Heinz Winkler feiert Jubiläum: "Rente? Nix für mich"

Wenn ein Sterne-Koch wie Heinz Winkler (67) etwas zu feiern hat, lässt er es richtig krachen. So die objektive Meinung. Er grinst nur wissend. Für ihn ist es ein Abend wie immer.
Dass der Champagner in Goldflaschen serviert wird, gehört für den Gourmet-Experten zum Alltag. Promi-Gäste wie Marina und Christian Wolff sind aber so begeistert, dass sie die goldige leere Flasche später mit nach Hause nehmen.
Trotzdem freut sich Winkler natürlich, dass seine Zwei-Sterne-Residenz in Aschau nun 25. Jubiläum hat. 160 Gäste sind da, darunter Promis und Schlemmer-Fans, die nur staunen, wenn ihnen von so vielen Star-Köchen (insgesamt 18 Sterne) an diesem Abend die feinen Gänge serviert werden.
Heinz Winkler steht in der Küche, schmeckt eine Kräutersoße ab und findet sie nicht gut. Das hört sich dann so an: „Naaa, das machen wir anders!“ Er rührt irgendetwas mit Trüffel an, dazu gibt es ein wachsweiches Montgelas-Ei. „Zwei Stunden schmorte das Ei bei 60 Grad im Rohr“. Er grinst wieder, freut sich, dass ihm was Neues eingefallen ist, was die Gäste später als „absolut sensationell“ bejubeln werden.
Heinz Winkler ist in seinem Element. „Mit 14 hab ich meine Kochlehre angefangen“, erzählt er der AZ. „Das sind also bis heute 53 Jahre, die ich gekocht habe.“
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Was sich besonders verändert hat?
„Regional und saisonal habe ich schon vor Jahren gekocht. Heute ist es bei der Masse angekommen. Natürlich gibt es heute mehr Veganer und Glutenfrei-Esser, aber die Gäste richten sich bei uns nach dem Angebot. Es müssen nicht immer teure Sachen sein, Hummer schmeckt in den meisten Häusern wie Kaugummi, weil er falsch zubereitet wird. Ich mache gern aus simplen Sachen etwas Besonderes.“
Sein Lieblings-Rezept: „Kartoffelgnocchi mit Schnittlauch und frischen Pfifferlingen.“
Den Kochlöffel abgeben, wollte er nie: „Rente ist nix für mich. Ich habe mir nach dem Tantris selber was aufgebaut, damit ich nie in Rente gehen muss. Ich lebe mit der Aufgabe.“ Nur nach dem dritten Stern würde er gerne noch mal greifen. „20 Jahre hatte ich drei Sterne“, so Winkler. „Das wäre eine schöne Sache, aber auch Verpflichtung: Danach muss das Beste noch besser sein.“
Mittlerweile entspannt er auch gerne: Mit Sohn Constantin (8), der am liebsten Cherry-Tomaten isst, Lebensgefährtin Daniela und deren Tochter Stella (12): „Gerade waren wir alle auf Mallorca. Strand, Sonne, Nichtstun, auch schön. Zumindest für ein paar Tage.“