„Ich bin richtig gierig“

TV-Köchin Sarah Wiener über ihre Maßlosigkeit und warum sie trotzdem schlank is(s)t
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Sinnlich: Star-Köchin Sarah Wiener macht nicht nur am Herd eine gute Figur.
Klaus Primke Sinnlich: Star-Köchin Sarah Wiener macht nicht nur am Herd eine gute Figur.

TV-Köchin Sarah Wiener über ihre Maßlosigkeit und warum sie trotzdem schlank is(s)t

Aschenputtel mal anders: Sarah Wiener haute mit 17 Jahren aus dem spießigen Wiener Mädcheninternat ab, schlug sich mit 24 Jahren als allein erziehende Mutter eines Sohnes in Berlin durch, half bei Catering-Unternehmen aus – bis Tilda Swinton auf ihre Kochkünste aufmerksam wurde. Die Sozialhilfeempfängerin wurde zur Star-Köchin. Und ähnlich wie im Märchen ließ dann auch der Prinz nicht mehr lange auf sich warten. Mit Kino-Star Peter Lohmeyer zieht die 45-Jährige jetzt nach Hamburg.

Zuvor legte sie einen Zwischen-Stopp in München ein. Nein, nicht um zu kochen – in der Lutter Lounge am Lenbachplatz heimste die Herrin der Herde einen Preis des Uhrenherstellers „Parmigiani“ ein. Für ihr Engagement im Food-Bereich. Wiener kämpft u. a. für die Aktion „Haushalt ohne Genfood“.

Ums Essen ging’s auch beim Gespräch mit der AZ. Sarah Wiener stürzte sich erstmal auf die Lachsschnittchen. . .

SARAH WIENER: Ich hab’ einen Riesenhunger! Gestern Abend ließ ich das Essen ausfallen, um in dieses rote Kleid zu passen.

AZ: Frau Wiener, Sie hungern als Köchin?

Nein, sonst nie.

Schon mal eine Diät gemacht?

Nee! Diäten bringen nichts – außer schlechte Laune.

Wie halten Sie Ihr Gewicht?

Ich ernähre mich gesund. Aber nicht, weil es gesund ist, sondern weil es mir schmeckt. Ich esse vorm Fernseher keine Chips, schlemme dafür Beeren. Stachelbeeren, Erdbeeren, Blaubeeren.

Sie kochen rund um die Uhr und nehmen nie zu?

Doch. Wenn ich auf Reisen bin und nur den Mist im Flugzeuge kriege. Diese ganzen Sandwich-Mayo-Geschichten sind schlecht und hauen drauf. An meinen Jeans merke ich sofort, wenn ich drei Kilo zu viel habe. Ich kontrollier mich schon, denn ich bin oft maßlos. Ich liebe Essen – und ich bin gerne richtig gierig.

Wie gehen Sie mit drei Kilo zu viel um?

Ich mache keinen Sport, esse dann lieber Pasta mit Tomaten- statt Sahnesoße. Oder Fisch statt Schweinsbraten.

Sie sind ein Fan der bayerischen Küche?

Oh, ja! Ich mag es gerne deftig – allerdings hängt das von meiner Seelenlage ab. Im Sommer lebe ich leichter. Aber ich stehe auf Leberkas, Knödel und all die Sachen. Vorhin hab ich beim Fonsi (Alfons Schuhbeck, Anm. d. Red.) Backhendl verdrückt. Er ist ein kleiner Macho, kann aber grandios kochen. Ich schätze ihn sehr.

Wie wär’s mit einem Lokal in München?

Ach, hier ist der Fonsi der Platzhirsch. Ich denke nicht, dass noch Platz für ein Reh wie mich ist.

Sie sind die einzige Frau in Ihrer Branche. Wie kommt’s?

Das liegt nicht an mir. Das ist doch noch überall so. In den meisten Branchen dominieren die Männer. Aber gerade in der Gastronomie ist es seltsam. Weltweit kochen 80 Prozent der Frauen, aber wenn es um Sterne geht, sind fast ausschließlich Männer vorn.

Sind Männer am Herd erotisch?

Sehr! Vor allem dann, wenn sie nach dem Kochen auch alles wieder sauber machen. Leider passiert das selten.

Mit welchem Rezept hat Peter Lohmeyer Sie erobert?

Mit keinem Kochrezept, mit einem Lebensrezept: Rücksichtnahme, Aufmerksamkeit, Verständnis, Humor.

Kochen Sie zusammen?

Eher nicht. Wir essen zusammen.

Kann er überhaupt kochen?

Dazu sage ich lieber nichts.

Fliegen auch mal die Teller?

Nur aus Versehen.

Ihr Gute-Laune-Rezept?

Gibt es nicht.

Was haben Sie sich als Österreicherin nach dem Deutschland-Spiel gegönnt?

Eine Flasche Rotwein – zusammen mit meiner Freundin. In manchen Situationen hilft auch kein Essen.

Interview: Kimberly Hoppe

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