Heiner Lauterbach: "Frauen kann man nicht verstehen!"
Heiner Lauterbach galt lange als Vorzeige-Macho. Frauen faszinieren und inspirieren ihn, auch wenn er sie niemals wirklich versteht, verriet der Schauspieler jetzt im Gespräch mit spot on news.
Berlin - Er lässt Frauenherzen schneller schlagen und diente lange als Deutschlands Vorzeige-Macho. Ein Etikett, mit dem der Schauspieler Heiner Lauterbach (60, "Schutzengel") nie was anfangen konnte. Denn seine Liebe zur Frauenwelt ist wesentlich vielschichtiger, als man ihm das unterstellen würde. Sie faszinieren und inspirieren ihn, auch wenn er sie niemals wirklich versteht, wie er im Gespräch mit spot on news erklärt. "Im Leben von Heiner Lauterbach" ist am heutigen Sonntag um 14.10 Uhr auf Sky Krimi zu sehen.
"Man lebt nur zweimal" - die Autobiographie von Heiner Lauterbach gibt es hier
Hat man es leichter als schöner Mann in Ihrer Branche?
Heiner Lauterbach: Ich bin ja kein schöner Mann im klassischen Sinne, aber ich denke, so Model-Typen haben es eher schwerer, als gute Schauspieler akzeptiert zu werden. Da heißt es dann schnell: Wenn man so aussieht, dann kann das jeder. Robert Redford oder Paul Newman hatten damit immer ein bisschen zu kämpfen, obwohl das beide gute Schauspieler sind.
Wie wichtig ist öffentliche Anerkennung?
Lauterbach: Das gehört dazu. Man muss schon ein bisschen exhibitionistisch und extrovertiert veranlagt sein, um diesen Beruf zu wählen. Zwar will jeder in seinem Beruf Anerkennung und Erfolg, aber als Schauspieler bist du natürlich einer viel direkteren öffentlichen Wertung ausgesetzt.
Ist das problematisch, sein Selbstwertgefühl aus der öffentlichen Anerkennung zu generieren?
Lauterbach: Nein, das ist nur fair. Buchhalter müssen ihrem Chef korrekte Zahlen präsentieren, damit der zufrieden ist. Als Schauspieler hast du den Auftrag, das Publikum zu unterhalten. Und die unmittelbare Bewertung des Publikums ist für mich das Wichtigste. Wenn Leute mir auf der Straße sagen, dass sie mich als Schauspieler mögen, dann hat das mehr Wert als jeder Film- oder Fernsehpreis.
Wie gehen Sie mit Ablehnung um?
Lauterbach: Das stecke ich nicht immer so leicht weg, wie ich das gerne möchte. Ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite wird von mir verlangt, dass ich sehr dünnhäutig und sensibel agieren kann, andererseits muss ich cool genug sein, um diverse Hardcore-Schlagzeilen oder Kritiken einfach so wegzustecken. Das ist für einen sensiblen Menschen nicht immer ganz so einfach.
Hilft Ihnen diese Sensibilität wenigstens, die Frauen besser zu verstehen?
Lauterbach: Nein, ich glaube, es gibt keinen Mann, der Frauen versteht. Wer das behauptet, der lügt.
Aber an Erfahrung dürfte es Ihnen nicht mangeln.
Lauterbach: Man muss ja nicht alles, was man gerne macht, auch verstehen. Ich fahre zum Beispiel auch gerne schnelle Autos, aber ich könnte trotzdem keinen Motor auseinander bauen. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Aber vielleicht liegt auch die Faszination darin, dass man sie eben überhaupt nicht versteht.
Auf was legen Sie Wert bei Frauen?
Lauterbach: Wenn ich bei Männern nicht weiß, was ich von denen halten soll, dann stelle ich mir immer gerne vor, ob ich denjenigen im Schützengraben gerne neben mir liegen hätte. Weil ich so männliche Attribute wie Gradlinigkeit, Loyalität und Zuverlässigkeit schätze. Genauso wünsche ich mir bei Frauen weibliche Attribute. Die können gerne stark und selbstbewusst sein, aber sollten dennoch kein Problem damit haben, einen Mann zu umsorgen. Da hat mich eine Aussage meiner Mutter sehr geprägt, die einst sagte: "Achte doch mal darauf, welches der Mädels, die du da immer mit nach Hause bringst, auch morgens das Bett für dich macht."
Was ist das Schönste an Frauen?
Lauterbach: Dass sie anders sind als Männer. Und dass sie eben auch empathischer sind. Dass sie Mitleid haben können und dass sie sich interessieren. Deswegen sind sie auch viel kommunikativer als Männer. Sie interessieren sich mehr füreinander und für die Menschen im Allgemeinen. Ich finde Frauen sind in der Politik wesentlich besser aufgehoben als Männer, weil die nicht so vernarrt sind in dieses ganze Kriegsspielzeug. Frauen sind in der Regel weniger martialisch. Bei vielen männlichen Politikern habe ich die Befürchtung, dass sie vor ihrem Waffenarsenal sitzen wie die kleinen Jungs vor ihren Spielzeugeisenbahnen. Nur das sie nicht damit spielen dürfen. Solange Frauen an der Macht sind, kann ich besser schlafen.