Heinz Winkler: Ein Fest wie vom anderen Stern

Haeberlin, Haas & Co: Bei der Jubiläums-Gala von Heinz Winklers Residenz tischen die besten Köche ein 17-Sterne-Menü auf. Die Bilder vom Fest.
von  Kimberly Hoppe

Es ist das Schlaraffenland deluxe: Wer an diesem sonnigen Abend den Weg nach Aschau findet, traut seinen Augen kaum. Auf der venezianisch angehauchten Terrasse von Heinz Winklers Residenz mit traumhaften Blick auf die Kampenwand perlt der Champagner, feinste Canapées werden gereicht und in einer Ecke ist ein Stand aufgebaut, auf dem Alba-Trüffel wie Äpfel angeboten werden.

Willkommen im Paradies! Zum 20-jährigen Jubiläum lässt der Gastgeber nichts anbrennen – das Feinste ist gerade gut genug.

Die besten Köche des Landes (17 Sterne zusammen) haben sofort zugesagt, als sie von der „Sterne-Gala der besonderen Art“ gehört haben – und die 150 exklusiven Gäste verständlicherweise auch.

Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber wirkte selten so entspannt. „Ich sollte häufiger nach Aschau kommen“, spricht er den Satz aus, den sich hier gerade alle denken. Das letzte Mal war er vor Jahren mit Ehefrau Karin da – viereinhalb Stunden wanderten sie mit Schuh-Unternehmer Alfons Meindl die Kampenwand hinauf. „Leider starb er wenig später“, so Karin Stoiber. „Für uns ist das hier seitdem ein bedeutender Ort.“

Grund zur Trauer hat an diesem Abend niemand. Angst, hungrig im Bett zu landen, besteht genauso wenig. Ab 19 Uhr tischen die Herren der Herde zig Köstlichkeiten auf.

Doch wie sieht es hinter den Koch-Kulissen auf? Neugierig spiele ich zwischen den Gängen Mäuschen und schaue mich in der Küche um. Töpfe, Trubel, viel Tamtam. Drei-Sterne-Koch Marc Haeberlin (L’Auberge del’ Ill) betont: „Jeder hat seine eigenen Messer dabei – aber die werden weder gewetzt, noch klauen wir sie uns gegenseitig!“ Zwei-Sterne-Kollege Hans Haas (Tantris) ergänzt: „Das ist wie ein fröhliches Klassentreffen – und keine Konkurrenz. Jeder hat seinen Stil. Und der Heinz hat jeden Gang von uns abgesegnet, es kann also nix schief gehen.“

Zehn Gänge später, es ist weit nach zwei Uhr nachts, haben die Köche Feierabend. Alfons Schuhbeck drückt Winkler an sich, trinkt ein Bier und schwärmt: „Wir kennen uns seit über 30 Jahren und mögen uns immer noch.“ Winkler frotzelt zurück: „Man kann den Fernseher nicht anschalten, ohne dich zu sehen. Du bist ja wirklich überall.“

Die Gäste schlafen, die Köche lassen es krachen. Schuhbeck: „Der Druck mit den Sternen ist unvorstellbar. Man muss immer auf Zack sein. Aber man muss auch mal entspannen.“ Die Sterne-Nacht geht jetzt erst richtig los.

 

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.