"Heim ins Reich" - deshalb brachte Hallervorden den Nazi-Spruch
Wien – Dieter Hallervorden (79) hat die Gemüter mit einem unpassenden Spruch bei der Verleihung des Romy-Filmpreises am Samstag in Wien erregt. Als dem Schauspieler und Kabarettisten am Abend eine Romy für seine Rolle in Til Schweigers Tragikomödie "Honig im Kopf" verliehen wurde, sagte er in seiner Dankesrede: "Diese österreichische Lola - diese österreichische Romy natürlich - führe ich heim ins Reich." Die Phrase kommt aus den 20er Jahren und wurde zu Zeiten des Dritten Reichs als politisches Schlagwort unter anderem für den Anschluss Österreichs an Deutschland benutzt.
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Der Künstler André Heller (68), ebenfalls Preisträger bei der Verleihung, machte später seinem Unmut über Hallervordens Äußerung Luft: "Lieber Didi Hallervorden, ich fand das nicht in Ordnung, was Sie gesagt haben", erklärte er. Laut Hallervorden war seine Aussage auf der Bühne aber "eine bewusste Provokation". Wie er jetzt der "Bild"-Zeitung im Interview erklärte, habe er damit nur an die Geschichte erinnern wollen. "Vor dem Zweiten Weltkrieg sind die Österreicher mit wehenden Fahnen zu Nazi-Deutschland übergelaufen." Nach dem Krieg sei aber beschlossen worden, dass Österreich keine Schuld treffe, das Land habe keine Reparationszahlungen leisten müssen. Diese lasteten "auf den deutschen Schultern".
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Er wolle niemanden zu rechtem Gedankengut ermuntern, so Hallervorden weiter, "im Gegenteil! Ich will davor warnen!" Er glaube, dass Heller und andere ihn durch das "verknappte Zitat auf der Bühne" falsch verstanden hätten.
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