Harold Faltermeyer stellt Kochbuch Sweet Home Bavaria vor

Harold Faltermeyer macht Würste, braut Bier und serviert sein Kochbuch. Hier sagt er, warum die bayerische Küche so "sauguat“ ist.
Wer glaubt, Harold Faltermeyer (64) steht seit seinen musikalischen Erfolgen in Hollywood (Soundtrack zu "Beverly Hills Cop“ und "Top Gun“; Grammy-Gewinn) nur noch Champagner schlürfend auf Partys herum, täuscht sich. Gewaltig.
Der Star-Komponist geht lieber Angeln, braut dahoam in Baldham eigenes Bier und stellt seine eigenen Weißwürste her. Obendrein tischt er nun sein erstes Kochbuch auf. "Sweet Home Bavaria“ ist eine kulinarische Liebeserklärung an seine bayerische Heimat, gewürzt mit Einflüssen, die er auf seinen vielen Reisen gesammelt hat. Die Fotos im neuen Buch stammen von seiner Tochter Bianca, die klassische Animation in Vancouver studiert hat.
Gestern stellte Harold sein schmackhaftes Werk vor – mit dabei seine Liebste, PR-Frau Birgitt Wolff, Tochter Bianca und deren Mutter Karin. Familie ist dem Musiker heilig und wichtig. Und die Familie war es auch, die ihn an den Herd gebracht hat. Faltermeyer dazu: "Die bayerische Küche ist die Küche meiner Familie, überliefert von einer Generation zur nächsten, gezeichnet von fetten und mageren Jahren, durch Kriegswirren hindurch, immer den Umständen angepasst.“
Schon sein Vater war leidenschaftlicher Koch
Seine Mutter, eine Metzgermeisterstochter, und sein Kindermädchen haben früher viel und gut gekocht, aber sein Vater hatte die wahre Passion zum Kochen. Selbst Faltermeyers Großvater war schon ein Feinschmecker. Harold hat anders als sein Bruder nie eine Kochlehre gemacht – also was führte ihn an den Herd? "Bei mir hat das Kochen viel mit der Jagd zu tun, der ich eifrig nachgehe. Die moderne Wildküche mit Niedrigtemperatur und kurz gebratenen Gerichten war immer mein Anliegen.“
Im Buch tauchen auch andere Gerichte auf: Weinei, Vier-Kerndl-Suppn, Schichtl-Toatn, G’sagelte Kaibehaxn und Schpofacke. Über Geschmack, so der Hobby-Koch, lasse sich quasi in der Zeit reisen: "Vor Kurzem habe ich die Gulaschsuppe meines Vaters nachgekocht, so wie ich sie in Erinnerung hatte. Und das ist mir offensichtlich gut gelungen, dass meine Mutter gesagt hat, sie schmecke genauso wie damals. Plötzlich waren meine ganzen Kinder- und Jugendjahre wieder da.“
Was ihm besonders an der bayerischen Küche schmeckt?"Sie hat eine ungeheure Erdigkeit. Das kommt mir sehr entgegen. Sie ist bodenständig, fast zu einfach, aber sauguat!“