Hier lebt das Bussi-Klischee

Fischessen im Franziskaner ist Tradition – und München pur: Wer einen Tisch hat, ist der König der Stadt. Zumindest für einen Abend
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Spaßig: Wirt Edi Reinbold (l.), Top-Orthopäde Wolfgang Pförringer und First Lady Karin Seehofer.
Schneider-Press/W. Breiteneicher Spaßig: Wirt Edi Reinbold (l.), Top-Orthopäde Wolfgang Pförringer und First Lady Karin Seehofer.

Fischessen im Franziskaner ist Tradition – und München pur: Wer einen Tisch hat, ist der König der Stadt. Zumindest für einen Abend

Wir sind ja nur noch in der Absage-Schlacht“ – sagt Edi Reinbold mit einem Triumph-Lächeln zur AZ. Wer das verstehen will, muss den Wiesn-Wirt im Franziskaner besuchen. Am Aschermittwoch, ab 18 Uhr.

Wenn er denn überhaupt noch reingelassen wird. Hunderte Absagen musste Edi Reinbold im Vorfeld verschicken. Denn ja, es ist nur Platz für 750 Gäste. Und nein, es gibt überhaupt keine Ausnahme – für niemanden.

Deshalb ist die Stimmung auch so aufgekratzt-fröhlich. Wer einen Tisch im Franziskaner hat, ist der König der Stadt. Zumindest für diesen einen Abend. Da kommt selbst zur Fastenzeit keine Depri-Stimmung auf.

„Heute gehen 320 Kilo Waller weg. Dabei spielt das Essen gar keine Rolle“, erklärt Edi Reinbold souverän zwischen Händeschütteln, Kontroll-Blick, Faxen-Einlage und Küchen-Check. Wenn das Edel-Menü zur Nebensache wird, was ist dann wichtig?

Fischessen im Franziskaner ist Tradition. München pur. Wirtschaft trifft Politik trifft Film. Es geht ums BussiKlischee: Sehen und Gesehen werden. Im Franziskaner geht das besonders prima. Von jedem Tisch kann man genau schauen, wer noch so mächtig ist, einen Tisch zu ergattern, wie man selbst.

Den First Table hat Top-Orthopäde Wolfgang Pförringer mit Helmut Röschinger, Bruno Reichart, etc. Seine Tischdame ist Karin Seehofer, die wunderbar gelaunt ist, strahlend ausschaut, auch mal spontan Kurt Faltlhauser umarmt und gemütlich am Weißwein nippt.

Das Talk-Thema des Abends ist natürlich ihr Mann: Yes-we-can-mit-Horst. Diesmal ohne Horst. Der Ministerpräsident hatte das Fischessen zwei Stunden vorher abgesagt, weil er sich nicht fit genug fühlte.

Gleich machen die schlimmsten Krankheits-Gerüchte die Runde (siehe S. 4).

Die First Lady zur AZ: „Wenn’s meinem Mann wirklich so schrecklich ginge, wäre ich nicht hier. Er liegt mit Grippe im Bett.“ Wer kümmert sich um ihn? Karin Seehofer schmunzelnd: „Das packt er schon allein. Kein Grund zur Panik.“

Erstaunlich gelassen bleiben auch die Ladys rund um Bobby Arnold. Sopranistin Anna Maria Kaufmann lacht nur höflich, als der gefürchtete Party-Vogel sein Gegenüber mit Brotkrümeln bewirft und jedes Mal ein stolzes, schrilles „Juhuuu und Tataaa!“ schreit, wenn er ins Dekolletee trifft.

Auch, wenn es nerven mag: Langweilig wird es am Bobby-Tisch sicherlich nicht an diesem Abend. Und am Humor sollte zur Fastenzeit bitte nicht gespart werden.

Kimberly Hoppe

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