Howie: Liebes-Aus nach 27 Jahren
MÜNCHEN - Er geht, damit seine alkoholkranke Gefährtin gesund wird. Sie bleibt in Amerika, er kehrt nach Deutschland zurück, möchte in München leben. Howard Carpendale soll sich bereits Immobilien angesehen haben.
„Ich fühle mich stärker als je zuvor“, singt er auf seiner neuen CD „20 Uhr 10 – Live“. Eine Zeile, die derzeit nicht zu Howard Carpendales (62) Privatleben passt.
Die Alkoholsucht seiner Lebensgefährtin Donnice Pierce (49) hat ihn kraftlos gemacht. 27 Jahre lang war er die „tragende Säule ihres Lebens“, sagt er in „Bunte“. „Ich lobe mich nicht dafür. Vielleicht“, so der Schlagerstar, „hätte ich früher gehen sollen“.
Zweimal zurückgekommen
Zweimal hat er sich von ihr getrennt – und ist zurückgekommen, hat ihr beigestanden in ihrem Kampf gegen die Sucht; sie aufgefangen, wenn sie Rückfälle erlitt. Mit der Zeit wurde er zum Co-Abhängigen. So nennen Psychologen Partner und Angehörige, die unter der Trinkerei des Anderen leiden, sie nach außen vertuschen, ihm helfen wollen und irgendwann selbst Hilfe brauchen.
Das hat auch Howard Carpendale erlebt. Er habe Donnice, die Mutter seines Sohnes Cass (19) kontrolliert, sagt er in „Bunte“. „Aber diese Menschen sind erfindungsreich. Irgendwann war ich selbst an einem Punkt, an dem der Boden unter mir gewackelt hat.“
Hilflos zusehen müssen
Und: „Ich glaube, dass es kaum etwas Schlimmeres gibt, als hilflos zusehen zu müssen, wie der Mensch, den man liebt, verfällt.“ Immer wieder habe er sich gefragt, ob das nicht schlimmer sei als der Tod. Eine Antwort habe er bis heute nicht gefunden.
Dafür sei ihm und Donnice klar geworden, dass sie an „einer Weggabelung ihrer Beziehung“ stehen, sich wohl trennen müssten. So lange er in ihrer Nähe sei, fühle sie sich sicher – und hätte damit eine Lizenz zum Trinken.
Nur wenn er gehe, könne sie wieder zu sich finden: „Wenn sie sagt: Ich habe alles verloren. Sterbe ich jetzt oder befreie ich mich endgültig?“
Ihre Krankheit, die 1990 begann, sei das Schlüsselerlebnis seines Lebens: „Ich musste dahinter kommen, warum das passiert ist und was es aus uns gemacht hat“, zitiert ihn das Magazin. Nun zieht er die Konsequenz: Nach 18 Jahren Amerika hat Howie Heimweh nach Deutschland, sucht angeblich in München ein neues Zuhause, soll sich hier schon Immobilien angesehen haben.
Hello again – ohne Donnice. Sie wird, glaubt er, in Florida bleiben. Der in Südafrika geborene Carpendale, der im Frühling – fünf Jahre nach seinem Abschied – ein strahlendes Comeback gefeiert hat – will zurück auf seine „wahre Heimat, die Bühne“. Und sich Zeit nehmen für sich: „Die meisten Menschen verbringen ihr Leben wie Schlafwandler.“ Er habe es auch getan. Aber jetzt wolle er „wach sein“.
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