Hort der Hoffnung

Im Pimpernel bleibt niemand lange allein – mittlerweile auch die Mädels nicht
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Sein Name steht jetzt unter der Klingel. Denn er ist der Boss. Seit November 2004 betreibt Sven Künast (l.) das Pimpernel allein. Und eine Sorte an Gästen lässt er gar nicht erst rein: Grandler und Miesepeter. Fotos: Klaus Primke
Klaus Primke Sein Name steht jetzt unter der Klingel. Denn er ist der Boss. Seit November 2004 betreibt Sven Künast (l.) das Pimpernel allein. Und eine Sorte an Gästen lässt er gar nicht erst rein: Grandler und Miesepeter. Fotos: Klaus Primke

Im Pimpernel bleibt niemand lange allein – mittlerweile auch die Mädels nicht

Das ist sie also, die Stricher-Bar, die berüchtigste, die heftigste von ganz München: das Pimpernel im Glockenbachviertel.

Ein erster Besuch ist hier eine Überwindung – denn angeblich wird ja forsch gegrabscht, gezüngelt und noch mehr. Dient dieses Riesen-Schaufenster etwa als Auslage? Oh, ja. Rein, raus oder lieber doch rein gar nichts heute?

Seltsam nur, dass sich hinter dem Glas ein Langhaar-Schopf neben dem anderen reiht. Da sind ja Mädels!

Zum Quatschen oder Qualmen

Die Erklärung: Im Pimpernel ist nichts mehr wie es mal war. Abgewrackt und Männer-exklusiv – das ist längst passé. Hier regiert nun die Gleichbe-lust-igung – für Frau und Mann. Schick statt strichig. Einst knutschten hier nur Homosexuelle wie Freddie Mercury, vor Blicken abgeschirmt hinter der dichten Fassade, hinter der Tür mit Klingel.

Jetzt hingegen kommt auch mal TV-Koch Tim Mälzer vorbei – mit seiner Freundin.

Denn längst ist das Pimpernel ent-szent und dennoch szenig wie wenige. Hier trinkt, tanzt und tratscht jeder, der nach dem Clubbing nach immer mehr sucht und unbedingt noch einen Partner fürs Leben oder zumindest diese eine Nacht finden will. Gerne auch nur zum Quatschen oder Qualmen.

Abschlepp-Schuppen mit schöner Aussicht

Wenn die Nachtjagd bisher noch ziemlich mau war, ist das Pimpernel der Hort der Hoffnung. Ein Abschlepp-Schuppen mit der schönen Aussicht, dass auch die Mädels nicht lange allein bleiben. „Irgendwann landet jeder im Pimpernel“, sagt Anna (24), „und anschließend vielleicht auch miteinander im Bett.“

Sie schmachtet gerade einen Barkeeper an. Den freut’s – ein Küsschen zum Drink, hey, warum nicht? Und mehr nach Schichtende. Das ist weit entfernt. Um vier Uhr morgens drängen sich alle im Pimpernel. Freaks, Banker, Transvestiten und Normalos flirten und feiern unter den leuchtenden Erotik-Bildern. Und die Finger des Vertriebsmanagers Tobias (28) wandern in die Hose eines weiblichen Gastes. Seine Freundin? Vielleicht. Sicher ist nur, dass sie sich vor sieben Minuten noch nicht mal kannten.

Felix Rettberg

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