Humor-Museum für Polt, Dietl, Loriot: Stadt will helfen

Die Resonanz nach der AZ-Schlagzeile "Ein Museum für Polt, Dietl, Loriot“ ist riesig. Von vielen Seiten wird die Idee, für die drei Humor-Größen Gerhard Polt (74, "Man spricht deutsh“), Helmut Dietl († 70, "Schtonk!“) und Vicco von Bülow alias Loriot († 87, "Ödipussi“) ein "Haus der komischen Künste“ zu gründen, unterstützt.
München - Das freut vor allem Galeristin Meisi Grill. Seit sieben Jahren ist sie im Einsatz für den Humor. Sie hat damals die Ur-Idee gehabt und Unterstützer wie Marianne Wille (Dallmayr) in den Vorstand des Fördervereins "Komische Pinakothek“ geholt.
Zur AZ sagt Meisi Grill: "Es ist toll, zu sehen, dass der kleine Schneeball nun endlich ins Rollen kommt. Deutschlands einzige Satire-Stadt braucht ein Satire-Museum.“ Was fehlt, ist ein Raum. Die Stadt hatte zunächst signalisieren lassen, dass es genug Museen gäbe.
Jetzt werden in der schwarz-roten Stadtregierung die Pläne für ein Humor-Museum aber doch unterstützt. Schon bei Karl Valentin sei der Stadt ein Lapsus unterlaufen, sagt Richard Quaas, der kulturpolitische Sprecher der CSU-Fraktion, zur AZ. Dessen Nachlass verstaube zu großen Teilen in einem Archiv der Uni Köln. Das dürfe einem bei Dietl, Polt und Loriot nicht passieren.
Leider seien weder Stadt noch Freistaat in der Lage gewesen, das Projekt mit einer geeigneten Immobilie zu unterstützen, so Quaas. Zwar seien einmal Räume in der Herzog-Rudolph-Straße im Lehel im Gespräch gewesen. In denen hat Meisi Grill ihre Galerie. Die hätten sich aber schnell als zu klein erwiesen.
Wenn man Dietl, Polt und Loriot in ein Museum zusammenpackt, "dann braucht man einiges an Platz“, sagt Klaus Peter Rupp, Kulturpolitiker der SPD-Fraktion. Dass ein solches Museum dringend in München gehalten werden muss, da ist man sich an der Stadtspitze einig. Quaas: "Das wäre eine tolle Ergänzung für die Münchner Kunst- und Kulturszene.“
Bleibt zu hoffen, dass auf diese Worte auch Taten folgen.