Hella Brice zieht's jetzt zurück nach München

Winnetous Witwe lernt das Loslassen – zumal Pierre in ihrem Herzen ist. Sie verkauft das riesige Haus in Frankreich und muss die Hunde abgeben: In der AZ spricht sie über Liebe, Trauer und den Neu-Start.
von  Von Kimberly Hoppe
Schon früh ein Tierfreund: Pierre Brice als Winnetou mit Hund.
Schon früh ein Tierfreund: Pierre Brice als Winnetou mit Hund. © Schneider Press

Fast 40 Jahre lang waren sie jeden Tag zusammen. Am 6. Juni 2015, drei Wochen vorm 35. Hochzeitstag, starb ihre große Liebe in ihren Armen: Nun ordnet Hella Brice (67) ihr Leben neu.

In der AZ spricht die zarte und doch so starke Witwe von Winnetou-Legende Pierre Brice († 86) über ihr neues Leben zwischen tiefer Trauer und nicht enden wollender Liebe.

AZ: Frau Brice, Sie brechen die Zelte in Frankreich ab, Ihre Villa in Séry-Magneval steht demnächst bei der Immobilienfirma Engel & Völkers zum Verkauf. Bevor Gerüchte hochkommen: warum?
HELLA BRICE: Ich muss hier raus, es ist alles viel zu groß für mich. Ich brauche keine 600 Quadratmeter Wohnfläche und keinen Hektar Land. Was soll ich tun? Jeden Tag die Wände abküssen, weil ich so dankbar bin, hier zu sein? Mit Pierre war es wunderbar, aber allein ist das nix. Ich darf nicht weltfremd werden, nur mit Gärtnern und Angestellten zusammensein. Ich muss wieder unter Leute, zu meiner Familie.

Wohin zieht es Sie?
Zurück nach Deutschland. Meine Schwestern ...

... Sie sind Drillinge ...
... Ja, ein seltenes Geschenk. Ich bin die Jüngste, kam mit einer Stunde Abstand auf die Welt. Wir sind uns so nah, ich habe sie wahnsinnig gern. Eine Schwester wohnt in München, die andere in Garmisch. Zwischen diesen Orten werde ich künftig pendeln.

Sie wollen keine eigene Wohnung?
Nein, das wäre blöd. Ich habe bei beiden ein eigenes Appartement. Die vielen Sachen von Pierre, die ich in Hunderten von Kisten archiviert habe, stelle ich in Garmisch unter, viele Dinge verschenke ich auch an seine Fans. Vor seinem Tod sagte er zu mir: Lass los, beglücke die Menschen.

Wie geht das, dieses Loslassen, mit Pierre?
Ich kann es nicht ändern. Da müssen wir alle irgendwann durch. Es sind unsere Reifeprüfungen für die Seele. Pierre ist physisch nicht mehr da, das ist schlimm. Ich bin den ganzen Tag kribbelig, beschäftige mich. Dann gehe ich um 21 Uhr in die Sauna und die Tränen kullern.

Sie vermissen ihn so sehr?
Natürlich vermisse ich ihn – dauernd, täglich, immer, total! Aber ich spüre ihn auch. Seine Nähe. Wir reden miteinander. Er ist nicht weg. Unsere Seelen sind verbunden. Ich glaube auch fest an Wiedergeburt. Pierre schickt mir oft Zeichen. Entweder ich finde kleine Liebesbriefe in der Wohnung, die er irgendwann mal versteckt hatte. Oder ich bekomme Besuch – wie gerade von einem Pfauenauge. Bei diesen Minusgraden, ist das nicht irre?

Ein Zeichen von Ihrem Mann?
Genau. Der Schmetterling flog auf mich zu, blieb den ganzen Tag neben mir. Da wusste ich: Pierre will mich spüren lassen, dass ich nicht alleine bin.

Pierre war auch ein großer Tierfreund.
Er liebte seine Pferde und unsere zwei Hunde: Schäferhündin Princesse und die Französische Bulldogge Arthur. Leider kann ich sie nicht nach München und Garmisch nehmen, es bricht mir das Herz.

Warum nicht?
Weil meine Schwestern Katzen haben. Außerdem sind die Appartements zu klein. Ich suche ein tolles Frauchen oder Herrchen, dem ich meine Lieblinge, am besten zusammen, anvertrauen kann.

Wollen wir hier und jetzt einen Aufruf starten?
Oh, ja! Das wäre toll.

Das wichtigste Kriterium, um Ihre Hunde zu bekommen?
Liebe. Die Liebe ist das Einzige, was zählt.


Wer sich angesprochen fühlt, schreibt bitte an:

leute@az-muenchen.de – oder an Abendzeitung, Garmischer Straße 35, 81373 München

Betreff: "Winnetous Hunde"

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