„Ich bin schon eine wilde Hilde“

Model und Moderatorin Sonya Kraus (37) bekommt zwei neue Sendungen und bald auch ein Baby
Die hochschwangere ProSieben-Moderatorin Sonya Kraus bekommt zwei neue Shows. Ab 1. Juli moderiert sie das Dörferduell „Crazy Competition“. Und auch „Solitary – Besieg dich selbst!“ ist bereits aufgezeichnet. Kurz nach dem Start am 17. Juli soll ihr erstes Kind zur Welt kommen. Bub oder Mädchen? Kraus: „Es wird ein Überraschungsei.“
AZ: Am 1. Juli startet „Crazy Competition“ – alles, was verrückt ist, liegt Ihnen sehr, oder?
SONYA KRAUS: Ja, ich bin schon ein wilde Hilde. Auf der einen Seite bin ich eine Petra-Pan-Frau, die nicht erwachsen werden will, auf der anderen Seite aber auch sehr bodenständig.
Welche verrückten Dinge mussten die Dorfbewohner denn anstellen, um das Preisgeld von 10000 Euro zu gewinnen?
Zum Beispiel mussten sie die größte Pizza Margherita der Welt backen. Auf dem Marktplatz wurde ein Scheiterhaufen aufgebaut. Der war so riesig, da hätte man 20 Hexen verbrennen können. Das Feuer war so groß, dass sogar Polizei und die Feuerwehr anrückten. Es hätte nicht viel gefehlt und die Bewohner hätten gleich das ganze Dorf abgefackelt.
Hat die Pizza dann wenigstens geschmeckt?
Die war super und sogar richtig durch. Da wurde nichts weggeschmissen.
Wie haben eigentlich die Dorfbewohner auf Sie reagiert?
Ich glaube, am Anfang waren sie etwas skeptisch, dass da eine Fernseh-Tussi ankommt. Aber nach einem halben Tag war das gegessen. Sie haben schnell gemerkt, dass sie mich als Hiwi einspannen konnten. Ich war einfach alles: Sanitäterin, Animateurin, Cheerleader, Kummerkasten und Laufbursche.
Ab dem 17. Juli moderieren Sie noch eine neue Show: „Solitary – Besieg dich selbst“.
Ja, die Teilnehmer leben maximal zehn Tage und Nächte in acht-quadratmeter-großen Zellen, ohne Kommunikation untereinander. Der einzige Kontakt ist die Computerstimme Alice.
Nicht nur das. Die Kandidaten wurden ja richtiggehend gefoltert – mit David Hasselhoffs „Looking for Freedom“.
Also, Hasselhoff-Fans würden hier von Vergnügen sprechen. Das war Teil eines Spiels. Die Kandidaten mussten sich eine Zahlenreihe merken, die mit jeder Nacht länger wurde. Mitten in der Nacht ertönte das Lied „Looking for Freedom“, das man nur mit der richtigen Zahlenkombination ausschalten konnte.
Ist „Solitary“ eine Art Dschungelcamp und Hasselhoff die Ratte?
Nein, in unserer Show gibt es keine Intrigen und Lästereien unter den Kandidaten, da sie ja keinen Kontakt zu einander haben. Auch die Zuschauer können niemanden mit Aufgaben quälen und für bestimmte Kandidaten abstimmen. Es liegt komplett in der Hand des Kandidaten, wie weit er gehen will. Außerdem sind die Aufgaben intelligente Spiele. Es geht um Nerven, Konzentration, Merkfähigkeit und Geduld. Einmal musste man zum Beispiel 4200 Dominosteine aufbauen. Wenn das misslingt, liegt der nächste Gefühlsausbruch natürlich nah.
Es gab tränenreiche Zusammenbrüche?
Ja, die Kandidaten hatten ja schon damit sehr schwer zu kämpfen, komplett mit sich alleine zu sein. Manche haben da sogar ihre Kindheit aufgearbeitet. Heutzutage kann man es sich ja kaum mehr vorstellen, was passiert, wenn man mal Zeit zum Nachdenken hat.
Würden Sie es zehn Tage ohne Kommunikation aushalten?
Momentan haben wir so viel mit dem Bohei um mein Beule am Bauch zu tun, dass das gerade fast verlockend klingt. Ein schöneres Setting würde ich mir aber schon aussuchen. Ich könnte mir gut vorstellen, mal eine Wüstentour zu machen oder auf einer einsamen Insel zu sein. Allerdings ohne Kamera, denn ich bin nicht exhibitionistisch genug.
Anfangs sagten Sie, Sie wollen nicht erwachsen werden. Muss man das als werdende Mutter nicht zwangsläufig?
Genau das war immer meine Angst. Deshalb habe ich mir auch so lange Zeit gelassen. Jetzt passierte zum Glück dieser wunderbare Unfall. Sonst hätte ich wahrscheinlich den Zug noch verpasst. Also, bislang habe ich mich kaum verändert. Ich bin weder zur Über-Mutti mutiert, noch ein sorgenvolles und ernstes Geschöpf geworden. Hätte ich das gewusst, wäre ich schon früher in Produktion gegangen. Aber das dicke Ende kommt ja noch.
Haben Sie Angst vor der Geburt?
Ganz furchtbare. Ich war noch nie im Krankenhaus. Ich bin auch nicht scharf auf Schmerzen. Ich werde die feigeste Gebärende der Welt sein. Als erstes werde ich zu meinem Arzt sagen: Ich will alles an Schmerzmitteln und Drogen!
Es ist eine natürliche Geburt geplant?
Klar, ich habe nicht – im Stile der Hollywoodstars – den gut zu timenden Kaiserschnitt inklusive Bauchstraffung bestellt.
Angelika Kahl
SAT.1, Donnerstag, 20.15 Uhr