„Ich kann mir hier Rollen aussuchen“

Mit „Good Bye, Lenin!“ wurde er vor fünf Jahren berühmt – mittlerweile dreht Daniel Brühl mit den Großen des Kinos. Dabei sehnt er sich nach Ruhe.
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Mit „Good Bye, Lenin!“ wurde er vor fünf Jahren berühmt – mittlerweile dreht Daniel Brühl mit den Großen des Kinos. Dabei sehnt er sich nach Ruhe.

Er ist der Sunnyboy der jungen deutschen Schauspieler, ein Frauenschwarm, ein smarter Kerl. Aber er weiß auch, was er will: Gerade 30 geworden, dreht Daniel Brühl nun mit Quentin Tarantino – und spricht hier über Hollywood und die Schönheit Münchens.

AZ: Herr Brühl, sind Sie eigentlich zu Fuß zum Gespräch gekommen?

DANIEL BRÜHL: Nein, wieso?

Ihre Schuhe sind wahnsinnig schmuddelig.

So was fällt auch nur in München auf. Dabei bewegt sich doch gerade so einiges in Bayern.

Wie gefällt Ihnen denn das neue, das liberalere Bayern?

Sehr gut. Es wurde Zeit, dass sich in Bayern etwas tut.

Sieht man Sie jetzt öfter hier?

Ich versuche, regelmäßig nach Bayern zu fahren. Weil München eine so schöne Stadt ist. Die Stadt hat einfach dieses gewisse Etwas.

Und das sagt ausgerechnet einer, der in Berlin lebt...

Vielleicht sollte ich das wirklich nicht so laut sagen. Im Ernst: Ich werde hier freundlich empfangen, man kann hier gut weggehen. Außerdem esse ich total gerne bayerisch.

Was denn?

Fleischig, deftig, soßig – das ist immer gut.

Und wie sieht’s mit den Münchner Mädels aus?

Nett. Aber ich habe niemand Bestimmtes kennen gelernt.

Es heißt, dass Sie gerade mit Quentin Tarantino und Brad Pitt drehen.

Dazu darf ich leider nichts sagen. Gar nichts. Ansage von ganz oben.

Lockt denn Hollywood?

Ne, und auch wenn es mal so sein sollte, werde ich deutscher Schauspieler bleiben. In Amerika muss man kämpfen, viele kleine Rollen spielen. Hier kann ich mir große aussuchen. Meine Ambitionen liegen in Europa. Es gibt kein Grund, nach Los Angeles zu ziehen, oder?

Ein größerer Filmmarkt?

Aus Deutschland kommen doch immer öfter Filme, die international ausgezeichnet werden. Man kann doch auch hier tolle Filme drehen.

Sie sind gerade in „Krabat" zu sehen. Welches Buch hat Sie als Jugendlicher gefesselt?

„Die drei Musketiere“, „Im Auftrag des Königs“ – ich mochte historische Geschichten mit viel Fantasie. „Krabat“ habe ich als Schullektüre mit 13 lesen müssen. Es ist ein so wunderbares, düsteres Märchen. Deshalb war Krabat auch das erste Projekt, bei dem ich sofort und blind zugesagt habe. Ohne vorher das Drehbuch gelesen zu haben.

Wie haben Sie sich in die düstere Stimmung versetzt?

Ich habe alte CDs wie „Dead Can Dance“ ausgegraben und viel Bach gehört. Je älter ich werde, desto häufiger nähere ich mich Rollen über Musik.

Sie sind gerade mal 30...

Ja, und ich fühle mich wohl. Aber ich merke, dass ich erwachsen geworden bin. Ich habe manchmal eine Sehnsucht nach Ruhe. Und ich definiere mich nicht nur über den Beruf.

Interview.: A. K. Koophamel

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