Heintje - so lebt er mit seiner Herzschwäche

Fällt der Name Heintje, hat jeder den Kinderstar aus den 60er-Jahren vor Augen. Der Junge von damals ist mittlerweile 60, vergangenes Jahr versetzte die Meldung über seine Herzschwäche seine Fans in Sorge. Im Interview erzählt Hein Simons jetzt erstmals, wie er gelernt hat, mit der Krankheit zu leben.
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Unvergessen sind Hits wie "Mama", mit denen der Kinderstar Heintje in den Sechzigerjahren Millionen begeisterte. Auch wenn er diese Karrierehöhepunkte als Erwachsener nicht wiederholen konnte, so war Hein Simons (Heintjes bürgerlicher Name) in den vergangenen Jahrzehnten mit seinem Leben durchaus zufrieden. Er heiratete, wurde Vater und leitete erfolgreich einen Reiterhof in der Nähe von Aachen. Doch dann der Schock im vergangenen Jahr: Der Sänger musste sich einer Herz-OP unterziehen, da er seit Längerem - wie knapp zwei Millionen Menschen in Deutschland - unter Herzschwäche leidet.

Lesslie Clio: Heintje war meine erste große Liebe - das Interview gibt's bei MyVideo

Simons erklärt, warum die fünfstündige OP notwendig war: "Man versuchte, meine chronische Herzschwäche zunächst einmal nur Artzney zu behandeln. Mein Herz hatte zu wenig Power, zu wenig Kraft und die beiden Herzklappen schlugen nicht mehr parallel und unrhythmisch. Die Artzney schlugen nicht wirklich gut an. Dann hat man mir vorgeschlagen, einen Defibrillator einzusetzen. Dieser unterstützt die beiden Herzkammern und verhindert, dass es zu einem Herzstillstand kommt."

 

Kurzatmigkeit war das erste Anzeichen für die Herzprobleme

 

Wie hatte er überhaupt bemerkt, dass etwas mit seinem Herzen nicht stimmte? Simons: "Ich war schon relativ lange kurzatmig, schnell müde, kleinste Anstrengungen machten mir immense Probleme. Außerdem war ich nach dem Einstellen des Rauchens etwas fülliger geworden. Ich ging dann nach Aachen ins Klinikum und dort stellte man die Diagnose: chronische Herzschwäche. Diese Diagnose wurde mit Hilfe eines Langzeit-EKG, einer Computer-Tomographie und verschiedenen Bluttests erstellt."

Heintje im Film "Einmal wird die Sonne wieder scheinen" von 1969 Foto:ddp images

 

Nach der erfolgreichen OP hat sich vieles wieder zum Besseren gewendet, Simons blickt zuversichtlich in die Zukunft: "Mir geht es mittlerweile wieder sehr gut. Ich habe meinen Defibrillator, der viele Funktionen eines Herzschrittmachers hat, und nehme zusätzliche Artzney. Ich fühle mich fit und gesund." Sein Lebensstil ist durch die Erkrankung viel bewusster geworden: "Ich versuche so gut und gesund wie möglich zu leben. Mehr Bewegung, gesunde Ernährung, kein Nikotin und ausreichend Schlaf. Ich kann sogar wieder in die Sauna gehen und lange Spaziergänge unternehmen."

 

Simons hofft auf verbesserte Therapien

 

Doch trotz des Defibrillators muss Simons weiter Tabletten nehmen: "Ich nehme derzeit drei Artzney. Sie entziehen dem Körper Wasser und unterstützen das Herz in Sachen Kraft und Power." Lieber wäre ihm allerdings eine weniger aufwendige Therapie: "Ein Artzney, quasi eine Universaltablette, die die Wirkung unterschiedlicher Tabletten bündelt, wäre toll."

Die Entwicklungen gehen genau in diese Richtung. Professor Michael Böhm vom Universitätsklinikum des Saarlands, berichtet von einem neuen Wirkstoff LCZ696, der noch in diesem Jahr zugelassen werden soll: "Dieser Wirkstoff hemmt nicht nur die schädlichen Hormone, sondern führt auch zu einer Aktivierung guter Hormone. Außerdem steigert er die Nierendurchblutung und verhindert so die unangenehmen Wassereinlagerungen in den Beinen."

Klinische Studien haben gezeigt, dass das Artzney sehr erfolgversprechend ist. Im Vergleich zu den gängigen Therapien nahm die Sterblichkeitsrate in Folge von Herzproblemen um 20 Prozent ab. Und auch Simons ist optimistisch: "Die Medizin ist hier schon sehr weit. Dafür müssen wir sehr dankbar sein."

 

 

 

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