ist schon seit zehn Jahren bei "GZSZ" dabei: Jörn Schlönvoigt
Sony Music/Michael Mey Ist schon seit zehn Jahren bei "GZSZ" dabei: Jörn Schlönvoigt

"Gute Zeiten, schlechte Zeiten" ist eine der erfolgreichsten Serien Europas und Jörn Schlönvoigt (28, "Für immer und ewig") ist eines ihrer prägenden Gesichter. Seit nunmehr einer Dekade ist der Berliner an Bord. Und ein Ende ist von seiner Seite noch lange nicht in Sicht. Dennoch hat er sich im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news schon mal so seine Gedanken über den perfekten Ausstieg bei "GZSZ" gemacht. Außerdem hat er über sein Verhältnis zu Ex-Freundin Sila Sahin gesprochen und verraten, was die Zukunftspläne mit seiner großen Liebe Syrer Feiser machen.

Sehen Sie auf MyVideo den "GZSZ"-Star Jörn Schlönvoigt als Schlagersänger mit seinem Song "Alle deine Küsse"

 

Jörn, Sie spielen nun schon seit zehn Jahren die Rolle des Philip Höfer in "Gute Zeiten, schlechte Zeiten". Haben Sie sich für Ihre Rolle an irgendeinem Vorbild orientiert?

 

Jörn Schlönvoigt: Ich bin kein gelernter Schauspieler. Somit habe ich als Jörn Schlönvoigt Philip zum Leben erweckt. Das was ihn ausmacht sind Dinge, die ich privat erlebt habe. Wenn er weint, dann weint er so wie Jörn weint. Wenn er schreit, dann schreit er so wie Jörn schreit. Ich denke nicht darüber nach, wie es ein Marlon Brando oder James Dean tun würde. Leute die mich kennen, sehen auch, dass ich keine Rolle spiele, sondern, dass ich das selbst bin, nur dass der Text natürlich vorgegeben ist.

 

Wie viel Prozent Jörn Schlönvoigt steckt somit in Philip Höfer?

 

Schlönvoigt: Definitiv über 70 Prozent.

 

Im wahren Leben haben Sie Groß- und Außenhandelskaufmann studiert. Haben Sie das wegen "GZSZ" abgebrochen?

 

Schlönvoigt: Genau. Aber natürlich habe ich mir am Anfang Gedanken darüber gemacht, ob es so gut ist, für das Casting meine Ausbildung nach nur einem Jahr zu schmeißen. Deshalb habe ich zunächst das Casting abgesagt. Als ich die Nacht dann aber kaum schlafen konnte, habe ich am nächsten Morgen nochmal angerufen, ob ich nicht doch zum Casting kommen könne?

 

Also sprach die Ausbildung gegen das Casting?

 

Schlönvoigt: Es war sehr schwer eine Ausbildung zu finden. Und ich hatte Angst sie aufzugeben für etwas, das aus meiner Sicht gar nicht klappen konnte. Warum sollte ich, Jörn Schlönvoigt, in einer der erfolgreichsten Serien Europas eine Hauptrolle bekommen? Das war für mich unvorstellbar. Auch durch die Schallplatte meiner Eltern, die mir immer wieder vorgespielt wurde: "Bleib bei deinen Leisten, mach deine Ausbildung zu Ende!", das setzt sich im Kopf fest. Diese Ketten zu sprengen, hat mich Überwindung gekostet. Aber dann habe ich die Vernunft über Bord geworfen und es einfach geschehen lassen.

 

Was haben Ihre Eltern dann gesagt?

 

Schlönvoigt: Meine Mutter war anfänglich dagegen, dass ich bei "GZSZ" spiele. Mein Vater hingegen hat das befürwortet und gesagt: "Völlig egal, auch wenn du nur ein Jahr da mitspielst, dann suchst du dir danach eben eine neue Ausbildung." Aber nach dem ein oder anderen Gespräch konnte ich auch meine Mutter überzeugen. Außerdem war ich 18 und konnte sowieso machen was ich wollte.

 

Wenn Ihre Mutter das heute reflektiert...

 

Schlönvoigt: ...dann weiß sie, dass das die richtige Entscheidung war. Sie sieht dass ihr Sohn glücklich ist und es gibt ja für Eltern nichts schöneres, als glückliche Kinder zu haben.

 

Sie sind schon seit einer Dekade bei "GZSZ" dabei. Viele Ihrer Kollegen haben die Serie bereits verlassen...

 

Schlönvoigt: ...satte 40 Hauptdarsteller sind in der Zeit gegangen. Rechnerisch sind 3,8 Hauptdarsteller pro Jahr ausgestiegen. Das ist eine beeindruckende Zahl. Die Ausstiege heute fallen aber viel mehr auf, als noch vor mehreren Jahren, als die Karrieren der Schauspieler vielleicht ein bis zwei Jahre bestand hatten. Da war dann der Bekanntheitsgrad der Schauspieler einfach noch nicht so groß. Wenn wie vor Kurzem eine Sila Sahin aussteigt oder bald ein Raúl Richter, dann sind das Größen unserer Serie, wo die Leute sagen: "Mensch jetzt fehlt mir von ,Gute Zeiten, schlechte Zeiten' ein ,G' und ein ,S'. Das passiert, aber das ist eben auch Berlin. Denn Berlin ist nichts anderes als unsere Serie. Wir haben viele unterschiedliche Schmelztiegel der Kulturen, die Berlin besuchen, für eine gewisse Zeit bleiben und wieder gehen. Das macht Berlin so flippig und abwechslungsreich und das nehmen wir für unsere Serie auch.

 

"GZSZ" spiegelt also ein authentisches Bild von Berlin wider.

 

Schlönvoigt: Absolut. Es aber nicht so, dass "GZSZ" sich freut, wenn jemand die Serie verlässt. Die Serie lebt ja auch von festen Gesichtern wie mir, Wolfgang Bahro oder Daniel Fehlow. Übertrieben gesagt, sind wir die Buchstaben von "GZSZ". Alles andere wächst da irgendwie rein oder kommt für ein, zwei Jahre dazu und geht wieder. Ich finde diese abwechslungsreiche Entwicklung aber sehr schön. Aber natürlich wären wir auch authentisch, wenn mal drei Jahre niemand gehen würde.

 

Sie haben in der Vergangenheit bereits betont, dass sie "GZSZ" nicht verlassen werden. Bleiben Sie auch dabei, wenn Ihre Musik-Karriere richtig gut läuft?

 

Schlönvoigt: Ich habe nie ausgeschlossen, dass ich "GZSZ" mal verlasse. Das kann ich auch gar nicht, weil ich keine Prognose abgeben kann, wie ich in 20 Jahren denke, was ich mache, was ich fühle. Fakt ist, ich kann jetzt behaupten, ich habe mich in den zehn Jahren als Schauspieler weiterentwickelt. Ich habe alle Projekte, die ich nebenbei gemacht habe, auch machen dürfen seitens "GZSZ". Die haben mir nie Steine in den Weg gelegt. Für mich ist es aber in der Tat schwer vorstellbar, ohne die Serie zu sein. Ich kann mir durchaus nochmal zehn weitere Jahre vorstellen. Solange man mich nebenbei noch künstlerisch arbeiten lässt, so wie mit der Musik zum Beispiel.

 

Wenn Sie doch mal aussteigen wollten, würden Sie sich wünschen, über Ihr Ende mitreden zu können?

 

Schlönvoigt: Das Ende ist mir nicht wichtig! Mir sind die zehn, 15 oder 20 Jahre, die ich dann gespielt habe viel wichtiger, als ein vermeintliches Ende. Da würde ich mich sogar von den Autoren überraschen lassen. Ich mag es nicht, da Einfluss drauf zu nehmen, weil die Drehbuchschreiber werden sich eine schönere und größere Geschichte ausdenken, als ich es je könnte. Die haben das gelernt, die wissen, wie ein dramatischer Abgang funktioniert. Die würden mich nicht einfach nur nach Australien gehen lassen. Das darf gerne spektakulär werden, aber ich möchte mein Ende nicht beeinflussen, weil ich auch mein privates Ende nicht beeinflussen kann. Alles was im Hier und Jetzt ist, kann ich durch Fleiß, Ehrgeiz und Engagement beeinflussen.

 

Ihre aktuelle Freundin Syra Feiser sowie Ihre Ex-Freundinnen Sila Sahin und Sarah Tkotsch haben allesamt bei "GZSZ" mitgespielt.

 

Schlönvoigt: Stimmt, aber Syra habe ich nicht am Set von "GZSZ" kennengelernt, sondern über meinen Freund Christopher Schnell, der mal bei "DSDS" mitgemacht hat. Der hat mal ein paar Tage bei mir gewohnt und über ihn habe ich sie kennengelernt.

 

Kurz nachdem Sie mit Ihrer neuen Liebe Syra zusammen waren, haben Sie in einem Interview mit RTL gesagt: "Jetzt habe ich schon so gut, wie den Ring am Finger." Ist es schon so ernst?

 

Schlönvoigt: Ich bin manchmal frech und vorlaut. Das sollte quasi die Schnelligkeit unserer Beziehung zum Ausdruck bringen. Weil wir haben sehr schnell gemerkt, dass wir zusammengehören. Das hat mich im positiven Sinne total überrannt. Man lernt sich über einen guten Freund kennen, trifft sich über Wochen und merkt dann, man gehört zusammen. Aber es ist keine Hochzeit geplant und Kinder auch nicht, so viel kann ich verraten. Ich würde einen Heiratsantrag auch niemals in den Medien preis geben. Am Ende sagt sie noch nein... Im Ernst, ich würde so etwas mit der Öffentlichkeit erst dann teilen, wenn eine Hochzeit ansteht, aber nicht die Verlobung.

 

Sind Sie eigentlich froh, dass Syra nicht mehr bei "GZSZ" mitspielt?

 

Schlönvoigt: Sie hatte ja eine Gastrolle mit einem fixierten Ende. Ich würde mich für sie Freude, wenn sie in einer täglichen Serie mitspielt. Gerade ist sie auf Theater-Tournee. Aber ganz ehrlich, ich würde mich eher Freude, wenn sie eine Rolle bei "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" bekommt. Schließlich ist das eine tolle Chance für einen Schauspieler, sich da weiterzuentwickeln. Für mich ist es nicht wichtig, dass meine Freundin auf der Arbeit ist. Das ist für mich nicht interessant, aber interessant wäre es für sie. Und wenn man zusammen ist, wünscht man seinem Partner natürlich immer das Beste. Und "GZSZ" ist im täglichen Seriengeschehen die Nummer Eins.

 

Wie schwer war es für Sie, als Sie mit Sila Sahin nicht mehr zusammen waren, aber in der Serie noch ein Paar spielten?

 

Schlönvoigt: Überhaupt nicht schwer, weil Sila und ich ein sehr freundschaftliches Verhältnis haben. Und zu diesem Zeitpunkt hatten sich zwei Menschen entschieden, eine Beziehung zu lösen aus unterschiedlichsten Gründen, deshalb gab es auch keinen Rosenkrieg. Außerdem musst du dir einer Sache immer bewusst sein: Wenn du dir einen Partner aussuchst, der in derselben Serie mitspielt, dann kann es immer sein, dass diese Beziehung irgendwann nicht mehr funktioniert. Und dann musst du dir die Frage stellen, kann ich mit dieser Person noch weiter spielen? Wenn du diese Frage verneinst, darfst du sowas auf der Arbeit nicht machen. Aber wir sind alle Vollprofis und wissen genau, die Serie muss laufen. Da ist kein Platz für irgendwelche Streitigkeiten.

 

Was halten Sie von Ilkay Gündogan, dem neuen Freund von Sila Sahin?

 

Schlönvoigt: Ich finde Ilkay sehr sympathisch. Er ist ein sehr netter und ruhiger Typ. Auf der anderen Seite aber ein sehr explosiver Fußballer. Schade, dass er solange pausieren musste.

 

Sie haben einen Pilotenschein für Flugzeuge und Helikopter. Woher nehmen Sie die Zeit für solche Aufgaben?

 

Schlönvoigt: Ich bin sehr ehrgeizig und diszipliniert. Ich habe meine Freizeit dafür genutzt, um dafür zu lernen. Das ist dann auch etwas, das mir Spaß macht. Zu fliegen bedeutet einfach, frei und flexibel zu sein. Der Pilotenschein war für mich ein wichtiger persönlicher Schritt. Die Ausbildung hat sehr viel Disziplin gekostet. Du musst fleißig sein, musst dich wirklich auf deinen Hosenboden setzen und pauken, pauken, pauken. Wenn man das dann schafft, ist das ein geiles Gefühl. Das kommt einem Rausch gleich.

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