Hat Boris Becker sein Image ruiniert?

Ex-Tennis-Star Boris Becker muss gerade feststellen, dass das Motto "no publicity is bad publicity" eben doch nicht immer stimmt - zumindest in den Augen von Mercedes-Benz.
(kd/spot) |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Ex-Tennis-Star Boris Becker muss gerade feststellen, dass das Motto "no publicity is bad publicity" eben doch nicht immer stimmt - zumindest in den Augen von Mercedes-Benz, für die er als Werbeträger nun nicht mehr tragbar ist. Hat "Bobbele" verzockt, was von seinem guten Ruf übrig war?

Vom Besenkammer-Skandal bis zum Urteil wegen Steuerhinterziehung: Boris Becker (46) hat in seinem Leben kaum ein Fettnäpfchen ausgelassen. Doch im vergangenen Jahr scheint er es endgültig zu bunt getrieben haben - nachdem der ehemalige Tennisprofi erneut laufend für Schlagzeilen sorgte, ist er nun seinen Job als Markenbotschafter für Mercedes-Benz los, wie der SWR und "Bild am Sonntag" berichten. Der Grund: Beckers guter Name soll zu sehr gelitten haben.

Die Parodie "Bor is Bäcker" nimmt Beckers skandalträchtige Autobiografie aufs Korn - hier bestellen

So richtig wundern dürfte der Schritt von Mercedes nach dem vergangenen Jahr der Beckerschen Peinlichkeiten niemanden. Seine Autobiografie "Das Leben ist kein Spiel" wurde hauptsächlich als schäbige Abrechnung mit seinen Verflossenen wahrgenommen, und führte direkt zum nächsten Debakel: Dem "Tweef" zwischen Becker und Entertainer Oliver Pocher (35), der den Ex-Sportler in dem sozialen Netzwerk wegen seiner Darstellung von Noch-Ehefrau Alessandra (30) attackierte. Diesem virtuellen Trauerspiel folgte das "Entscheidungs-Duell" in Pochers Show "Alle auf den Kleinen", in dem sich Becker mit Fliegenklatschen-Hut und als Besenkammer-Kletterer (ja, wirklich) noch einmal richtig zum Affen machte.

Wirklich genützt zu haben, scheint Becker dieser Wirbel an allen Medienfronten auch nicht: Das Buch flog nach anfänglich großem Interesse schnell wieder aus den Bestsellerlisten, das TV-Duell fuhr nur durchschnittliche Einschaltquoten ein. Da dürfte der Image-Schaden auf Dauer schwerer wiegen. Schon früh kamen denn auch Gerüchte auf, dass Beckers Werbepartner über seine Eskapaden unglücklich seien.

Künstlervermittler Hans Christian Biedermann hatte bereits im Oktober im Branchenblatt "Werben und Verkaufen" vor der Schädigung von Beckers Potenzial als Werbeträger gewarnt. Er führte dabei vor allem zwei Gründe an: "Zunächst einmal sieht er zurzeit einfach nicht mehr so 'lecker' aus, wie sich das die werbetreibende Industrie von ihren Testimonials wünscht", sagte Biedermann. "Hier hat Becker mit seiner - ein wenig ungesund wirkenden Leibes- und vor allem Gesichtsfülle - ein akutes Problem." Und auch die Biografie war seiner Einschätzung nach alles andere als hilfreich: "Produkte, die vorwiegend von Frauen gekauft werden, können aktuell nicht wirklich mit ihm beworben werden. Wer so gegen das weibliche Geschlecht anschreibt, bekommt bis auf Weiteres von kaufentscheidenden Ladys an der Ladenkasse die Rote Karte gezeigt."

Immerhin landete Becker zum Ende des Jahres doch noch einen echten Coup: Mit seinem neuen Job als Trainer von Novak Djokovic kehrte er überraschend in die Tennis-Welt zurück und kann daran erinnern, womit er eigentlich zum Star wurde. Vor allem besteht nun aber die Hoffnung, dass Becker für weitere mediale Abenteuer vorerst zu beschäftigt ist.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.