"Hobbit"-Star Ian McKellen verzichtet auf Russland-Reise

Ian McKellen wird bei der Premiere des neuen "Hobbit"-Films in Moskau fehlen. Das britische Außenministerium riet ihm, auf die Reise zu verzichten - wegen seiner Homosexualität.
(jh/spot) |
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Sir Ian McKellen bei einer Pressekonferenz im Juli 2012
Jordan Strauss/Invision/AP Sir Ian McKellen bei einer Pressekonferenz im Juli 2012

London - Während die russischen "Hobbit"-Fans auf die Premiere von "Smaugs Einöde" in Moskau hinfiebern, hat einer der großen Stars seine Teilnahme abgesagt: Sir Ian McKellen. Der 74-jährige Gandalf-Darsteller erklärte in einem Gespräch mit dem Magazin "Radio Times", dass die britische Regierung in London ihm von einer Reise nach Russland abgeraten habe.

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"Sie würden mich nicht vor diesen Gesetzen beschützen können", erklärte McKellen das Statement der Regierung. Grund dafür ist das im Juni in Russland verabschiedete Gesetz gegen "Propaganda nicht-traditioneller sexueller Beziehungen". Das verbietet es Schwulen und Lesben, öffentlich ihre Liebe zu zeigen. McKellen zeigte sich entsetzt, dass in Russland solche Gesetze verabschiedet würden: "Zweieinhalb Stunden von London entfernt. Im Land von Tschaikowski, Diaghilew und Rudolf Nurejew - schwulen Künstlern, deren Sexualität ihre Arbeit beeinflusst hat."

Nicht nur Großbritannien warnt in seinen Reisehinweisen Homosexuelle vor "öffentlichen Zuneigungsbekundungen" in Russland, auch das Auswärtige Amt in Berlin teilt mit: "Es wird auf jüngste Vorfälle von Gewalt nicht-staatlicher Seite hingewiesen, bei denen es zu Übergriffen auf Homosexuelle und gleichgeschlechtliche Paare gekommen ist." McKellen, der sich seit 1988 zu seiner Homosexualität bekennt, hatte schon mit der Gruppe Stonewall gegen Clause 28 protestiert, ein unter Margaret Thatcher verabschiedetes Gesetz "gegen Förderung von Homosexualität".

McKellen ist nicht der einzige Prominente, der Flagge gegen Homophobie zeigt. Bundespräsident Joachim Gauck hatte gerade erst seine Reise zu den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi abgesagt, er wolle laut "Spiegel" damit seine Kritik an den Menschenrechtsverletzungen in Russland zum Ausdruck bringen. Und auch das GQ-Magazin setzt ein Zeichen: bei der Kampagne "#Mundpropaganda" küssen sich Herbert Grönemeyer, August Diehl, Moses Pelham und Thomas D vor der Kamera, um für mehr Toleranz für Homosexuelle zu werben.

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