Heiner Lauterbach: "Ein Mann, der Frauen versteht? Lüge!"

Schauspieler Heiner Lauterbach spricht über frühe Idole, einige zauberhafte Zufälle und über die Unterschiede zwischen Frauen und Männern
Armin Lissfeld |
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Mag Frauen, versteht sie aber nicht: Heiner Lauterbach
dpa Mag Frauen, versteht sie aber nicht: Heiner Lauterbach

Schauspieler Heiner Lauterbach spricht über frühe Idole, einige zauberhafte Zufälle und über die Unterschiede zwischen Frauen und Männern

AZ: Was ist das Schönste an Ihrem Beruf, Herr Lauterbach?
HEINER LAUTERBACH: Du darfst ein Leben lang Cowboy und Indianer spielen und bekommst auch noch Geld dafür. Du darfst lachen, schreien, weinen und trainierst Körper, Geist und Seele. Das ist besser als jede Psychotherapie! Außerdem trifft man auf viele interessante Menschen, die man sonst nur schwerlich kennen lernen würde.

Wer hat Sie inspiriert, den Beruf zu ergreifen?
Der erste, an den ich mich erinnere, war Richard Widmark. Damals war ich zehn Jahre alt, und er spielte neben John Wayne in „Alamo“. Ein Film, der meine Berufswahl maßgeblich beeinflusst hat. Ich war damals auf dem Internat und trat daraufhin gleich der Laienspielgruppe des Schultheaters bei und spielte in einigen Aufführungen. Das einzige Mal, dass ich in der Schule bei irgendwas positiv aufgefallen bin und sogar einen Preis bekam.

Keine anderen Talente?
Malen und Sport war auch noch gut. Aber das war ein bisschen zu dünn, um das Abi zu schaffen. Ich bin aus zwei Internaten geflogen, drei Mal sitzengeblieben und ab der neunten Klasse war ich dann kaum noch präsent. Ich war ein sehr rebellischer Jugendlicher. Mein Vater versuchte mich damals noch mit einer Installateur-Ausbildung im heimischen Betrieb in bürgerliche Bahnen zu lenken. Vergebens, ich hatte andere Pläne.

Haben Sie bei deren Umsetzung seither mehr Ehrgeiz? Nein, meine Karriere hat nichts mit Ehrgeiz, sondern mit Glück zu tun. Wenn ich zwischen Glück und Talent wählen könnte, würde ich immer das Glück wählen. Wenn ich mein Leben heute Revue passieren lasse, dann sind die meisten Dinge durch Zufall passiert. Das geht hin bis zur Partnerwahl. Wenn Mark Keller mich damals nicht überredet hätte, mit ihm essen zu gehen, dann hätte ich meine Frau Viktoria nie kennen gelernt. Ich hatte ursprünglich gar keine Lust. Es war eine Laune des Schicksals, dass ich ja gesagt habe. Sonst wäre ich Viktoria nie begegnet.

Hilft Ihnen Ihr Glück, die Frauen besser zu verstehen? Nein, ich glaube, es gibt keinen Mann, der Frauen versteht. Wer das behauptet, der lügt. Aber an Erfahrung dürfte es Ihnen nicht mangeln. Man muss ja nicht alles, was man gerne macht, auch verstehen. Ich fahre zum Beispiel auch gerne schnelle Autos, aber ich könnte trotzdem keinen Motor auseinander bauen. Das eine hat mit dem anderen nichts zutun. Aber vielleicht liegt auch die Faszination darin, dass man sie eben überhaupt nicht versteht.

Was ist das Schönste an Frauen?
Dass sie anders sind als Männer. Und dass sie eben auch empathischer sind. Dass sie Mitleid haben können und dass sie sich interessieren. Deswegen sind sie auch viel kommunikativer als Männer. Sie interessieren sich mehr füreinander und für die Menschen im Allgemeinen.

Wozu führt das?
Ich finde, Frauen sind in der Politik wesentlich besser aufgehoben als Männer, weil die nicht so vernarrt sind in dieses ganze Kriegsspielzeug. Frauen sind in der Regel weniger martialisch. Bei vielen männlichen Politikern habe ich die Befürchtung, dass sie vor ihrem Waffenarsenal sitzen wie die kleinen Jungs vor ihren Spielzeugeisenbahnen. Nur dass sie nicht damit spielen dürfen. Solange Frauen an der Macht sind, kann ich besser schlafen.

 

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