Hollywood-Stars feiern "Mon Chéri"-Kirschblütentag
Schöne Ladys, rauschende Roben und eine Zigarette für Catherine Deneuve beim „Barbara Tag“. Der rote Teppich ist nach innen verlegt worden. Michael Graeter war für die AZ dabei.
München - So ein massiertes Robenrauschen gibt es selten in München und der Eindruck entstand, Hollywood sei gleich um die Ecke.
Vor mir zum Greifen nah, was ich mir aber nicht erlaubte, stand die vielversprechendste „Desperate Housewive“ Marcia Cross mit ihren roten Haaren, die Feuer andernorts signalisieren.
Oder die zerbrechliche Juliette Binoche, eine personifizierte „Mon Cheri“-Praline, die Patin der Party.
Gefeiert wurde in Michael Käfers Post-Palast zusammen mit US-Präsidenten-Schwester Auma Obama, Kelly Rutherford („Melrose Place“), Paulina Nemcova („Modern Love“), Rosanna Davison (Tochter von Chris de Burgh), Yvonne Keating ( Ex von Sänger Ronan Keating) und der platinblonden Hin- und Wieder-Bekannten von Fürst Albert von Monaco für die Cote d’Azur-Abdeckung, Victoria Silvstedt.
Anlass: der „Mon Cheri Barbara Tag 2013“ – mit Verteilen von Glück bringenden Kirschzweigen.
Ein Benefiz-Abend, der eigentlich einen geschichtlich grausamen Hintergrund hat, weil die Heilige Barbara bekanntlich aus religiösen Gründen von ihrem Vater enthauptet wurde.
Der rote Teppich, dessen eigentliche Funktion es ist, die Hochkarätigkeit einer VIP-Soiree vor dem Eingang des Fest-Schauplatzes zu demonstrieren, wurde an diesem Abend direkt in den Party-Raum verlegt und die Medien-Meute hinter roter Kordel gebändigt.
Vor der „Mon Cheri“-Werbe-Wand in knallrot mit weißen Kirschblüten fand in gleißendem Licht ein gesellschaftliches Casting statt, wer wohl die schönste Robe hat, ein höchst charmantes Hauen und Stechen.
Mit 70 Prozent in der Überzahl defilierten herausgeputzte Damen an der Fotolinsen–Mauer vorbei und drehten Pirouetten in ihren langen Kleidern, die, verglichen mit Salzburg oder Bayreuth, deutlich von der jüngeren Designer-Generation stammten.
Manche Lady ging zweimal durch den roten Blitzlicht-Kanal zur anschließenden Stehparty, um ihrer Aufmerksamkeit ganz sicher zu gehen. Dabei fiel auf, dass Damen mit längerer Roter-Teppich-Erfahrung das Posieren unendlich in die Länge zogen.
Mitten in der wabernden Weiblichkeit stand wie ein Fels Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe, ein Glas fest umklammert. Schaumis Frau, Fürstin Nadja, trug zum tülligen Schneeflockenkleid knallrote Strümpfe und erklärte: „Ich bin der Nikolaus.“
Für die VIPs, die im 87 Schritte entfernten Eurostar-Hotel abstiegen, war ein „Porsche Cayenne“-Shuttle eingerichtet worden. Nur Frankreichs Weltstar Catherine Deneuve kam von weiter her – dem Sofitel am Hauptbahnhof.
Am Eingang des Post-Palastes blieb sie zunächst unerkannt. Erst als die Fotografen von der blonden Reinkarnation einer Anna Nicole Smith abließen und die „Belle de Jour“ auf dem roten Teppich erschien, musste die Deneuve ein mediales Spießrutenlaufen (ohne Kirschzweig) absolvieren.
Sie wurde in eine hintere, abgegrenzte Ecke geführt, wo sie auf einem weißen Sitzmöbel ohne Polster Platz nahm. Ihre Begleiterin stach ins Gewühl und organisierte Drinks. An der roten Absperr-Kordel fehlte nur noch das Schild „Bitte nicht füttern“.
Die Französin griff zur Zigarette.
Die vielen Stars nach München zu holen, kann sich nur der Ferrero-Konzern mit der „Piemont-Kirsche“ leisten. Der Pralinen-Abend galt der Sauti-Kuu-Stiftung.
Ferrero-CEO Carlo Vassallo verkündete, dass 60000 Euro durch den Kirschzweige-Verkauf erzielt wurden.